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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mini-Kobras über den Boden kriechen zu lassen?
    Das Fenster barst hinter Gryf. Als der Druide irritiert herumfuhr, schwang sich in einem Regen von Glassplittern und von Gardinenfetzen umgeben ein weiterer Messing-Riese ins Zimmer.
    Gryf versuchte erst gar nicht mehr, die beiden metallischen Wesen mit seiner Magie anzugreifen. Er konzentrierte sich auf den Platz draußen vor dem Hotel und vollzog die entscheidende Bewegung, die den zeitlosen Sprung auslösen sollte.
    Er mußte sich erst mit der neuen Situation vertraut machen, mit der Bishop und seine Messing-Sklaven ihn überrascht hatten.
    Nur funktionierte es mit dem Sprung nicht so, wie er es eigentlich beabsichtigt hatte.
    Irgendwie mußte Bishop vorausgeahnt haben, wie der Silbermond-Druide reagieren würde. Als Gryf sich bewegte, sprang Bishop ihn an und berührte ihn im gleichen Moment, in dem der Sprung stattfand.
    Und Gryf ap Llandrysgryf kam nicht dort an, wohin er eigentlich gewollt hatte…
    ***
    Die Umgebung um Zamorra und Nicole veränderte sich. Es war zunächst, als würden sich zwei Bilder einer Dia-Projektion überlagern, und als dann das erste Bild erlosch, blieb das neue allein übrig.
    Gerade noch hatten sie sich auf einem nächtlichen Waldweg befunden. Im nächsten Augenblick war zwar immer noch Wald um sie herum, aber es war hell geworden.
    Das Unterholz war wesentlich dichter, dafür waren die Baumwipfel weniger stark belaubt, so daß das Tageslicht von oben nur wenig gedämpft herabschien.
    »Wo sind wir denn hier gelandet?« entfuhr es Zamorra.
    »Was sind das für Bäume?« kam Nicoles Frage. »Chef, was ist das für ein Wald? So etwas habe ich noch nie gesehen!«
    Zamorra sah sich um.
    Die Rinden der Bäume waren nicht borkig und rissig, sondern seltsam glatt. Fast so, als handele es sich bei ihnen um die Haut eines Lebewesens!
    Und die Äste waren beweglich! Zumindest glaubte Zamorra aus den Augenwinkeln immer wieder heftige Bewegungen zu sehen, doch sobald er genau hinsah, war da nichts.
    Ein lebender Wald?
    »Wir müssen in das Weltentor gezogen worden sein«, überlegte Nicole. »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie das funktioniert haben soll, aber…«
    Zamorra nickte. Es war unnormal. Weltentore waren keine Black Holes -keine Schwarzen Löcher, die alles, was in ihre Nähe kam, einfach verschlangen. Man mußte schon aus eigenem Willen selbst hindurchschreiten.
    Hier jedoch waren sie einfach hineingezogen worden.
    »Wahrscheinlich ist es kein echtes Tor«, sagte er. »Und möglicherweise sind wir in Ssacahs Dimension gelandet. Dann dürfte die Kobra auch nicht weit sein.«
    »Wer weiß, wie groß Ssacahs Welt ist? Damals hast du nur einen kleinen Teil gesehen. Den Teil mit Palast und Opfertisch.«
    Zamorra senkte den Blick und betrachtete den Boden. Er war sandig, und in der lockeren Sandschicht hatten sie deutliche Fußabdrücke hinterlassen. Die Schuhprofile waren zwar ebensowenig zü identifizieren wie die Schuhgröße, aber die Eindrücke im Sand waren unübersehbar.
    »Komisch, daß auf diesem Sand ein ganzer Wald wächst«, meinte Nicole erstaunt. »Gras kann ich mir noch vorstellen, aber Bäume brauchen doch wesentlich mehr Wasser! Ein Boden, der so trocken ist wie dieser, da kann doch kein Wald wachsen!«
    »Vielleicht sehen diese Bäume das anders«, erwiderte Zamorra, der sich weniger für die Ökologie dieser Dimension interessierte als für den Weg hinaus und hinein.
    Er betrachtete die Stelle, an der ihre Fußspuren anfingen. Doch hatte er gerade noch gehofft, ebenso schnell zurückgezogen zu werden, wie der magische Sog ihn hierhergebracht hatte, sah er sich jetzt enttäuscht. Keine Kraft stieß ihn nach Indien zurück.
    »Da drüben!« stieß Nicole hervor.
    Zamorra wandte sich um.
    Seine Gefährtin war ein paar Schritte in Richtung Waldrand gegangen, der hier viel näher war als drüben auf der anderen Seite des Weltentors. Zamorra fragte sich, warum ihm die an den Wald grenzende Landschaft nicht schon vorher aufgefallen war. Hatte sich der entsprechende Bereich des Waldes in den letzten Minuten so enorm verändert, daß die Bäume erst jetzt den Blick darauf freigaben?
    Eine kahle, wüstenartige Landschaft erstreckte sich bis zum Horizont. Hier und da ragten eigenartig gewundene Felszacken aus dem Ödland hervor. Ein wenig fühlte sich Zamorra an die Felsgebilde im Monument Valley Nordamerikas erinnert.
    Aber die bizarren Formationen waren es nicht, die Nicoles Aufmerksamkeit erregt hatten und jetzt auch
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