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0578 - Im Labyrinth der Toten

Titel: 0578 - Im Labyrinth der Toten
Autoren: Unbekannt
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anderes als nur Felsgestein sein sollte.
    Thomas nahm die Hand aus dem Mund. Die unmittelbare Todesangst war vergessen. Interessiert musterte er das Blinkende, und so entging ihm nicht, wie es sich öffnete und den Blick auf einen breiten blauen Sitz freigab.
    Noch während er versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen und eine Erklärung für die seltsame Erscheinung zu finden, fiel einer der Katastrophenprojektoren aus.
    Sekundenlang zuckten Lichtblitze durch die Halle, bis sich der Schutzschirm wieder stabilisiert hatte. Aber er war nicht mehr völlig transparent wie zuvor, sondern leuchtete in bedrohlichem Rot. Ein Projektor allein würde die Hochenergie-Struktur des Schutzschirmes auf die Dauer nicht stabil halten können.
    Das erkannte auch Thomas, und dadurch gelangte er zu einem Entschluß, zu dem er sich sonst schwerlich durchgerungen hätte.
    Er lief auf das offene silbrige Ding zu und zerrte seine Schwester hinter sich her.
    Rose sträubte sich nicht. Sie folgte ihrem Bruder willenlos und zeigte auch keine Anzeichen von Panik mehr. Die letzten Schrecken hatten sie in einen Schockzustand versetzt.
    Mühsam schob und zog Thomas Rose auf den blauen Sitz, dann zwängte er sich daneben. Im nächsten Moment schloß sich das Ding wieder.
    Ratlos starrte Thomas auf die undurchsichtige Innenwand. Es gab nicht einmal ein Fenster, durch das man die Umgebung sehen konnte. Das Ganze sah aus wie ein mit blauem Samt ausgeschlagener Sarg - mit Ausnahme des Sitzes.
    Weder Thomas noch seine Schwester Rose konnten ahnen, daß sie in einer Rettungskapsel saßen, mit der ein Meister der Insel sich vor eventuellen Mordabsichten von Faktor Izu schützen versucht hatte.
    Es war ihm nicht gelungen, weil Faktor Iüber viel subtilere Mordinstrumente verfügte als beispielsweise über Liquidierungskommandos.
    Eine einfache Schaltung hatte den Meister der Insel getötet und den Geheimstützpunkt verwaist zurückgelassen - bis auf das Wunderding, für das die Bezeichnung Rettungskapsel eine gewaltige Untertreibung war.
    Als später die Lava kam, hatte ihre Glut den Verbindungsgang zwischen Stützpunkt und Kapsel nicht nur zerstört, sondern auch alle Spuren verwischt. Die Kapsel selbst war praktisch von Lava eingemauert worden.
    Der geniale Kapselmechanismus verwandelte sich, die Kapsel und ihren Inhalt in eine Ballung von Quintadim-Energie, die für eine erste Ortsveränderung vorprogrammiert war.
    Etwa hundert Meter über der Meeresoberfläche lief die Rückverwandlung ab. Anschließend suchte der Peiler des Rettungsgerätes den Quintadimpoler unter der Mondoberfläche - doch er fand ihn nicht, denn das Gerät war mitsamt dem Kurzstrecken-Raumschiff im Jahre 1971 zerstört worden, als die terranischen Großmächte das notgelandete arkonidische Forschungsschiff mit Atomraketen vernichtet hatten.
    Mit einem hörbaren Knacken unterbrach sich das Programm.
    Die Rettungskapsel stürzte senkrecht ins Meer, öffnete sich und versank.
    „Meinen Sie, daß die Calder-Kinder versucht haben könnten, in die Troplonröhrenbahn zu gelangen?" fragte Perry Rhodan stirnrunzelnd. Er sah dabei Captain a Hainu an.
    „Ich bin sicher, daß sie es nicht nur versucht haben, sondern daß sie hineingekommen sind, Sir", antwortete der kleine Marsianer. „Jungen sind erfinderisch, besonders Jungen in Thomas' Alter. Ich erinnere mich noch genau an ein Abenteuer, das ich im gleichen Alter zu bestehen hatte, weil ich..."
    „Uns interessieren hier nicht Ihre Dummenjungenstreiche, Captain Hainu!" dröhnte Rorvics Baß. „Wahrscheinlich haben Sie mit dressierten Sandflöhen gespielt."
    „Und Sie haben Knallfrösche in Nonnenklöster geworfen!"
    schrie Tatcher a Hainu empört. „Sie waren bestimmt damals schon so fett und hinterhältig."
    „In Tibet gibt es überhaupt keine Nonnenklöster", entgegnete Dalaimoc Rorvic. „Sie sind ein ganz..."
    „Ich bitte darum, daß wir uns ausnahmslos auf die unmittelbaren Probleme konzentrieren, meine Herren!" sagte Rhodan energisch.
    Er beugte sich zu Fellmer Lloyd, der den Gleiter durch die gläsernen Straßenröhren von Vahoe steuerte.
    „Fordern Sie Leitzeichen zur stadtinternen Frachtgutzentrale an, Fellmer! Ich nehme an, daß die einzige Möglichkeit der Kinder, sich in die Röhrenbahn zu schleichen, bei einer der Frachtgutrampen bestanden hat."
    „Das dürfte stimmen, Sir", meinte Lloyd. „Soviel ich erfahren konnte, stand die Bahn kurz vor der offiziellen Einweihung. Das bedeutet, alle Personenzugänge wurden
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