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0574 - Der chinesische Tod

0574 - Der chinesische Tod

Titel: 0574 - Der chinesische Tod
Autoren: Jason Dark
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zusammen, als hätte jemand die Kochstelle eines Gasofens ausgedreht.
    Shao drehte sich um. Sie ging auf Suko zu, der noch nichts fassen konnte, allerdings begriff, daß die Starre von ihm abgefallen war.
    Reden, sich bewegen, vielleicht auch aufstehen, das alles bereitete ihm keine Schwierigkeiten mehr.
    Shao und er schauten sich an. Suko konnte sogar lächeln. »Du bist gekommen?«
    Die Pupillen inmitten der Maskenschlitze wirkten ungewöhnlich dunkel. »Ich hörte deinen Hilferuf.«
    »Ja, ich konnte nicht anders. Es war einfach schlimm.«
    Sie lächelte. »Ich weiß, und ich freue mich ebenso wie du darüber, daß das Band zwischen uns beiden nicht gerissen ist. Es besteht weiterhin und wird auch nicht so leicht zu durchtrennen sein, das glaube mir. Ich habe gespürt, welche Kräfte hier herrschen. Es war nicht einfach, die Wand zu durchbrechen, denn es sind uralte Kräfte, die bis auf die Entstehung des Lebens zurückgehen, dann aber in dämonische Bahnen gelenkt wurden. Einfach war es nicht, das muß ich noch einmal sagen.«
    »Es ist nicht zu Ende, glaube ich. Shao, ich weiß nicht, wie lange ich bewußtlos, starr oder paralysiert gewesen bin. Du mußt dich mit John in Verbindung setzen, du mußt ihm sagen…«
    Suko sprach nicht mehr weiter, weil sich Shao umgedreht hatte.
    Sie war mißtrauisch geworden, das nicht zu unrecht, denn hinter ihrem Rücken bewegte sich der Vorhang.
    Durch den Spalt kamen sie.
    Zwei Killer und Osa, die wie erstarrt stehenblieben, als sie außer den nicht mehr im Sarg liegenden Suko noch eine Person sahen…
    ***
    Die Männer mit den schmalen Zöpfen waren dermaßen überrascht, daß sie überhaupt nichts taten, einfach standen, starrten und gleichzeitig staunten.
    Daß von dieser Frau mit der Halbmaske eine Gefahr für sie ausging, war ihnen klar. Sie wußten nur nicht, wie sie reagieren sollten, bis der Kerl mit der Seidenschlinge seine Geisel in die Höhe riß, sie an sich preßte und zischte:
    »Wenn du dich falsch rührst, stirbt sie. Ich kann sie mit einem Druck meines Fingers töten!«
    Shao und Suko wußten beide, daß es kein Bluff war. Es gab sie tatsächlich, diese tödlichen Griffe und Stöße, die man in gewissen Schulen lernte, die jedoch nicht angewendet werden sollten.
    »Was sollen wir tun?« fragte Shao.
    »Noch nichts. Wo ist das Feuer?«
    »Verloschen.«
    »Hast du dafür gesorgt?«
    »Vielleicht…«
    »Wer bist du? Ich habe dich hier nie gesehen. Verdammt, nimm deine Maske ab!«
    »Weshalb?«
    »Ich bringe sie sonst um!«
    Nur einer der beiden Killer sprach. Der zweite hielt sich zurück, beobachtete scharf.
    Osa hatte sich in den letzten Sekunden wieder etwas fangen können. Und sie wußte genau, daß sie trotz der sich veränderten Lage noch nicht gerettet war.
    Die verfluchte Seidenschlinge drückte in das dünne Fleisch des Halses und zeichnete dort eine schmale Spur, die bereits blau angelaufen war.
    Wenn sie atmete, dann durch den Mund. Es hörte sich keuchend an. Ihre Augen waren verdreht, und wirkten wie in die Höhlen geschobene Kugeln.
    Manchmal sah es aus, als wollte sie lächeln, wenn sich ihr Mund in die Breite verschob. Dann wiederum konzentrierte sie sich auf die Unterhaltung zwischen der Maskierten und dem Killer.
    Osa wußte nicht, wer diese Frau war, doch sie stand auf ihrer Seite, das war sicher.
    Beide Killer konzentrierten sich auf die Fremde. Osa glaubte sich sicher. Glauben heißt nicht wissen, und keiner von ihnen kannte die junge Chinesin wirklich.
    Sie wußten nicht, welch eine mächtige Energie in dieser Person brannte und für diesen ungemein starken Willen sorgte.
    »Verdammt, nimm die Maske ab!« Der Killer mit der Seidenschlinge war mehr als nur nervös geworden. Die Lage war ihm über den Kopf gewachsen. Er hielt das Ende der Schlinge um sein rechtes Handgelenk gewickelt und den Arm ausgestreckt. Der linke Arm umfaßte den Körper der jungen Studentin in Hüfthöhe.
    Osa gab nicht auf.
    Sie suchte ihre Chancen und sah auch, daß sich die Fremde bewegte. Gleichzeitig versuchte der hinter ihr liegende Chinese, auf die Beine zu kommen. Er hatte es nicht leicht, sich aufzurichten, das lange Liegen hatte ihn mehr als steif gemacht.
    »Ja!« Die Maskierte nickte und sprach gleichzeitig. Sie hob beide Arme an, die Hände näherten sich der Halbmaske.
    Der Killer zitterte, so nervös war er. Osa glaubte er, sie sicher zu haben, da hatte er sich geirrt.
    Beide konzentrierten sich auf Shao, auf die Geisel achtete niemand. Es gelang Osa,
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