Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden

Titel: 0585 - Das Doppelspiel des Arkoniden
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sondern betrat das Gebäude, vor dem wir die ganze Zeit über gestanden hatten.
    Im Innern war ein provisorisches Krankenzimmer entstanden.
    Die Raumfahrer hatten Decken auf dem Boden ausgebreitet, auf denen fünf halbtote Asporcos lagen. Sie waren so schwach, daß sie sich kaum rühren konnten.
    Inzwischen waren sie gewaltsam gefüttert worden und befanden sich - bis auf eine Ausnahme - auf dem Wege der Besserung. Einer der Asporcos hatte sich nach dem Genuß unserer Konzentrate immer wieder übergeben.
    Der Sergeant, der die kleine Krankenstation leitete, sagte mir, daß er über Funk einen Bordarzt angefordert hatte. Doch es würde noch einige Zeit dauern, bis einer der Mediziner hier eintraf, um mit der künstlichen Ernährung zu beginnen.
    Obwohl die Besatzung der MARCO POLO noch keine volle Stunde im Einsatz war, konnten sich die Bordärzte vor Arbeit kaum noch retten. Ihre Arbeit mußte ihnen sinnlos vorkommen, denn während sie einen Eingeborenen retteten, starben in ihrer Nähe vielleicht zehn andere.
    Trotzdem durften wir nicht aufgeben.
    Ich beugte mich zu einem der geschwächten Kranken hinab.
    Tschubai schaltete seinen Translator ein und übergab ihn an mich.
    „Wie fühlen Sie sich?" fragte ich den Asporco.
    Seine Facettenaugen beobachteten mich, aber er antwortete nicht.
    „Wir sind gekommen, um Ihnen und Ihren Freunden zu helfen."
    Er bewegte den Kopf, schwieg aber noch immer.
    Sobald er kräftig genug war, würde er an seinen Arbeitsplatz zurückkehren und mit dem gleichen blinden Eifer wie zuvor ans Werk gehen. Solange der Meteorit seine Strahlungsintensität nicht abschwächte oder veränderte, würde sich die Lage nicht ändern.
    „Das Hauptproblem", sagte ich zu Ras, „ist noch immer der Meteorit."
    „Wir sollten ihn zerstören", schlug der Teleporter vor.
    „Um den Asporcos zu helfen, wäre das die sicherste Methode, obwohl ich keineswegs sicher bin, daß uns eine Zerstörung des Meteoriten gelingt. Außerdem gibt es auch innerhalb dieses seltsamen Gebildes Lebewesen. Um den Asporcos zu helfen, müßten wir zu Mördern werden. Die Zerstörung des Meteoriten ist also keine gute Lösung. Vielmehr müßten wir versuchen, den Meteoriten zu beeinflussen."
    Der Mutant sah mich skeptisch an.
    „Ich weiß, daß sich das verrückt anhört", fuhr ich fort. „Aber solange wir das Geheimnis des Meteoriten nicht gelöst haben, wird es immer wieder neue Probleme für uns geben."
    Ich wandte mich wieder an den Asporco.
    „Warum haben Sie nichts gegessen?"
    Diesmal erhielt ich eine Antwort.
    „Es war nichts da!"
    „Das ist richtig", gab ich zu. „Warum haben Sie sich über diesen Zustand keine Gedanken gemacht und warum haben Sie nicht versucht, mit Ihren Freunden darüber zu sprechen und Abhilfe zu schaffen?"
    Ich sah, wie es in seinem hochintelligent gewordenen Gehirn arbeitete. Ich hatte den Eindruck, daß er trotz seiner hohen Intelligenz an diesem relativ einfachen Problem scheiterte. Er konnte es nicht durchdenken. In dieser Beziehung versagten er und seine Artgenossen völlig. Es war, als hätte die Strahlung des Meteoriten den zuständigen Teil im Gehirn des Asporcos völlig lahmgelegt.
    „Werden Sie an Ihre Arbeit zurückkehren, wenn Sie dazu in der Lage sind?" fragte ich weiter.
    „Natürlich", sagte er überzeugt.
    „Sehen Sie überhaupt einen Sinn darin, etwas zu schaffen und dann zu verhungern?" mischte sich Ras Tschubai ein.
    Die Antwort blieb wieder aus.
    „Sobald wir diesen einen Komplex berühren, scheint er geistig abzuschalten", sagte der Sergeant, der unser Gespräch mitangehört hatte. „Wir haben das auch schon festgestellt. Was ihre Arbeit angeht, sind sie wie ungezogene Kinder. Allerdings hat ihre Ungezogenheit besonders schlimme Folgen."
    Ich seufzte.
    „Wären es nur Einzelfälle, könnten wir vielleicht einen Psycho-Schlüssel finden, um ihnen zu helfen. Aber wie wollen wir ein ganzes Volk psychologisch behandeln?"
    „Das ist unmöglich", sagte Tschubai resignierend.
    Zwei Raumfahrer kamen in das Gebäude. Sie trugen einen weiteren Asporco herein. Der Eingeborene war völlig entkräftet.
    Er wurde auf eine Decke gebettet. Zwei der Männer hielten ihn fest und zwangen ihn dazu, den Mund zu öffnen. Der Sergeant schob ihm ein Konzentrat in den Mund.
    „Wir müssen sie alle zwingen!" sagte er. „Vielleicht haben sie etwas gegen unsere Lebensmittel."
    „Verlieren Sie Ihren Humor nicht!" empfahl ich ihm, dann verließ ich zusammen mit dem Teleporter das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher