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0578 - Im Labyrinth der Toten

Titel: 0578 - Im Labyrinth der Toten
Autoren: Unbekannt
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herab und verankere dich mit dem Flugaggregat auf dem Boden. Der Schutzschirm gibt nach!"
    Tatcher a Hainu „baute" eine Gewaltlandung, bei der er sich beinahe beide Beine gebrochen hätte, schaltete das Flugaggregat auf Energieanker und aktivierte seinen Individualschirm.
    Keine Sekunde zu früh.
    Der rote Abriegelungsschirm brach nach grellem Auflodern zusammen. Das Wasser schoß mit Urgewalt herein. Es schleuderte die beiden lokomotivengroßen Energiefeldprojektoren umher, als wären es Kinderbälle.
    Tatcher vernahm über die Außenmikrophone seines Kampfanzugs ein ohrenbetäubendes Tosen, Krachen und Bergen, dann wurde sein Energieanker zerrissen, und er drehte sich in seiner Energiesphäre gleich einem wildgewordenen Kreisel.
    Nach einiger Zeit beruhigten sich die Wassermassen ziemlich schnell. Tatcher a Hainu erkannte, daß er in seiner Sphäre unter der geborstenen Decke der Bahnstation hing. Hinter dem Energiefeld einer anderen Sphäre sah er den Ilt.
    „Alles in Ordnung, Tatcher?" fragte Gucky.
    Der Marsianer antwortete mit der entsprechenden bejahenden Geste.
    „Dann schalte deinen Individualschirm ab. Wir werden mit den Pulsationstriebwerken ins freie Meer fahren und an die Oberfläche steigen."
    Tatcher a Hainu gehorchte.
    Kurz darauf lösten sich beide Personen von der Decke und steuerten ins freie Meer hinaus. Die Tiefe betrug rund zweihundert Meter.
    Der Marsianer fühlte sich vom Anblick des vielen Wassers angewidert. Er sehnte sich in die Nontechno-Gebiete des Mars zurück. Dort gab es Wüstenstriche, die an jene Zeit erinnerten, in der der vierte Solplanet von Siedlern der a-Klasse unterworfen worden war.
    Plötzlich zuckte Tatcher zusammen. Die Umgebung hatte sich unauffällig verändert. Etwa dreißig graue, torpedoförmige Körper von durchschnittlich drei Metern Länge umkreisten den Ilt und ihn.
    „Es sind Heringshaie", erklärte Gucky gelassen. „Was allerdings nicht bedeutet, daß sie nur Heringe fressen. Sie verschlingen fast alles, was ihnen vor die Mäuler kommt, angefangen von Blechdosen über Kokosmatten bis zu Menschen und anderen Tieren."
    Tatcher schüttelte sich. „Warum läßt man solche Tiere frei herumschwimmen?"
    „Weil sie immer noch zur Erhaltung des biologischen Gleichgewichtes gebraucht werden. Ihnen fallen in erster Linie kranke und schwache Tiere zum Opfer, wodurch sie die Stellung einer Gesundheitspolizei erhalten."
    Ein mindestens dreieinhalb Meter langer Heringshai schwamm dicht an den Marsianer heran, Tatcher schaltete sein Pulsationstriebwerk hoch und rammte das Tier in Kiemennähe mit dem Kopf.
    Der Hai schlug zuckend mit der Schwanzflosse, überschlug sich mehrmals langsam und suchte das Weite, sobald er die Benommenheit abgeschüttelt hatte.
    „Ich beiße dir die Nase ab, wenn du mir noch einmal zu nahe kommst!" schimpfte Captain a Hainu.
    Gucky lachte amüsiert - und brach plötzlich ab. Eine Weile trieb er scheinbar leblos dahin, dann sagte er aufgeregt: „Ich habe die Kinder gefunden! Sie müssen es sein, auch wenn noch ein drittes Kind dabei ist."
    „Demnach arbeitet deine Psionik wieder?" erkundigte sich Tatcher.
    „Stimmt."
    „Dann nimm mich mal an der Hand und laß uns verschwinden!"
    rief der Marsianer. „Die Tierchen hier scheinen sich entschlossen zu haben, uns zu verspeisen."
    Er zog vorsichtshalber seinen Schockstrahler. Die Haie, es waren inzwischen etwa fünfzig geworden, verengten ihren Kreis ziemlich rasch.
    Gucky entblößte seinen Nagezahn. Ihn amüsierte das Verhalten der Fische nur, denn ihm und Tatcher konnten sie nichts anhaben. Erstens einmal würde das Material der Kampfanzüge auch ihren rasiermesserscharfen Zähnen mühelos widerstehen - und zweitens konnten sie ihre Individualschirme aktivieren oder die Tiere töten, wenn sie das für notwendig hielten.
    Doch der Ilt wollte nichts von dem. Er teleportierte zu a Hainu, nahm dessen Hand - und teleportierte erneut, nachdem er sich auf die Position der Kinder konzentriert hatte...
     
    *
     
    Als Alaska Saedelaere zu sich kam, lag er nackt in einem Bioplasmatank. Die fließende Masse war kristallklar und körperwarm. Eine Sauerstoffmaske preßte sich über Alaskas Gesicht.
    Er richtete sich auf, wodurch Kopf und Schultern aus dem Plasma tauchten. Sofort fröstelte der Transmittergeschädigte. Es war ein Gefühl, wie es Babys im Augenblick der Geburt haben mußten.
    Alaska nieste.
    Es knackte, dann sagte die kindlich hohe Stimme Corellos: „Gesundheit, Alaska! Der Tonspeicher
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