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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar
Autoren: Unbekannt
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sagte Orana.
    „Selbstverständlich, Lady!" gab er unbewegten Gesichts zurück und ging in seine Kabine, um sein weniges Gepäck, seinen Bogen und den Köcher zu holen.
    Das Schiff schwebte schräg durch eine deutlich gekennzeichnete Funkschneise, bewegte sich in die Richtung des gelben Sektors und identifizierte die Nummer des Landeplatzes. Unter ihnen lagen die unzähligen unterirdischen Güter-Umschlagshallen und die ersten Bäume der Parks, die den Raumhafen gegen die Stadt abschirmten. Auf Stelzen erhoben sich die kühnen Konstruktionen der Gleiterpisten.
    „Was ist unser erster Weg?" erkundigte sich Sandal, als er in die Zentrale zurückkam, Bogen und Köcher über der Schulter, seinen ledernen Seesack achtlos in der Hand.
    „Wir suchen zunächst die terranische Botschaft auf. Dort sehen wir weiter. Für die Mannschaft gilt Landurlaub bis auf Widerruf.
    Eine Notbesatzung muß an Bord bleiben."
    „Diese Einzelheiten haben wir bereits abgesprochen!" sagte der Pilot. „Bleibt es bei der getroffenen Regelung, Major?"
    Orana blickte ihn an und lächelte.
    Die TOROSA landete weich, die Landestützen federten langsam durch und stabilisierten sich wieder. Dann wurden die meisten Maschinen abgeschaltet, und die Plätze vor den Pulten wurden leer. Ein Nachrichtenmann drehte sich um und sagte: „Ich habe von der Hafenzentrale ein paar Gleiter herschicken lassen, Major."
    „Ich danke Ihnen, Simmons. Wir haben es ziemlich eilig, obwohl ich noch nicht genau sagen kann, wie lange meine Gespräche und Unternehmungen dauern werden. Ich hoffe, die Männer der Besatzung bekommen keinen Ärger mit der Bevölkerung oder mit Kneipenwirten?"
    Der Nachrichtenoffizier grinste und erklärte: „Wir hatten noch niemals Ärger. Unsere Leute wissen sich selbst auf Plophos zu benehmen."
    „Hoffentlich!" knurrte Sandal.
    Er stand in der Zentrale wie eine exotische Figur. Die Lady und ihr wilder Beschützer. Innerlich amüsierte er sich über diese Rolle, aber er selbst wußte, wie blitzschnell aus Spiel tödlicher Ernst werden konnte. Die Vorbereitungen wurden schnell getroffen, dann eskortierte eine Wache den Major und ihren Leibwächter hinunter zur Rampe der Polschleuse. Dort warteten bereits mehrere schwere Taxigleiter. Es war kein Botschaftsfahrzeug darunter, aber Sandal und Orana waren überzeugt, daß sich unter den Taxipiloten Männer befanden, die dem terranischen Geheimdienst angehörten oder zumindest die Solare Abwehr unterstützten.
    „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Die nächsten beiden Tage bleibe ich an Bord; Sie können also jederzeit auf meine Unterstützung und meinen Einsatz rechnen", sagte der Erste Offizier und hielt die Tür des ersten Gleiters auf. Orana dankte und setzte sich neben den Fahrer.
    Sandal verstaute nicht ohne Mühe den Bogen im Innern des Fahrzeugs, dann verriegelte er die Tür und knurrte: „Zur terranischen Botschaft!"
    „Danke, Mac!" sagte der Pilot und startete den Gleiter. Sandal legte die Hand auf den Kolben der Strahlwaffe und schaute sich wachsam um. Einesteils, weil es zu der Rolle gehörte, andererseits, weil ihn die Anlage des Raumhafens, der Verbindungsstraßen und der Stadt sehr interessierte. Die einzige größere Stadt, abgesehen von den Bauwerken innerhalb des Schwarmes, die er wirklich kannte, war Terrania City. Dieses Wissen brauchte er, denn er würde es anwenden müssen.
    Orana lehnte sich bequem in den Sitz zurück, blickte hinaus und sagte sich, daß an diesem Punkt ihrer Mission die Aufgabe begann.
    „Nette Stadt, nicht? Sie kommen von Terra?" meinte der Taxipilot, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen.
    Der Gleiter schoß gerade über eine Brücke, die einen Hügelrücken mit einen zweiten verband. Von hier aus hatte man einen hervorragenden Blick auf die Stadt New Taylor.
    Sandal sah die Dächer, die verschiedenen Ebenen, die Hochstraßen und die Bäume, die Türme und die riesenhaften Wolkenkratzer. Er hatte viel über den Planeten gelesen während des kurzen Fluges. Er wußte, daß die Mission, auf der sie sich befanden, nur äußerlich ungefährlich schien.
    Diejenigen Machtgruppen, denen an einer vorzeitigen Wahl gelegen war, würden nicht nur Erpressung betreiben. Sie würden unter Umständen auch vor härteren Dingen nicht zurückschrecken. Auch Mord war möglich. Dazu kam, daß zumindest er provozierend auftreten mußte, denn, wie Deighton es bereits gesagt hatte: Der Gegner mußte zu einer Reaktion gezwungen werden.
    „Wir kommen von Terra. Ich kenne die
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