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0580 - Der Fluch der Totengeister

0580 - Der Fluch der Totengeister

Titel: 0580 - Der Fluch der Totengeister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einging, dem Zauberer in die Hände zu arbeiten. Wenn er sich halten konnte und sie nicht, würden die Sturmrösser ihm helfen, und sie mußte dann den Preis dafür bezahlen.
    Aber sie war zuversichtlich, daß sie es schaffen würde.
    »So wollen wir die Entscheidung suchen«, verkündeten die Regenten und zogen sich zurück. Von einem Moment zum anderen war der Platz leer, auf dem sie eben noch gelegen hatten, mit halb untergeschlagenen Vorderläufen -sie hatten sich auf magische Weise entfernt.
    Zwei andere, aber rangniedere Sturmrösser traten jetzt auf Byanca und den Zauberer zu. »Steigt auf, und wir werden uns an verschiedene Stellen von Khe-She begeben. Dort werdet ihr versuchen, uns zu bezwingen. Aber ohne euch gegenseitig zu sehen, so daß niemand einen Vorteil spürt oder abgelenkt wird. Seid ihr bereit?«
    »Nun gut«, sagte Nicole-Byanca schnell, packte zu und schwang sich auf den Rücken des Sturmrosses.
    Sofort stieg es mit den Vorderläufen steil auf, wieherte schrill - und die Umgebung um Nicole-Byanca wechselte.
    Es war für Nicole so, als würde sie von einem Dhyarra-Feld aus konzentrierter magischer Kraft an den anderen Ort versetzt. Und doch war es bei diesem Sturmroß irgendwie anders, einfacher, spielerischer. Ein Dhyarra-Zauber mußte ungeheuer stark sein, um eine Versetzung durchzuführen, das hier aber erschien Nicole mühelos gewesen zu sein.
    Im nächsten Moment begann das Sturmroß zu bocken und auszuschlagen. Es verhielt sich kaum anders als ein junges Pferd, das zugeritten werden muß.
    Es bemühte sich, Nicole-Byanca abzuwerfen, und es hatte dabei dreimal mehr Kraft als jedes normale Pferd.
    Byanca kauerte auf seinem Rücken, ohne Sattel und Zaumzeug, konnte sich nur an der Mähne des schwarzen Ungeheuers festkrallen und versuchen, es durch Schenkeldruck zu bezwingen.
    Magie war hierbei nicht im Spiel. Das Sturmroß konnte sie nur schwerlich gegen seine Reiterin einsetzen, und Byanca fehlte ihrerseits der Dhyarra-Kristall ihres Schwertes. Hier zählte nur Kraft und Geschicklichkeit.
    Das Sturmroß verfiel in Galopp und schrammte an einer Wand entlang, um seine Reiterin abzustreifen.
    Nicole-Byanca reagierte schnell genug, warf sich zur anderen Seite und flog beinahe vom Roß, als dieses ruckartig verharrte, sich aufbäumte, nur um sich dann fallen zu lassen und am Boden zu wälzen.
    Byanca warf sich hin und her, sprang hoch und mußte sich trotz allem immer irgendwie festhalten, denn das Sturmroß war ungeheuer schnell und kraftvoll. Wenn Byanca jetzt losließ, hatte sie verloren.
    Plötzlich erhob sich das Sturmroß hoch in die Luft. Es setzte seine Flugfähigkeit ein und drehte eine Rolle mehr als zwanzig Mannslängen über dem Boden. Diesmal ging es so schnell, daß Nicole-Byanca doch abgeworfen wurde. Sie wurde wie eine Puppe durch die Luft geschleudert, stürzte dann in die Tiefe.
    Aber das Sturmroß selbst hatte sich auch verrechnet. Es stürzte selbst, hatte Mühe, sich abzufangen und kam dabei Nicole-Byanca wieder nahe genug, daß sie instinktiv zupacken konnte. Sie bekam den Schweif zu fassen.
    Den Tod schon vor Augen, schaffte sie es, sich mit einem kräftigen Ruck auf den Pferderücken zu werfen.
    Das Sturmroß gab einen gellenden Schrei des Schmerzes von sich, als so an seinem Schweif geruckt wurde. Es taumelte abermals, fing sich aber dicht über dem Boden wieder ab.
    Mit funkensprühenden Hufen kam es auf, knickte dabei in den Vorderläufen ein - und schleuderte Nicole-Byanca endgültig von sich!
    Sie segelte über den Kopf des Sturmrosses hinweg, kam auf dem harten Boden auf und rollte sich ab.
    Sofort stand das Sturmroß wieder auf allen Vieren, schüttelte sich heftig und wehrte Nicole-Byanca auskeilend ab, als sie wieder versuchte, aufzusitzen.
    »Das ist das Ende deiner Probe!« verkündete das Sturmroß mit noch zitternden Flanken und schaumbedecktem Fell, aber sichtlich zufrieden.
    Nicole-Byancas Augen weiteten sich.
    Sie wußte, daß jeder Protest zwecklos war. Die Regeln dieses gefährlichen Spiels aufzustellen, das oblag einzig und allein den Sturmrössern.
    Verloren! hämmerte es in ihr.
    ***
    Auch der Zauberer warf sich mit kühnem Sprung auf sein Sturmroß, krallte sich in der Mähne fest und wurde gleichzeitig mit dem Tier an eine andere Stelle von Khe-She versetzt. Auch hier entbrannte ein heftiger Kampf zwischen Mensch und Pferd.
    Das schwarze Ungeheuer setzte alles daran, seinen Reiter abzuwerfen, bockte bösartig und drehte auch mehrmals den Kopf, um mit
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