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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile
Autoren: Jason Dark
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nicht?«
    »Gratuliere, Sie kennen sich aus.«
    »Man muß wissen, welchen Berufen unsere Kunden nachgehen. Das ist nun mal so.«
    »Meine Aufgaben sind andere.«
    »Mord?«
    »Nein, mehr in der Verwaltung.« Ich sah keinen Grund, Mason reinen Wein einzuschenken.
    »Ist auch langweilig, wie?«
    »Das können Sie laut sagen. Reine Routine, eben nur die Arbeit im Büro und hinter dem Schreibtisch. Aktenbüffel.«
    »Na ja, das muß es auch geben.« Er wandte sich ab, weil ein Kollege was von ihm wollte.
    Ich hatte hier nichts mehr zu suchen und erklärte dem Chef der kleinen Truppe, daß ich mich verziehen wollte.
    »Klar, Mr. Sinclair. Wenn wir Fragen haben…«
    »Können Sie auf mich zurückkommen. Ich bin ja nicht aus der Welt.«
    »Okay.« Der Kollege reichte mir die Hand zum Abschied. Daniel Boone grinste mir nach, als ich aus dem Gebäude ging. Ich bekam das Gefühl, als hätte er uns an der Nase herumgeführt. Dieser Mann wußte mehr, als er zugeben wollte. Ich beschloß, den Kollegen später einen Tip zukommen zu lassen.
    Mit dem Wagen war ich nicht gefahren. Nur eine U-Bahn-Station weiter mußte ich.
    Um diese Zeit waren die Wagen relativ leer. Zumeist Frauen hockten auf den Sitzen.
    Deshalb fiel der rothaarige junge Mann auf, der nahe der Tür an einer Haltestange lehnte, breitbeinig stand, um die schaukelnden Bewegungen ausgleichen zu können.
    Er trug Lederkleidung. Sein Haar stand wie erstarrtes Feuer auf seinem Kopf. Ich stellte mich ihm gegenüber auf und verkleidete ihn in Gedanken.
    Ja, zu ihm hätte auch die Clownsmaske gepaßt, denn die dunkle Lederkleidung stimmte. Er mußte wohl bemerkt haben, daß ich ihn beobachtet hatte, denn seine Gestalt straffte sich. Sehr aggressiv fragte er: »Ist was, Mister?«
    »Nein, nein, was sollte schon sein?«
    »Verzieh dich!«
    Das tat ich nicht. Statt dessen dachte ich über ihn nach. Der junge Mann hatte sehr aufbrausend reagiert. Gut, das war ein Zeichen unserer Zeit, aber in diesem Fall war ich mißtrauisch. Nur hatte ich keine Handhabe, gegen ihn etwas zu unternehmen.
    »Schon gut«, sagte ich.
    Wir erreichten die nächste Station, wo ich den Wagen verließ. Der Feuerkopf fuhr weiter. Er duckte sich, als er mir nachschaute, und streckte den mittleren Finger seiner rechten Hand in die Höhe. Dabei hielt er die Hand dicht vor die Scheibe, damit ich es auch ganz genau sehen konnte.
    Ich lächelte knapp, drehte ihm den Rücken zu und ging in Richtung Aufgang. Sein Aussehen hatte ich mir sehr gut eingeprägt.
    Vielleicht war der Bursche registriert.
    Durch Londons Straßen wehte ein kühler Wind. Nicht gerade der ideale Anfang für den Frühling. Kaum wieder im Yard Building fuhr ich in den Keller, wo die Kollegen das große Zittern bekamen, als sie mich sahen.
    »Nein, keine eilige…«
    »Nur eine kurze Nachschau.«
    »Worum geht es?«
    »Um einen jungen Mann mit roten Haaren.«
    »Mehr nicht.«
    »Nein.«
    Wir hatten den klimatisierten, fensterlosen Computerraum betreten. Er war einer von mehreren. »Das ist aber wenig, Mr. Sinclair.«
    »Wieso? Eure Computer werden doch immer besser!«
    »Zaubern können wir auch nicht.«
    Ich begrüßte einen Bekannten, der an seinem Schreibtisch hockte und Milch aus der Tüte trank. Dann fütterte ich den Kollegen mit weiteren Infos. Die ungefähre Größe, das Alter und so weiter.
    »Ja, ja, damit können wir schon mehr anfangen.«
    »Kann ich warten?«
    »Wenn Sie etwas Zeit haben.«
    »Im Moment schon.« Von einem freien Platz aus telefonierte ich mit meinem Büro und erklärte Glenda, wo ich zu finden war.
    »Was willst du denn da unten?«
    »Computer fressen.«
    »Dann gib acht, daß du dir nicht den Magen verdirbst und aus deinen Ohren das Endlospapier strömt.«
    »Keine Sorge, ich schneide es vorher ab.«
    Der Kollege preßte seine leere Milchtüte zusammen und nickte mir mit einem zufriedenen Gesicht zu. »Ah, das hat so richtig gutgetan«, stöhnte er. »Es war stark.«
    »Milch macht müde Männer munter.«
    »Und.« Er hob einen Finger. »Hilft dem Daddy auf die Mummy.«
    »Wenn Sie das sagen«, erwiderte ich grinsend und schlenderte zu dem Kollegen hin, der meine Informationen in den Computer eingegeben hatte und darauf wartete, daß die Maschine etwas ausspuckte. Noch forschte sie nach, tastete sie ab, so daß der Drucker in einer gewissen Wartestellung lauerte.
    »Wie lange kann es dauern, sagten Sie?«
    Er grinste mich an. »Nichts, Mr. Sinclair. Ich habe Ihnen keine Zeit angegeben.«
    »Ja,
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