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0584 - Vampir-Katzen

0584 - Vampir-Katzen

Titel: 0584 - Vampir-Katzen
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Ich riskierte es und streckte der Katze meine linke Hand entgegen.
    Die Bewegung gefiel ihr nicht. Sie hob die rechte Vorderpfote und hackte blitzschnell zu.
    Bevor sie mich erwischen konnte, hatte ich die Hand schon wieder zurückgezogen.
    Ich war schon dabei, mich wieder hinzustellen, als die Katze gierig das Maul aufriß.
    Dennoch gelang mir ein Blick, und ich glaubte, meinen Augen nicht trauen zu können.
    Die Katze besaß außerhalb ihrer normalen Zähne noch zwei gefährliche Vampirhauer!
    ***
    Eine Vampir-Katze!
    Dieser eine Gedanke schoß mir durch den Kopf. Deshalb hatte mein Kreuz reagiert. Es hatte mich vor der Gefahr warnen wollen, die von dieser Katze ausging.
    Unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück und hörte das böse Fauchen der Katze.
    Dieses Geräusch machte auch Mrs. Tenbroke Angst, denn sie bewegte sich an der Wand entlang auf ihre Wohnungstür zu und blieb in der schmalen Nische stehen.
    »Gehen Sie!« fuhr ich sie an. »Gehen Sie schon in die Wohnung! Beeilen Sie sich!«
    »Aber…«
    »Kein Aber, verdammt!« Ich hatte sehr hart und wütend gesprochen. Diese Sprache verstand sie. Zitternd schloß sie auf, drückte die Tür nach innen und verschwand, so daß ich mit der Vampir-Katze allein war.
    Kreuz oder Beretta?
    Ich entschied mich für die Schußwaffe. Ich hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen, denn die Katze war kein normales Tier. Irgend jemand hatte sie zu einer kleinen Bestie verändert. Soweit ich mich erinnern konnte, waren mir Vampir-Katzen noch nicht begegnet.
    Wenn sie ebenso reagierten wie normale Blutsauger, dann sah es für Unschuldige böse aus. Katzen sind sehr gelenkig, sie können kämpfen, sie können zu kleinen Tigern werden und Menschen das Leben schwermachen.
    Als meine Finger die Beretta berührten, stieß sich das Tier ab.
    Selbst ich war überrascht, daß sie aus dem Stand so hoch springen konnte. Dabei hatte sie sich meinen Hals als Ziel ausgesucht, um mir, wie ein echter Vampir, in die Kehle zu beißen.
    Ich trat gedankenschnell zurück und drehte mich dabei geschmeidig zur Seite.
    Sie sprang daneben und hatte soviel Kraft in diese Attacke hineingelegt, daß sie erst von der Wand gestoppt wurde. Für einen Moment sah es so aus, als wollte sie sich daran festhalten, dann fiel sie zu Boden, drehte sich herum, sprang flacher – und in meinen Tritt hinein, dessen Wucht sie wieder zurückschleuderte und sie aufheulen ließ, als wäre sie gefoltert worden.
    Ich ließ die Beretta stecken und nahm den Dolch. Auch er bestand aus geweihtem Silber.
    Im gleichen Augenblick öffnete Mrs. Tenbroke ihre Wohnungstür spaltbreit. Die Neugierde hatte sie nicht in ihren eigenen vier Wänden gelassen.
    Ihr Pech, denn inzwischen hatte auch die Katze bemerkt, daß ich ein anderer Gegner war. Sie suchte ein Versteck, einen Fluchtweg, dann huschte sie durch den Türspalt in die Wohnung der Frau, die aufschrie, als wäre sie schon gebissen worden.
    Spaß war das längst nicht mehr. Ich stellte die Katze in ihrer Gefährlichkeit gleich mit einem normalen Vampir, deshalb mußte ich hart und sofort handeln.
    Mrs. Tenbroke stand noch an der Tür und protestierte wütend, als ich sie aufstieß. »Schließen Sie sich ein oder verlassen Sie Ihre Wohnung!«
    »Wohin denn?«
    »Ins Bad oder…«
    Ich sprach nicht mehr weiter, denn ich war bereits durchgelaufen.
    In diesem Hochhaus waren die Buden alle gleich angelegt. Mrs. Tenbroke besaß auch nicht mehr Räume als ich. Im Wohnzimmer blieb ich stehen. Viel Kram stand herum. Auf einer alten Anrichte sah ich den Trödel. Alte Vasen, zwei Gartenzwerge, ein Kerzenleuchter mit drei Armen und die Katze.
    Sie war auf die Anrichte gesprungen und hockte hinter einem Gartenzwerg, der als Deckung jedoch ungeeignet war. Ich räumte schwungvoll den Gartenzwerg zur Seite. Er landete auf einem Sessel, wo er nicht zerbrach.
    Die Katze stieß sich ab.
    Es war leicht, von der Anrichte her gegen mein Gesicht zu springen, was ihr nicht gelang, denn ich hatte augenblicklich die rechte Hand mit dem Silberdolch hochgerissen.
    Die Klinge traf ihren Bauch. Ein weiter Schnitt entstand, aus dem hätte eigentlich Blut fließen müssen. Jedoch nur wenige Tropfen quollen hervor.
    Dafür hörte ich ein schreckliches Schreien. Schrille, jaulende Geräusche, als würde das Tier vom Schuh eines Riesen allmählich zerquetscht. Seine Krallen ratschten noch über meinen Ärmel, dann prallte es zu Boden und blieb neben der Anrichte liegen, wobei sich ihr Fell sofort
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