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0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen
Autoren: Jason Dark
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und oftmals so heftig, daß sie die Stühle umstießen. Viele schrien durcheinander, bis Suko eine geweihte Silberkugel opferte und sie in die Decke schoß.
    Plötzlich trat Ruhe ein.
    »Okay, Leute«, sagte der Inspektor.
    »Von nun an wird nach meinen Regeln gespielt!«
    Der Bärtige wollte es nicht wahrhaben. Wild drohte er Suko mit seinem Stock und sah dabei aus wie ein in Rage geratener Schwarzhändler. »Wir werden uns von dir, einem verdammten Fremden, nicht sagen lassen, was wir tun oder lassen sollen. Hast du verstanden, du?«
    »Ja, ich habe es gehört. Und ich muß dir sagen, daß es mir völlig egal ist. Noch einmal. Ab jetzt gelten meine Regeln!«
    Aus der hinteren Reihe brüllte jemand: »Wer bist du, daß du so mit uns redest?«
    »Ich komme aus London!«
    »Das ist eine Stadt der Sünde!«
    »Bestimmt nicht sündiger, als ihr hier seid. Noch etwas, ich bin Polizist. Inspektor bei Scotland Yard und abgestellt für besondere Fälle. In diesem Fall interessieren mich die Vogelmenschen sehr. Habt ihr verstanden?«
    »Ja, ja!« keifte der Alte so stark, daß sein weißer Bart anfing zu zittern und man Angst haben mußte, daß er vom Kinn rutschte. »Wir haben alles gehört. Geh wieder zurück in deine verdammte Stadt. Hier hast du nichts verloren.«
    »Irrtum, Alter! Hier habe ich etwas verloren. Ich hasse es nämlich, wenn Unschuldige geopfert werden sollen. Auch wenn man sie nicht direkt tötet, was ihr mit Iris vorhabt, ist ebenso schlimm. Schaut euch den Schäfer an, der unter den Einfluß der Vogelmenschen und ihrer Pyramide geriet. Er sieht zwar aus wie ein Mensch, aber ist er das noch? Ist er noch ein Mensch, wo ihm das Gefieder eines Vogels schon aus den Nasenlöchern und aus den Ohren wächst?«
    »Er hat es nicht anders gewollt. Er hat uns verraten. Deshalb sind wir bestraft worden!«
    »Redet keinen Quatsch. Außerdem habe ich keine Lust, mit euch zu diskutieren. Hier wird getan, was ich will. Und ich werde mich jetzt mit Iris zurückziehen, ob ihr es nun wollt oder nicht.«
    »Nein!« Der Bärtige bewies plötzlich die Kräfte eines jungen Menschen. Rücksichtslos schubste er eine vor ihm stehende Frau beiseite, um Platz zu haben.
    Er stürmte auf die Bühne zu, schwang seinen Stock wild durch die Gegend und blieb plötzlich stehen, als vor seinem Gesicht die Mündung der Waffe hochwuchs.
    »Ist etwas?« fragte Suko.
    Pfeifend holte der Alte Luft. »Du… du willst auf mich schießen?«
    »Bestimmt, wenn du nicht vernünftig bist!«
    Die trockenen Lippen zogen sich in die Breite, was wohl ein Lächeln sein wollte. »Wenn du auf mich schießen willst, Polizist, mußt du auch auf andere schießen. Auf alle Personen, die hier sind. Willst du das auch?«
    »Es reicht meistens, wenn ich einen erwische. Dann werden die übrigen feige. Geh wieder auf deinen Platz, alter Mann. Es ist besser für dich. Setz dich!«
    Der Anführer merkte schon, daß er an Einfluß verlor. Außerdem bekam er von außen keine Hilfe. Er war als einziger aufgestanden, die übrigen Frauen und Männer trauten sich nicht.
    »Nun?«
    Der Bärtige nickte. »Es ist gut«, sagte er. »Diesmal hast du gewonnen. Ob es beim nächstenmal so sein wird, kann ich dir nicht versprechen.«
    »Schon gut.«
    Er ging rückwärts. Zwei andere stützten ihn. Suko atmete innerlich auf. Die Situation hatte auf des Messers Schneide gestanden, doch Suko war hart genug geblieben.
    »Komm«, sagte er zu dem Mädchen und zog es zur Seite. »Wir haben hier nichts mehr verloren.«
    Im gleichen Augenblick hörte er hinter sich einen lauten Schrei. Es gab nur einen, der ihn ausgestoßen haben konnte.
    Monty Heller!
    Suko kreiselte herum. Heller stand wieder. Sein Gefieder hatte sich gesträubt. An Suko und Iris vorbei, starrte er auf das Fenster ohne Glas.
    »Sie ist da! Sie ist da – die Pyramide ist da…!«
    ***
    Ich verließ das kleine Haus mit langsamen Schritten. Mein Gesicht war unbewegt. Die Züge wirkten wie eingefroren. Ich spürte den Wind wie eine kalte Hand durch mein Gesicht streichen.
    Leer lag die Straße vor mir.
    Ich ging bis zur Mitte, drehte mich um und blieb so stehen. Dabei schaute ich hinab zum Hafen, wo sich die Masten der Schiffe im Rhythmus der Wellen bewegten.
    Ein wenig kam ich mir vor wie John Wayne, der alte Haudegen, wenn er als Sheriff oder Marshall zum letzten Fight antrat. Nur sah ich keinen Gegner!
    Keine Spur vom Eisernen Engel, keine Spur von der verdammten zweiten Pyramide.
    War alles Bluff?
    Seltsam, die Formationen
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