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057 - Schreckensmahl

057 - Schreckensmahl

Titel: 057 - Schreckensmahl
Autoren: Larry Brent
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Nadine Trapier schüttelte sich und griff nach ihrem
Glas.
    Morna Ulbrandson beugte sich nach vorn.
    »Was für eine Geschichte ist das, Nadine? Würden Sie die
uns bitte erzählen?«
    Die Französin nippte an ihrem Glas, blickte dann dem
Regisseur nach, der nach draußen ging, um in der Küche nach dem Rechten zu
sehen.
    Nadine Trapier erzählte die Geschichte von Frank Berry.
Eine tragische Geschichte, welche die Landbevölkerung noch heute nicht
vergessen hatte.
    Morna Ulbrandson, Larry Brent und Erich Mayberg waren
aufmerksame Zuhörer.
    »O’Neill hat das Exposé unter folgenden Arbeitstitel
gestellt:

 
    DIE HEXE IM HAUS ERSPART DEN BABYSITTER
     
    Das Haus sah aus wie ein kleines, verwunschenes Schloß.
    Frank Berry nickte zufrieden.
    »Genauso habe ich mir mein neues Zuhause vorgestellt.
    Genauso …«
    Der Makler an seiner Seite strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
»Ich habe gewußt, daß wir mit dieser Auswahl Ihren Geschmack treffen!« Mit
einer weichen Bewegung fuhr er sich über sein glattrasiertes Gesicht. »Und der
Preis! Wenn Sie bedenken, was Sie sonst für einen solchen Prachtbau ausgeben
müßten!«
    Berry war fasziniert, als sie durch die Parkanlage
gingen. Die Villa lag inmitten eines großartigen Parks. Bäume, Büsche und
Sträucher bildeten einen natürlichen Schutzwall gegen die Geräusche einer
verkehrsreichen Hauptstraße, die unmittelbar hinter dem alten, schwarzen
Schutzgitter begann. Hier eine Insel der Ruhe. Wie gut würde es sich hier
arbeiten lassen.
    Joan würde begeistert sein, wenn er sie herführte.
    Und für den Jungen würde es ein Paradies ein.
    Eric konnte auf dem Rasen herumtollen, auf Bäume klettern,
konnte Eichhörnchen, Vögel und sogar junge Rehe sehen, die hier im Park lebten.
    »Was mich irritiert, ist der Preis, Mister Greene«, sagte
Frank Berry. Er wandte sich dem Makler zu. »Das Haus ist bestens in Schuß. Und
wenn es also nur mit dem Besuch der alten Dame zusammenhängt, dann sehe ich
nicht ein, warum ich noch zögern sollte, meine Unterschrift unter den Vertrag
zu setzen.«
    »Die Sache hat keinen Haken, wenn Sie das meinen sollten,
Mister Berry. Es ist doch nur verständlich, daß der Preis nicht so hoch sein
kann wie bei anderen Objekten. Mrs. Moorefield kommt es nicht darauf an, einen
großen Gewinn zu machen.
    Sie sagt sich, daß sie ein kleines Opfer bringen muß,
wenn sie schon die Bedingung stellt, hin und wieder ein paar Tage in dem Haus zu
verbringen, in dem sie ihre Kindheit verbrachte.
    Eine Sentimentalität. Man findet das bei alten Leuten
oft.«
    Greene lachte. »Wer weiß, wie wir mal werden, wenn wir
erst alt sind.« Beschwörend hob er die Hände, als wolle er etwas von sich
weisen, das ihn bedrohte.
    In Greenes Büro trank man einen Whisky und wurde sich
handelseinig.
    Als Frank Berry nach einer Stunde das Stadtbüro verließ,
fühlte er sich, als hätte man ihm ein Königreich geschenkt.
    Er war Besitzer einer Villa, die normalerweise 5 000 Pfund
mehr kostete. Diese Villa mit allem Inventar gehörte ihm. Die alten, wertvollen
Möbel, die Gemälde, das Porzellan – alles!
    Wenn er seine eigenen Möbel noch verkaufte, dann
verringerte sich der Kaufpreis für das Haus nochmals.
    Joan würde einen Luftsprung machen, wenn sie hörte, was
für eine Überraschung er hatte.
    Glück mußte der Mensch haben! Wie gut, daß er so schnell
zugegriffen hatte.
     
    ●
     
    Vier Tage später zogen die Berrys ein.
    Es war für Joan eine fremde, aber angenehme Umgebung.
    Obwohl sie in ihrer Art sehr eigen war, sagten ihr die
alten Möbel zu. Sie wollte nur einiges geringfügig verändern.
    Es war Sommer. Die Luft war mild, die Bäume standen in
vollem Laub. Tagelang hatten Frank und Joan Berry zu tun. Sie waren ausgelassen
wie die Kinder. Um den kleinen Eric brauchten sie sich so gut wie nicht zu
kümmern. Der Junge hielt sich den ganzen Tag über im Park auf. Man mußte nicht
jede Minute nach ihm sehen und ihm ständig einschärfen, auf Autos zu achten.
Man brauchte keine Angst zu haben, daß ihm ein Unfall zustieß. Hier in dem
ausgedehnten Park genoß er vollen Schutz.
    Nach einer Woche waren die Berrys so weit eingerichtet,
daß jeder zufrieden war.
    Insgesamt standen ihnen zwölf Räume zur Verfügung, und
wenn Mrs. Moorefield erst auf ihre Rechte verzichtete, das obere Stockwerk
besuchsweise zu beziehen, dann würden es später achtzehn Zimmer sein. Ein
kleiner Palast!
    Der erfolgreiche Schauspieler
    Frank Berry hatte mit fünfunddreißig Jahren das
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