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0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen
Autoren: Jason Dark
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holte ihn aus den Fluten, das genau war das Zeichen.«
    »Für wen?« schrie Iris dazwischen.
    »Die anderen Vogelmenschen kamen und erschufen durch ihre Kraft die Pyramide von neuem. Sie erweckten sie wieder zum Leben, damit sie ihre alte Macht ausübt.«
    »Hat sie das getan?«
    »Schau mich an, Iris! Ich bin in ihren Bann geraten. Dir wird das gleiche widerfahren. Zuerst wachsen dir die Federn, und irgendwann wirst du dich in einen Vogelmenschen verwandeln…«
    Iris konnte es nicht glauben. »Aber… aber weshalb haben sie sich diese Insel ausgesucht? Wir hatten nie etwas mit ihnen zu tun?«
    »Sie suchen ein anderes Ziel. Es liegt auf dem Land und ist den Augen der Menschen verborgen. Von diesem Ziel aber geht eine große Gefahr aus, denn dort existiert der Eiserne Engel, der einmal in grauer Vorzeit ihr Anführer gewesen ist und nicht verkraften konnte, daß einige der Vogelmenschen ihm untreu wurden. Ihn wollen sie vernichten. Deshalb sind sie erschienen.«
    Das Mädchen schlug sich gegen die Stirn. »Ich begreife es nicht!« keuchte Iris. »Nein, ich begreife es einfach nicht. Es will nicht in meinen Kopf. Es ist verrückt, es ist…«
    »Die Wahrheit«, schrie der bärtige Alte und pochte zweimal hart mit dem unteren Ende seines Stocks auf den Fußboden. »Es ist die reine Wahrheit, verstehst du?«
    Iris nickte. »Ja!« sagte sie laut, dann leiser werdend. »Ja, jetzt begreife ich alles.«
    »Dann können wir ja zufrieden sein.«
    Zum Glück war immer so laut gesprochen worden, daß Suko jedes Wort hatte verstehen können. Er war der Wahrheit ein ganzes Stück näher gekommen. Verrat war im Spiel, Angst und die eigene Borniertheit der Menschen, die glaubten, sich ein Paradies geschaffen zu haben, in Wahrheit jedoch die Grenzen viel enger gesetzt hatten als im normalen Leben.
    Engstirnige Idioten, dachte der Inspektor und zog seine Waffe hervor. Er wollte nicht durch die Scheibe feuern, aber er konnte auf keinen Fall zulassen, daß Iris in die Gewalt der Vogelmenschen und in den Bann der Pyramide geriet.
    Noch war Zeit…
    Iris hatte keine Kraft mehr. Hätte sie Monty nicht gehalten, wäre sie zusammengebrochen.
    Der Weißbärtige hatte sich zu den anderen umgedreht. Wahrscheinlich wollte er wieder eine Rede halten.
    Suko sah den Zeitpunkt als günstig an. Das Fenster lag nicht allzu hoch. Er würde blitzschnell hindurchklettern, wenn es einmal zerschlagen war.
    Suko hob den Arm mit der Waffe.
    Mit dem Griff schlug er zu und sah, wie das Glas vor seinen Augen zerplatzte…
    ***
    Die Splitter wirbelten in den Raum. Das Zertrümmern des Glases hatte dort die trügerische Ruhe brutal zerstört. Jeder der Anwesenden, auch die in den hinteren Reihen, drehten die Köpfe, schauten zum Fenster hin, wo sich eine Gestalt durch den Ausschnitt quetschte, die sie nicht kannten.
    Suko hatte den Kopf eingezogen, um von den noch steckenden Splittern nicht verletzt zu werden. Er streckte die linke Hand aus, als er nach vorn kippte, stützte sich ab und verwandelte den Schwung in eine elegante Rolle vorwärts.
    Dann stand er auf den Beinen.
    Keiner hatte eingegriffen. Selbst der bärtige Alte hatte aufgehört zu schreien. Er glotzte Suko ins Gesicht, als würde dieser vom Mars kommen.
    Der Inspektor aber verlor keine Sekunde. Mit langen Sprüngen hetzte er auf das provisorische Podium zu, wo der Schäfer und Iris standen.
    Das Mädchen begriff die Welt nicht mehr. Es hatte ebenfalls das Platzen und Splittern der Scheibe vernommen und sah plötzlich die Gestalt des Fremden vor sich.
    »Suko«, hauchte sie. Ihr Tonfall schwankte zwischen Hoffen und Bangen. Sie wußte nicht, ob sie dem Chinesen trauen konnte. Hier spielten fast alle falsch.
    Nur Monty Heller ahnte, was auf ihn zukam. Er schlug nach Suko.
    Seine Bewegungen glichen dabei zuhackenden Schnäbeln, doch der Inspektor durchbrach die Deckung des Mannes mit einem Hieb.
    Der Schlag hämmerte irgendwo in das Gefieder hinein. Suko spürte noch den weichen Widerstand an der Faust, dann flog der Veränderte vom Podium und krachte mit dem Rücken gegen die Rückwand, wo er zunächst benommen liegenblieb.
    Endlich hatte Suko Zeit, sich um das Mädchen zu kümmern. Er riß Iris an sich. »Keine Sorge, ich spiele nicht falsch. Ich hole dich hier raus, Kleine.«
    Sie gab überhaupt keine Antwort mehr. Ihre Worte wären auch in dem plötzlich aufbrandenden Lärm untergegangen. Plötzlich war der Teufel los. Keinen hielt es mehr auf seinem Sitz. Die Versammelten sprangen in die Höhe
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