Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0568 - Rebellion der Cynos

Titel: 0568 - Rebellion der Cynos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verhalten nach der Tat als höchst verdächtig bezeichnen. Sie locken mich in Ihre Kabine und lassen mich für viele Stunden verschwinden, während Sie selber sich im Paratronschirm des Solsystems verstecken. So etwas ist doch nicht normal, Sir."
    Dalaimoc Rorvic blieb schnaufend stehen.
    „Ihr Vorwurf ist ungerechtfertigt, Captain a Hainu", sagte er sehr förmlich. „Eigentlich bin ich zur Geheimhaltung verpflichtet, aber Ihnen will ich verraten, daß die medizinische Untersuchung nach dem Merkur-Einsatz ergab, daß jemand mir mikroskopisch winzige Nadeln ins Gehirn geschossen hatte, die aus einer unbekannten Substanz bestanden und sich nach einigen Stunden auflösten."
    „Dann sind die Mikrogeschosse an Ihrem irrationalen Verhalten schuld?" fragte ich atemlos.
    „Höchstwahrscheinlich."
    „Aber wer könnte ein Interesse daran haben?"
    „Keine Ahnung. Sobald ich Zeit dafür habe, werde ich mich dem Täter auf die Spur setzen."
    Er wurde von einem heftigen Niesen durchgeschüttelt.
    „Schnell, einen Schnaps, Tatcher!" befahl der Commander.
    Ich lief los, aber weit kam ich nicht. Plötzlich wurde ich von grellem Licht geblendet. Dort, wo eben noch der Versorgungs-Container gestanden hatte, sah ich nur noch einen Feuerball - dann erfaßte mich die Druckwelle und schleuderte mich gegen den fetten Albino...
     
    *
     
    Die Dunkelheit war allumfassend. Sie wurde nur von intervallartig auftretenden klatschenden Geräuschen unterbrochen.
    Ich schlug die Augen auf.
    Über mir rotierte eine Art Vollmond so rasend, daß ich keine Einzelheiten erkennen konnte.
    Aber mitten aus dieser wirbelnden Masse kam eine tiefe, langgezogene Stimme und sagte: „Wachen Sie auf, Sie marsianische Staubmumie! Bilden Sie sich bloß nicht ein, Sie könnten sich vom Dienst drücken."
    Das verscheuchte die letzten Schatten.
    Ich kam vollends zu mir und erkannte den rotierenden Vollmond als Rorvics Gesicht.
    „Endlich!" sagte der Commander erleichtert. „Ich dachte schon, Sie wären gestorben, um mich zu ärgern."
    Er hob mich mühelos hoch und stellte mich auf die Füße. Als er mich losließ, brach ich zusammen. Meine Knie schienen aus Gelee zu bestehen.
    Dalaimoc Rorvic hob mich wieder auf und ließ mich abermals los. Diesmal schwankte ich zwar, aber ich konnte mich auf den Beinen halten.
    Dann kam die Erinnerung.
    Ich blickte zu der Stelle, an der der Versorgungs-Container gestanden hatte. Weder von ihm noch von der Antigravplattform war etwas zu sehen. Im Sand befand sich ein flacher Trichter, dessen Ränder glasig zusammengeschmolzen waren.
    „Der Container ist explodiert", stellte ich fest.
    „Stimmt", antwortete Rorvic. „Jemand mußte eine Bombe in ihm versteckt haben."
    „Warum?"
    „Weil er mich töten wollte."
    „Die Rechnung geht nicht auf, Sir", widersprach ich. „Der Bombenleger konnte nicht ahnen, daß der Container bei uns landen würde. Es war reiner Zufall, daß die beiden Diebe Ihnen in die Arme liefen."
    Der Tibeter schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube nicht an einen solchen Zufall, Tatcher. Der Attentäter hat die beiden Raumsoldaten bestimmt so konditioniert oder programmiert, daß sie den Versorgungs-Container stahlen und direkt zu mir brachten."
    „Sie meinen...?"
    „Genau. Das war das zweite Attentat auf mich. Für mich ist es der Beweis, daß der Täter mit der MARCO POLO nach Stato II gekommen ist und sich noch auf diesem Planeten befindet."
    „Und ich gerate jedesmal in die Schußlinie!" entfuhr es mir.
    „Psst!" machte Rorvic und legte mir seine behaarte fleischige Pranke auf den Mund.
    Da sein Gesicht einen lauschenden Ausdruck annahm, strengte ich mein Gehör an, um ebenfalls etwas zu hören.
    Vielleicht befand sich der Mörder persönlich in der Nähe!
    Im nächsten Augenblick hörte ich das verdächtige Geräusch ebenfalls. Es handelte sich um das charakteristische Knistern fehlerhaft arbeitender Antigravprojektoren.
    Jemand versuchte, aus der Nähe des Explosionsortes zu gelangen, obwohl er die Explosion nicht überhört haben konnte.
    In diesem Fall wäre jeder Mensch gekommen, um nach der Ursache der Explosion zu sehen.
    Nur der Schuldige selbst würde nicht zum Ort seiner Tat eilen, sondern sich so schnell wie möglich entfernen!
    Plötzlich senkte Dalaimoc Rorvic den Kopf und stürmte los wie ein gereizter Kampfstier. Wer ihn nicht kannte, hätte dem Fettkloß niemals diese Geschwindigkeit zugetraut.
    Ich versuchte, dem Commander zu folgen, war aber noch zu benommen, um zu laufen. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher