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0578 - Im Labyrinth der Toten

Titel: 0578 - Im Labyrinth der Toten
Autoren: Unbekannt
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ganze Strecke mit dem kleinen Floß durch die Wellen geschaukelt? Alle Achtung!"
    Tatcher hielt sich an dem Gestell des Pulsationstriebwerkes fest, als das Floß abermals rollte, dann blickte er Namo an und fragte: „Wie war das? Du hast Rose und Thomas gerettet?"
    Namo nickte.
    „Ich sah, daß ganz plötzlich etwas über dem Meer war, ungefähr hundert Meter hoch, etwas wie ein Gleiter. Dann strahlte etwas über dem Ding, und es stürzte ab. Ganz dicht bei mir schlug es auf, öffnete sich und sank.
    Thomas und Rose kamen gleich darauf hoch. Sie waren bewußtlos. Ich hätte es beinahe nicht geschafft, sie auf das Floß zu ziehen."
    Tatcher lächelte.
    „Nun, jedenfalls hast du es geschafft."
    Er wollte dem Jungen auf die Schulter klopfen, ließ seinen Halt fahren und stürzte zum drittenmal ins Meer.
    Als er wieder auftauchte, schwebte eine Space-Jet summend über dem Floß.
    Ein röhrenförmiges flimmerndes Kraftfeld schob sich herab, verankerte sich an dem Floß und zog es mitsamt Besatzung hoch.
    Tatcher a Hainu ging abermals unter - und wieder schluckte er Wasser. Doch diesmal besann er sich auf sein Flugaggregat. Er schaltete es ein, stieg auf und folgte dem Floß, das soeben in einem offenen Hangar verschwand.
    Als er neben dem Floß landete, hielt Irvin Calder seine Kinder in den Armen.
    Tatcher wartete, bis die Begrüßung ein wenig abflaute, dann sagte er: „Dort steht ein drittes Kind, das Sie eigentlich auch begrüßen sollten wie Ihren eigenen Sohn, Mister Calder: Namo Uahuka, der mit einem Floß vom Tuamotu-Archipel hierher fuhr und Thomas und Rose aus dem Ozean zog, bevor sie ertrunken wären."
    Irvin Calder hatte erst leicht indigniert, dann erstaunt zugehört.
    Nun zuckte es in seinem Gesicht. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber seine Stimme versagte. So sah er Namo nur an und breitete die Arme aus.
    Der Geschäftsmann weinte, als er Namo an sich drückte.
    Gucky wischte sich über die Augen und bedeutete dem Marsianer mit einer Kopfbewegung, mit ihm den Hangar zu verlassen.
    „Hier werden wir nicht mehr gebraucht", sagte er. „Ich bin sicher, daß Namo eine neue Familie gefunden hat - und daß durch das schreckliche Ereignis die Familie Calder wieder zu einem Familienleben zurückfindet."
    „Und wenn nicht", meinte Tatcher, „lade ich Namo zum Mars ein."
     
    *
     
    Alaska Saedelaere sah sich bereits in der Glut, als ihn eine unsichtbare Hand brutal zurückriß.
    Er landete auf den Greifarmen des Transportroboters, doch er war nicht der einzige, der darauf landete. Als er merkte, daß er auf einer mumifizierten Leiche lag, schrie er auf.
    Ruhig bleiben! befahlen die parapsychischen Impulse Corellos.
    Das war ein lemurischer Offizier. Er trägt einen Kodegeber an einem Kettchen um den Hals. Offenbar gingen die alten Lemurer absolut idiotensicher vor. Nehmen Sie den Kodegeber in die Hand und drücken Sie auf die geriffelten Flächen!
    Der Transmittergeschädigte gehorchte. Kaum preßten sich seine Fingerkuppen gegen die geriffelten Flächen des stabförmigen Gerätes, öffnete sich das eben noch so widerspenstige Schott.
    Der Transportroboter ließ die Mumie fallen und schwebte mit Saedelaere weiter. Zielsicher bewegte er sich dicht über dem Boden durch ein System von breiten hellen Korridoren.
    Nach etwa fünfzehn Minuten hielt der Roboter in einem Raum an, der offenbar eine Schaltstation war. Er setzte Alaska ab.
    Pressen Sie den Kodegeber mit der breiteren Fläche auf alle blauen Schaltplatten! befahl Ribald Corello.
    Der Transmittergeschädigte gehorchte auch diesmal.
    Plötzlich leuchteten überall an den Wänden Bildschirme auf.
    Die sonderbaren Grüfte energetisch konservierter Lemurer wurden sichtbar. Es handelte sich sowohl um Männer als auch Frauen - und es waren mehrere hundert Personen, die seit mindestens 50.000 Jahren hier lagern mußten.
    Eine unsichtbare Lautsprecheranlage schaltete sich ein. Durch sie verkündete eine kraftvolle Stimme im Alten Tefroda, der lemurischen Sprache, daß alles bereit für die Herstellung der Normalsynthos sei. Sie erteilte genaue Anweisungen, was die Besucher zu tun hatten. Danach sollten sie zuerst eine Energiekonserve zu neuem Leben erwecken, und zwar die Konserve des lemurischen Biogenetikers Vauw Onacro.
    Alaska Saedelaere wurde von Grauen geschüttelt. Er ahnte, daß hier Ungeheuerliches geschehen konnte, und er wollte etwas tun, um es zu verhindern.
    Aber er konnte es nicht.
    Ribald Corellos hypnosuggestive Impulse klammerten
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