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0567 - Der Mann aus dem Eis

Titel: 0567 - Der Mann aus dem Eis
Autoren: Unbekannt
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die Augen fest zusammen.
    Als er sie öffnete, stand der Fremde immer noch da. Er stand in leichten Schnallenschuhen auf einer meterdicken Eisdecke und lächelte.
    „Ich...", begann Hokar, doch er brachte keinen zusammenhängenden Satz zustande. Er war einfach überwältigt.
    „Da kommt Besuch!" rief Nostradamus.
    Hokar blickte in die Richtung, in die Nostradamus ausgestreckte Hand wies.
    Ein dunkler Punkt, der schnell größer wurde und sich in einen Gleiter verwandelte, sank auf das Coats-Land herab. Wenig später konnte Hokar das Zeichen der USO auf der Unterseite des Gleiters erkennen.
    „Atlan!" rief einer der Soldaten erleichtert. „Da kommt endlich der Lordadmiral."
    Der Kommandant sprang aus dem Flugpanzer, in den er sich wieder zurückgezogen hatte, und begann zu winken.
    Der Gleiter setzte zur Landung an. Zwei vermummte Männer sprangen heraus.
    Einer von ihnen war Atlan. Er wurde von einem USO-Spezialisten begleitet.
    Atlan kam quer über das Eis. Er sah Nostradamus lange bevor er ihn erreicht hatte.
    Unvermittelt blieb der Arkonide stehen. Dann ging ein Ruck durch seinen Körper.
    Hokar sah Nostradamus an. Um die Lippen des Geheimnisvollen spielte ein Lächeln.
    „Dieser Schwindler!" schrie Atlan los. „Schon damals ahnte ich, daß er nicht der war, der zu sein er vorgab."
    Er stürmte jetzt über das Eis auf Nostradamus zu und blieb erst unmittelbar vor ihm stehen.
    „Michel de Notre-Dame!" brüllte Atlan mit sich überschlagender Stimme. „Nostradamus!"
    „Ich ahnte, daß Sie mich sofort wiedererkennen würden", sagte der Mann aus dem Gletscher ruhig. „In welcher Rolle traten Sie doch damals auf? Soweit ich mich erinnere, spielten Sie ein paar Monate den Berater des Königs. Allerdings war Ihr Erfolg bei den Hofdamen wesentlich größer."
    „Sie waren es damals, der alle meine Versuche zunichte machte, den König vernünftig zu beraten", erinnerte er sich. Er wandte sich zu dem Kommandanten um. „Das ist Nostradamus, der berühmte Astrologe und Leibarzt des französischen Königs Karl des Neunten. Er lebte von fünfzehnhundertdrei bis fünfzehnhundertsechsundsechzig. Bekannt wurde er vor allem durch seine dunklen Prophezeiungen, die er in zehn Centuries herausgab. Es handelte sich um gereimte Vierzeiler, den sogenannten Quatrains."
    „Ihr Gedächtnis ist verblüffend", sagte der Mann aus dem Gletscher. „Aber in einer Beziehung täuschen Sie sich. Ich lebte nicht nur bis fünfzehnhundertsechsundsechzig, sondern ich lebe noch immer, wovon Sie sich mit Ihren eigenen Augen überzeugen können."
    „Und wer", fragte der Arkonide gedehnt, „sind Sie wirklich?"
    „Wissen Sie das wirklich nicht?"
    „Ich ahne es!"
    „Dann", forderte Nostradamus, „sprechen Sie Ihre Ahnung aus!"
    „Sie sind ein Cyno."
    Nostradamus lächelte.
    „Das ist richtig!" gab er zu. Er schlug seinen Mantel auseinander und nahm mit einer Hand die flache Kapuze vom Kopf.
    „Ich bin Schmitts Bruder", sagte er. „Imago II."
     
    4.
     
    Sie hatten Nostradamus alias Imago II nach Imperium-Alpha gebracht und ihm zwei großzügig ausgestattete Räume als Unterkunft zugewiesen. Perry Rhodan merkte schnell, daß der Cyno von allen wichtigen Ereignissen der letzten Zeit auf geheimnisvolle Weise erfahren hatte und nicht unterrichtet zu werden brauchte.
    „Ich kenne die Geschichte der Menschheit", sagte Nostradamus lächelnd. „Ich kenne Sie, Perry Rhodan, und ich weiß, worauf es jetzt ankommt. Deshalb bin ich hier. Mein Bruder hat mich gerufen."
    Rhodan saß dem Cyno in einem bequemen Sessel gegenüber.
    Atlan, der sich mit dem Auftauchen eines alten Rivalen noch immer nicht abgefunden hatte, ging unruhig im Zimmer auf und ab.
    Auch Danton und Deighton waren anwesend. Danton stand ständig in Funkkontakt mit Tifflor und Bully, die das Ausschleusen der Solaren Flotte befehligten. Inzwischen waren die ersten Einheiten durch die Strukturlücken des Paratronschirmes gestoßen und sammelten sich außerhalb des Solsystems.
    Die letzten Schwarmschiffe waren vor einer halben Stunde verschwunden.
    Atlan unterbrach seine Wanderung durch das Zimmer.
    „Ich warne dich!" rief er Perry zu. „Ich habe keine guten Erfahrungen mit diesem Mann gemacht. Er hat gelogen und betrogen, um seinen Einfluß aufrechtzuerhalten. Nur so konnte er mich damals ausschalten."
    Nostradamus warf ihm einen Blick zu.
    „Sie mögen alt sein", sagte er. „Gegen mich sind Sie jedoch blutjung."
    „Sie haben die Menschheit in Ihrem eigenen Interesse
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