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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Brüllen erklang.
    Zamorra ließ sich davon nicht beirren. Er mußte die Beschwörung bis zum Ende durchführen, durfte keine einzige Silbe der Zauberformeln auslassen, sonst verlor der Höllenzwang seine Wirkung, und der Dämon war frei.
    Nicole sah die geflügelte, große Gestalt mit den spitzen Ohren auftauchen.
    Der Höllische umklammerte eine andere Person.
    Patricia?
    Sie mußte es sein!
    Der Dämon war mit seinem Opfer noch nicht vollständig materialisiert, als Nicole bereits angriff. Sie durfte Zarkahr keine Chance geben.
    Er hielt Patricia in seinen Klauen und hatte mit ihr eine Geisel, deren Leben Zamorra und Nicole nicht gefährden durften.
    Wenn es Zarkahr gelang, diesen Trumpf gegen sie auszuspielen, hatten sie bereits jetzt verloren!
    Sie schoß!
    Zwei Strahlwaffen aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN hatte sie aus dem Château mitgebracht, und aus beiden Waffen feuerte sie jetzt auf den sich verstofflichenden Zarkahr!
    Zwei grellrote, nadelfeine Energiefinger bildeten eine tödliche Brücke zu dem Corr…
    ... und durchschlugen seinen Körper!
    Noch lauter brüllte er und setzte alle Kraft ein, über die er verfügte, um sich gegen dieses fressende Feuer aus konzentriertem Laserbeschuß zu wehren.
    Zamorra verlor ihn aus seiner Kontrolle!
    Zarkahr schaffte es, sich aus dem Höllenzwang zu befreien!
    Er zog sich zurück!
    Sein Körper wurde wieder transparenter, löste sich auf…
    Er mußte begriffen haben, daß er keine Überlebenschance hatte, wenn er blieb. Deshalb setzte er seine ganze Kraft in den Fluchtversuch.
    Seine Geisel konnte er dabei nicht mehr halten.
    Als die Laserstrahlen die gegenüberliegende Tapete in Brand setzten, war der Dämon verschwunden…
    Nur eine nackte junge Frau lag reglos im Zauberkreis auf dem Boden…
    ***
    »Patricia!« stieß Nicole hervor.
    Sie verwischte die Kreidezeichen und beugte sich über die Schottin, die Zarkahr hatte loslassen müssen, weil er nicht mehr die Kraft gehabt hatte, sie zu halten.
    »Bist du verletzt? Er ist fort, du bist jetzt in Sicherheit…«
    Patricia stöhnte auf. »Wo… bin ich hier?«
    »Wie schon gesagt - in Sicherheit. Wir haben dich gefunden und herausgeholt.«
    »Er… er…« stammelte die Schottin. »Ihr hättet keine Sekunde später eingreifen dürfen.«
    Zamorra fühlte sich erschöpft. Die Beschwörung hatte auch ihm alle Kraft abverlangt.
    Er streifte seine Jacke ab und hängte sie Patricia um die Schultern, als sie mit Nicoles Hilfe vorsichtig vom Boden aufstand. Ihre Knie zitterten, und sie hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    »Habt ihr - habt ihr ihn getötet? Es war Zarkahr! Zamorra, es war Zarkahr, der Corr! Er wollte…«
    »Erzähle es uns später«, sagte der Dämonenjäger beruhigend. »Erhol dich erst einmal vom Schock. Möchtest du etwas trinken?«
    »Schau lieber in den Kleiderschrank, ob du einen Mantel findest«, sagte Nicole. »Egal, welche Größe. So können wir Pat nicht durch halb Lyon bringen.«
    Wenig später waren sie unterwegs.
    Sie fuhren zurück zum Château Montagne. Was in Lyon noch zu tun war, war jetzt Pierre Robins Sache.
    »Habt ihr Zarkahr getötet?« fragte Patricia im Wagen noch einmal. »Ist er tot?«
    »Ich fürchte, nein«, gestand Nicole. »Irgendwie muß er es geschafft haben, aus dem Höllenzwang wieder auszubrechen. Normalerweise hätte das nicht geschehen können und auch nicht geschehen dürfen. Es ist praktisch unmöglich. Dennoch ist er entkommen.«
    »Er ist schlimmer als jeder Teufel«, sagte Patricia leise. »Viel, viel schlimmer. Er ist das Böse selbst. Ich wünschte, er wäre tot. Dann…«
    »Was dann?« fragte Nicole.
    Aber Patricia schwieg.
    Sie konnte nur hoffen, daß Zamorra hatte rechtzeitig eingreifen können, denn sie wußte nicht, ob der Odem des Dämons sie erreicht hatte…
    Aber sie fühlte in sich eine befremdliche Übelkeit…
    ***
    Zarkahr tobte vor Zorn, und nur seinem geschwächten Zustand war es zu verdanken, daß er nicht unverzüglich in die Welt der Menschen zurückkehrte, um sich zu rächen.
    Mit dem Höllenzwang hatte sein Feind Zamorra ihn überrascht. Und das im denkbar ungünstigsten Augenblick. Zarkahr war auf sein Opfer konzentriert gewesen, hatte sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen können. So mußte er dem Zwang folgen, und um ein Haar wäre er getötet worden!
    Dabei hatte er sein Opfer verloren.
    Er fragte sich, wie Zamorra ihm auf die Spur gekommen war. Daß er tatsächlich, wie der Dämonenjäger vermutete, seine vorher
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