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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile
Autoren: Jason Dark
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für Stanhope? Aussteigen? Er trug zwar einen Fallschirm und hätte auch die Kanzel wegsprengen können, aber in dieser Situation auszusteigen, war einfach nicht möglich.
    So fiel er weiter.
    Stanhope kam sich vor, als würde er an irgendwelchen Fangarmen entlangrutschen.
    Er glitt, er bremste, er glitt wieder und bekam auch die Schläge mit, die gegen die Außenwand der Kapsel hämmerten. Im ersten Augenblick glaubte er, Bälle zu sehen, bis er genauer hinschauen konnte. Er sah, daß es keine Bälle, sondern gelblich schimmernde Totenschädel waren, die Stützpunkte eines gewaltigen Netzes bildeten, durch das die Maschine fiel, dabei hin und wieder aufgefangen wurde, sich noch einmal drehte, zurückfiel, wieder durch eine Drehung kippte, so daß die Kapsel mit ihrer gewölbten Decke nach unten zeigte.
    Stanhope fiel von einer Hölle in die andere. Er konnte nicht mehr.
    Selbst den Notruf setzte er nicht mehr ab. Seine Maschine wurde von einer anderen Kraft geleitet und quer durch dieses plötzlich erschienene Netz geschleudert, das Totenschädel zusammenhielten.
    Der Erdboden drehte sich manchmal wie ein Kreisel. Längst wußte Earl Stanhope nicht, wo oben und unten war. Die reale Welt war für ihn versunken in einem gewaltigen Wirrwarr.
    Die Maschine rutschte weiter. Stanhope – bleich wie der Tod – konnte sich leicht ausrechnen, wann sie auf dem Boden zerschellen würde.
    Trotz seiner lebensgefährlichen Lage wollte ihm der Anblick der bräunlichgelben Totenschädel nicht aus dem Kopf. Immer wieder erschienen sie und klopften gegen das Flugzeug.
    Die Maschine drehte sich, als wäre sie von gewaltigen Händen in die Höhe geschleudert worden. Dabei waren es nur die federnden Netzarme, die mit dem Segler spielten.
    Stanhope kam sich vor wie eine Puppe, mit der andere Kräfte machten, was sie wollten.
    Er schrie hin und wieder auf, wenn die Maschine besonders stark durchgeschüttelt wurde. Doch die Stimme versagte auch urplötzlich, dann kippte das Flugzeug meist ab, und jedesmal rechnete Earl mit dem vernichtenden Aufschlag.
    Der trat nicht ein!
    Immer wieder fingen die unwahrscheinlich starken und dehnbaren Arme das Netz ab. Es wirkte so, als wollten sie das Ende des Mannes bewußt hinauszögern.
    Plötzlich aber war alles anders!
    Ruhe, Stille!
    Die Maschine stand. Zwar bewegte sie sich noch wippend auf mehreren Nutzfäden, aber sie rutschte nicht mehr weiter. Stanhope benötigte Sekunden, um dies zu begreifen.
    Auch hatte sein Flugzeug wieder die normale Lage eingenommen.
    Das Schicksal hatte es in den letzten Sekunden gut mit ihm gemeint.
    Starr blieb er hocken, schweißnaß am gesamten Körper. Sein Herzschlag glich einem wahren Trommelwirbel.
    Wieder verging Zeit, bis er es schaffte, sich zu bewegen. Ihm war klar, daß er aus diesem verdammten Sarg weg mußte. Der hielt ihn fest wie ein Gefängnis.
    Fragte sich nur, wie hoch er sich über dem Boden befand. Und ob es ihm gelang, an den Fäden des unheimlichen Netzes in die Tiefe zu klettern.
    Die Maschine war von ihm gehalten worden. Er konnte sich nur selbst die Daumen drücken, daß sie ihn auch halten würde, vorausgesetzt, er konnte aussteigen.
    Das erwies sich als Problem, denn der Verschluß der Haube klemmte. Sosehr er sich auch bemühte, er war nicht in der Lage, den Ausstieg zu öffnen.
    Die Falle war dicht!
    Stanhope gewann seine Übersicht allmählich zurück. Der Atem beruhigte sich, er sann über einen Ausweg nach und drehte vorsichtig den Kopf, da er unnötige Bewegungen vermeiden wollte. Nur nicht auffallen, hieß seine Devise.
    Sie glotzten ihn durch das Kanzelfenster an.
    Diese widerlichen, unheimlichen Totenschädel. Trotz ihrer leeren Augenhöhlen gewann er den Eindruck, als würden sie nur ihn ansehen, ihn bis in das Innere ausloten und sich an seiner Angst weiden.
    Es war mittlerweile dunkler geworden. Um so heller jedoch schimmerten die Knochen der Schädel, die sich schon beinahe als Lampen zu erkennen gaben.
    Düster, geheimnisvoll, warnend.
    Stanhope schluckte. Er war Polizist, hatte einige Jahre in diesem Job auf dem Buckel und gehörte eigentlich zu den Menschen, die sich nicht so leicht erschüttern ließen. Die Netzfalle jedoch konnte er nicht begreifen. Das war einfach furchtbar. Er hatte mal einen Film gesehen, wo eine Riesenspinne ihr Netz aufgebaut hatte, in dem sich Menschen verfangen hatten. So ähnlich kam ihm dieses auch vor.
    Ein Ruck!
    Er schrie auf, als das Flugzeug fiel. Mit einem selbst für ihn hörbarem Singen war
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