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0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden
Autoren: Unbekannt
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auch möglich, daß er sich völlig in der Gewalt hatte.
    „Sind Sie bereit?" fragte ich Tolot.
    „Ja, mein Sohn!"
    Ich schaltete meinen Antigravprojektor ein und sprang über den Rand des Schachtes in die Tiefe. Tolot blieb an meiner Seite.
    Etwa zehn Meter unter uns traf das Licht unserer Scheinwerfer auf glatten Boden. Plötzlich blieb der Strahl von Tolots Scheinwerfer neben einer zusammengekrümmten Gestalt am unteren Ende der primitiven Leiter hängen.
    „Da liegt jemand!" stieß der Haluter hervor.
    „Ein Priester!" sagte ich. „Er ist offenbar abgestürzt."
    Wir landeten. Ich gab ein paar Blinkzeichen nach oben, damit Bourax und die anderen uns folgten, dann lief ich auf den Priester zu. Tolot sah sich um und leuchtete alles ab.
    Als ich mich über den Bewegungslosen beugte, riß dieser plötzlich den Umhang zur Seite und stieß mit einem langen glänzenden Messer nach mir. Obwohl ich mich instinktiv zur Seite warf, streifte mich die Klinge, schnitt meine Kombination auf und verletzte mich an der Seite.
    Der Priester kam sofort auf die Beine und hob erneut das Messer.
    Benommen richtete ich mich auf, um den Angriff abzuwehren.
    In diesem Augenblick griff Tolot ein. Wie ein Geschoß raste er heran und prallte gegen den Priester. Ich hörte, wie die Luft mit einem pfeifenden Geräusch aus den Lungen des Eingeborenen wich. Er wurde hochgerissen und gegen die Felswand geschleudert. Dort blieb er liegen.
    „Alles in Ordnung, Atlanos?" erkundigte sich Tolot.
    „Ja. Er hätte mich wahrscheinlich erledigt, wenn Sie nicht eingegriffen hätten."
    Ich untersuchte die Wunde. Sie war nicht gefährlich. Trotzdem sprühte ich Biomolplast darauf, das ich in meiner Bereitschaftstasche mitführte. Es verband sich sofort mit dem Zellgewebe meines Körpers und verschloß die blutende Wunde.
    „Er hat hier auf Sie gelauert!" stellte Bourax fest, der gerade gelandet war und die Szene mit einem Blick erfaßte. „Er stellte sich bewußtlos, um Sie niederzustechen."
    „Das wäre ihm auch fast gelungen. Ab sofort müssen wir vorsichtiger sein. Die Priester sind offenbar auch von der Ausstrahlung des Meteoriten beeinflußt worden, allerdings in sehr unangenehmer Weise."
    Tolot leuchtete eine Tür ab, die uns den Weg ins Innere des Meteoriten versperrte. Im Lichtschein sah ich, daß seltsame Zeichen auf die Tür gemalt waren. Ich trat näher heran.
    „Sehen Sie sich das an!" forderte ich Bourax auf. „Wofür halten Sie das?"
    Bourax' Augen verengten sich.
    „Es sieht so aus, als hätte jemand Steine auf die Tür gemalt.
    Aber wer würde das schon tun?"
    „Vielleicht sind es keine Steine", sagte ich gedehnt.
    „Wofür halten Sie diese Gebilde?"
    „Für Meteoriten oder Asteroiden!"
    Bourax stieß einen Pfiff aus.
    „Darstellungen dieses Dinges, das uns soviel Schwierigkeiten bereitet."
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Jede Zeichnung sieht anders aus. Sie können also unmöglich alle denselben Meteor darstellen."
    „Sie meinen, daß es noch andere Meteoriten gibt?" wollte Tolot wissen.
    „Es ist nur eine Vermutung, aber die Zeichnung läßt im Augenblick keine andere Erklärung zu."
    Wir untersuchten die Tür, konnten aber den Verschlußmechanismus nicht finden. Tolot löste das Problem schließlich auf seine Art. Er nahm einen kurzen Anlauf und warf sich dagegen. Mit einem explosionsähnlichen Knall sprang die Tür auf. Tolot hatte sie aus den Verankerungen gerissen.
    Wir blickten in einen beleuchteten Korridor. Die Wände waren hier völlig glatt geschliffen. Dicke PEW-Adern waren überall zu sehen. An der Decke entdeckte ich zahlreiche kastenförmige Auswüchse, die mich an Schalteinheiten an Bord terranischer Raumschiffe erinnerten. Aber diese Ähnlichkeit war natürlich ein Zufall.
    In dem Korridor, den wir erreicht hatten, konnten wir das Geräusch laufender Maschinen deutlich hören. Es war jetzt kein Irrtum mehr möglich: Innerhalb des Meteoriten waren Kraftstationen angelaufen.
    Welche Funktion besaßen sie?
    Gab es einen Zusammenhang zwischen ihnen und dem Verhalten der Asporcos?
    Ich blickte durch den Korridor. Er war knapp vierzig Meter lang.
    Zu beiden Seiten sah ich je zwei verschlossene, völlig glatte Tore aus Metall. Auf der dem gewaltsam geöffneten Eingang gegenüberliegenden Seite versperrte uns eine glattgeschliffene Felswand den Blick in tiefere Regionen des Meteoriten.
    Wir untersuchten alle vier Tore. Eines davon ließ sich zu unserer Überraschung durch leichten Druck öffnen.
    Überrascht standen
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