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0566 - Planet im Hyperraum

Titel: 0566 - Planet im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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eine Falte.
    „Das bedeutet, daß es zum erstenmal zu einer großen offenen Raumschlacht zwischen den Schiffen des Schwarmes und der Solaren Flotte kommen wird."
    „Das befürchte ich auch!" rief Nillson.
    „Ich weiß nicht, wie wir bei dieser Gegenüberstellung abschneiden werden", sagte Kapara. „Ich weiß nur, daß das Solsystem verloren ist, wenn wir die Sklavenvölker dieser verdammten Götzen nicht daran hindern, unseren Paratronschirm zu knacken."
    Damit begann er die ANTRA zu beschleunigen.
     
    *
     
    Die sturmumtoste Kuppelstation BENNIX auf der Oberfläche des Jupiter war eingehüllt in wirbelnde Kristalle aus reinem Ammoniakschnee. Die sechs Besatzungsmitglieder der Kuppel wußten, daß es sinnlos war, wenn sie die Gesichter an die dicken Quarzglasscheiben preßten. Draußen war nichts zu sehen.
    Deshalb saßen Aquamarin Thofander und seine Mitarbeiter an den Kontrollen und beobachteten die Bildschirme. Fliegende Panzerkameras übertrugen eindrucksvolle Bilder aus einer wildbewegten und menschenfeindlichen Atmosphäre.
    Künstlich geschaffene Hügel brachen plötzlich auf. Berge von Ammoniakschnee wurden wie von unsichtbaren Planierraupen zur Seite geschoben. Die Kruste Jupiters schien an mehreren Stellen gleichzeitig nachzugeben.
    Aus den entstehenden Öffnungen schoben sich die oberen Polkuppeln mächtiger Raumschiffe.
    „Da kommen sie!" rief Aquamarin Thofander.
    Er wußte, daß nicht nur auf Jupiter, sondern auch auf Saturn und Neptun sich ähnliche Vorgänge abspielten. Neunzigtausend Einheiten der Solaren Flotte gaben ihre Tarnung auf und kamen aus den Verstecken, in denen sie sich bisher den Blicken der gegnerischen Beobachter entzogen hatten. Hinzu kamen zehntausend riesige Fragmentraumer der Posbis, fünftausend moderne Schiffe der USO und fünfundzwanzig Superschiffe immuner Maahks.
    In der Kuppelstation BENNIX sahen vier Männer und zwei Frauen schweigend, aber voller Erleichterung zu, wie in der unmittelbaren Umgebung siebenhundert Schiffe aus ihren Verstecken kamen. Innerhalb der Kuppel war nichts von dem titanischen Kampf zu spüren, den sich die Schwerkraft des Jupiters und die mächtigen Triebwerke des Schiffsriesen lieferten. Scheinbar lautlos spielte sich dieser Kampf ab.
    Draußen aber, das wußten die einsamen Menschen in der kleinen Kuppel, tobten elementare Kräfte. Das wahnwitzige Heulen des Orkans, der fast ununterbrochen über die Oberfläche des Riesenplaneten raste, reichte wahrscheinlich nicht aus, um das Tosen der Impulstriebwerke von einigen hundert Raumschiffen zu übertönen.
    Die Menschen, die in BENNIX lebten, hatten die Aufgabe, Aufzeichnungen zu machen und bei Unfällen einzugreifen. Der Station war ein kleiner Hangar vorgelagert, in der ein gepanzertes Shift untergebracht war. Mit diesem Spezialfahrzeug konnten Thofander und seine Mannschaft im Notfall die Station verlassen und Verunglückten Hilfe bringen. Doch das war diesmal nicht nötig. Es kam im Gebiet von BENNIX zu keinen Komplikationen. Alle Schiffe in diesem Sektor starteten einwandfrei. Die Besatzungen schienen voller Ungeduld auf diesen Augenblick gewartet zu haben.
    Langsam aber gleichmäßig gewannen die Schiffsriesen an Höhe und waren bald aus dem Beobachtungsfeld der gepanzerten Flugkameras verschwunden.
    Eydie Kerolson, eine junge Kosmonautin, die zu Thofanders Gruppe gehörte, blickte auf die große Uhr über den Kontrollen.
    „Wir können ausrechnen, wann sie im Aufmarschgebiet eintreffen."
    „Geben Sie eine Nachricht ans Hauptquartier, daß alle Schiffe im Gebiet von BENNIX gestartet sind!" rief Aquamarin Thofander.
    „Sie sehen sehr nachdenklich aus, Chef!"
    „Ich denke daran, was diese Schiffe und ihre Besatzungen erwartet", erklärte Thofander. Er begann im Innenraum der Kuppel auf und ab zu gehen. „Das Warten macht mich nervös."
    „Sie wären gern dabei, wenn es gegen die Schwarmschiffe geht?"
    „Nein, nein!" wehrte Thofander ab. „Schließlich bin ich mir darüber im klaren, was die Raumfahrer erwartet."
    Doch obwohl er ein phantasiebegabter Mann war, konnte er sich den schrecklichen Aufeinanderprall zweier mächtiger Flotten vor dem Solsystem nicht ausmalen.
     
    *
     
    11 .April 3443-Erdzeit!
    3:45 Uhr - Imperium-Alpha.
    In den Gesichtern der Wissenschaftler, die sich im Konferenzraum des Hauptlabors versammelt hatten, spiegelten sich Müdigkeit und Niedergeschlagenheit wider. Obwohl alle Bildschirme ausgeschaltet waren, ahnten die Terraner, was sich im Weltraum vor dem
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