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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehnte.
    Sie mußte hinaus.
    Ins Leben, ins Abenteuer.
    Vielleicht sollte sie einmal mit Nicole darüber reden, von Frau zu Frau…
    ***
    »Du willst mal wieder unter Menschen? Wurde ja auch langsam mal Zeit.« Nicole lachte leise. »Wie wär’s, wenn wir uns in Roanne, Lyon oder sonstwo in einer Disco umtun würden?«
    »Lyon wäre durch die Regenbogenblumen leicht zu erreichen, nicht wahr?« überlegte Patricia.
    Nicole winkte ab. »Vergiß die Blumen. Wir nehmen meinen Cadillac. Das ist ein Aufreißer-Mobil. Männer sind auf Autos geeicht, und der '59er Caddy ist der Traumwagen schlechthin. Also fahren wir damit vor.«
    »He!« protestierte Patricia und wurde fast rot im Gesicht. »So habe ich das nicht gemeint. Außerdem will ich nicht mit Äußerlichkeiten protzen, zumal, wenn sie mir sowieso nicht gehören.«
    »Unwichtig«, wehrte Nicole ab, die genau wußte, worum es ging. »Mit deinen Fähigkeiten kannst du später auftrumpfen, wenn die Beute im Netz zappelt. Immer dran denken: Männer achten auf Äußerlichkeiten. Die überlegene Rasse sind wir. Also brauchst du auch noch ein scharfes Outfit. Komm mit.«
    Sie faßte die schottische Lady bei der Hand und zog sie mit sich in ihre privaten Räumlichkeiten.
    »Wir haben die gleiche Konfektionsgröße, und meine Kleiderschränke platzen ohnehin bald. Du kannst dich also bedienen. Warte mal, für die heißeste location in Lyon ist… das hier das richtige.«
    Zielsicher zupfte sie etwas aus einem der Schränke, das sich als Overall aus hauchdünnem, völlig durchsichtigem Gewebe zeigte.
    »Dazu Stiefel bis über die Knie, einen breiten Gürtel und lange Handschuhe«, schlug Nicole vor.
    Patricia betrachtete das gewagte Etwas skeptisch. »Und was trägt man darunter?«
    Nicole grinste. »Hübsche Haut.«
    Die Schottin räusperte sich. »Nur?«
    »Na, das reicht doch wohl!«
    Patricia schluckte. »Das ist mir doch etwas zu nackt.«
    »Du wirst mit mir konkurrieren müssen«, erwiderte Nicole.
    Patricia ließ das zarte Gewebe durch ihre Finger gleiten. »Ich glaube, das ziehe ich so nicht an. Hast du nicht was anderes da, etwas weniger auffällig?«
    »Au weia«, murmelte Nicole. »Was in meinen Schränken hängt, ist alles auffällig. Willst du etwa einen Kartoffelsack überstülpen? Nein? Na schön, fahren wir heute nachmittag also einkaufen. Wir werden schon etwas finden, was dir gefällt - und auch zu dir paßt. Vertraue meinem fachkundigen Rat.«
    Was das anging, blieb Patricia lieber vorsichtig…
    ***
    Zarkahr beobachtete die Vorbereitungen, die von den von ihm beauftragten Menschen getroffen wurden. Sie gingen überlegt und sorgsam zu Werke, die beiden Anführer schmiedeten an einem Plan.
    Zarkahr konnte diesen Plan nur gutheißen. Er wußte, daß er mit dieser Gangsterbande die richtige Wahl getroffen hatte.
    Wenn alles vorbei war, würde er sie natürlich nicht belohnen…
    Sondern töten!
    Aber das berührte ihn nicht weiter. Er fieberte dem Moment entgegen, in dem ihm die Menschen die Frau auslieferten.
    Die Frau, die Teil seines großen Plans war, seine Macht zu festigen.
    Nicht nur im Corr-Clan, sondern auch gegenüber seinen menschlichen Gegnern…
    Den Dämonenjägern!
    Wenn er diese Frau in seine Hand bekam, konnte er Zamorra demütigen, ihn erniedrigen, ihm Bedingungen diktieren.
    Oder…
    Zarkahr bremste seinen Gedankenflug. Der mächtige alte Dämon wußte, daß es nie gut war, zu früh zu triumphieren.
    Doch alles ließ sich gut an.
    Nicht mehr lange, dann…
    Der Dämon lachte dröhnend.
    »Seid vorsichtig«, warnte Zamorra. »Dämonen lauern bekanntlich überall.«
    Nicole gähnte provozierend. »Schön, daß du mich daran erinnerst. Ich dummes Frauenzimmer hätte sicher nie daran gedacht. Natürlich werden wir uns bis an die Zähne bewaffnen… drei Dutzend silberne Eichenpflöcke, sechs Weihwasserpistolen und so viele Zauberbücher, wie wir tragen können, damit wir notfalls nachschlagen können, welcher Bannspruch der richtige ist.«
    »Du weißt, wie ich es meine«, sagte Zamorra.
    Nicole nickte ernst. »Sicher. Aber ich denke, wir werden schon damit fertig. Zur Not kann ich immer noch das Amulett rufen, auch wenn sich deine magische Wunderwaffe etwas verändert hat - uns vor schwarzmagischen Bedrohungen schützen, das kann es jedenfalls immer noch. Wenn wir dann an jeder Ecke Gespenster sehen, trauen wir uns bestimmt überhaupt nicht mehr unter dem Schutzfeld hervor.«
    »Nicole…«, seufzte Zamorra.
    »Pat muß mal wieder 'raus ins
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