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0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen
Autoren: Jason Dark
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bekam plötzlich eine Gänsehaut.
    Etwas stimmte nicht, war anders geworden mit dieser verfluchten Mutation.
    Er konnte nicht sagen, was da fehlgelaufen war, aber er spürte, daß sich etwas verändert hatte.
    Noch einmal ließ er seine Blicke über die Gestalt in dem Sarg gleiten. Er sah keine Füße, keine Arme: die Schwingen waren an den Körper gepreßt worden. Aus diesem wuchs der Kopf hervor. Ob mit oder ohne Hals war ebenfalls nicht zu sehen.
    Was also stimmte nicht?
    Plötzlich wußte er Bescheid. Es war wie ein Blitzstrahl, der in sein Hirn jagte.
    Der Kopf! Ja, es hing mit dem Kopf zusammen. Er lag nicht mehr so wie zuvor.
    Bei der Entdeckung hatte der Vogelmensch auf dem Rücken gelegen, den Kopf zur Seite gedreht. Nun nicht mehr. Das Gesicht war dem Betrachter zugewandt. Wenn der Vogelmensch die Augen öffnete, konnte er denjenigen anschauen, der direkt auf ihn herabschaute.
    Stavros überkam ein unheimliches Gefühl. In seiner Nähe befand sich nichts Feindliches, er ärgerte sich darüber, daß er nichts bemerkt hatte und mußte nun davon ausgehen, daß diese Mutation möglicherweise erwacht war.
    Was sollte er tun?
    Stavros überlegte. Dem Kapitän Bescheid geben und ihn herholen?
    Nein, das war nichts. Er redete sich zudem ein, sich getäuscht zu haben. Vielleicht hatten ihm seine Nerven auch einen Streich gespielt.
    So ganz glaubte er das selbst nicht. Innerlich war er aufgeputscht und zuckte herum, als er in seinem Rücken Schritte hörte.
    Der Koch kam. Durch die heftige Bewegung des Maats hatte auch er sich erschreckt und hätte fast das Tablett fallen gelassen, auf dem eine Teekanne und eine Tasse standen.
    »Das wollte ich nicht, Stavros.«
    »Schon gut.«
    »Hier, ich habe dir Tee gebracht.« Er stellte das Tablett auf der freien Stuhlfläche ab.
    »Danke.«
    »Wie läuft es?«
    Stavros trank und hob gleichzeitig die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? Der Vogelmensch ist noch hier.«
    Der Armenier schielte in den Sarg. »Das sehe ich.«
    »Geh ruhig näher heran, Pfannenschwenker. Vielleicht fällt dir etwas auf.«
    »Was soll mir denn auffallen?« Der Koch ging zurück. Er war sehr abergläubisch.
    »Nein, schau nach.«
    »Warum denn?«
    »Schau nach, Mann!«
    »Bitte, wenn du willst.« Da sich das Wesen nicht bewegte, sah er genauer hin.
    »Hat sich etwas an ihm verändert?« fragte Stavros. »Ist dir etwas aufgefallen?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    »Wenn ich es dir doch sage, Mann. Es ist mir nichts dabei aufgefallen, glaub mir.«
    »Dann ist es gut.« Stavros war schon wesentlich beruhigter.
    »Und was sollte das?«
    »Nur so.«
    Der Koch winkte ab. »Ach, hör auf! Ich werde einen Teufel tun und dir noch einmal Tee bringen, mein Junge.«
    »Stell dich doch nicht so an.«
    »Wir sehen uns später.« Der Koch verschwand wieder. Stavros blieb allein zurück.
    Sie rechneten damit, gegen Mitternacht den Hafen anlaufen zu können. Ob das klappte, war fraglich, denn in Küstennähe machten Strömungen und Wirbel einem Schiff schwer zu schaffen.
    Klar lag der Himmel über der wogenden Weite des Mittelmeeres.
    Auch Stavros schaute gegen das Firmament, wo keine Wolke zu sehen war. Das blaue Tuch schien unendlich zu sein.
    Der Maat gehörte noch zu den Menschen, die hin und wieder romantische Gefühle überkamen, obwohl er schon jahrelang auf verschiedenen Schiffen gefahren war. Er liebte die Nacht auf dem Meer, die Stille, die vom Rauschen der Wellen allein getragen wurde. Es gab sonst keine anderen Geräusche.
    Wirklich nicht?
    Das Geräusch der Bugwelle hörte er nicht. Es gehörte einfach dazu. Gerade deshalb fiel ihm auf, daß sich in seiner Nähe etwas tat.
    Da bewegte sich was.
    Stavros konnte nicht erkennen, was es war. An Deck jedenfalls blieb alles ruhig.
    Er schaute hoch.
    Da entdeckte er die Schatten!
    Sie schwebten über ihm, waren sehr groß und bewegten sich dabei auf und nieder.
    Wie die Schwingen großer Vögel!
    Stark saugte Stavros den Atem durch die Nase ein. Er dachte sofort an das Wesen im Sarg und brachte es mit dem Erscheinen der anderen Vögel in Zusammenhang.
    Noch befanden sich diese in einer zu großen Höhe, um Einzelheiten ausmachen zu können. Stavros glaubte allerdings, daß sich an den vorderen Enden weiße Flecken befanden.
    Gesichter?
    Er wurde abgelenkt, denn plötzlich glitt ein Schatten über das Deck und erreichte auch ihr.
    Der Bootsmann fuhr herum.
    Da sah er den Vogel!
    Er saß in seinem Steinsarg. Die Schwingen lagen über den beiden Rändern und
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