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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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benutzen. Du solltest übrigens bei Gelegenheit mal wieder Staub wischen lassen. Es gibt arg viele Spinnen da unten - und auch ein paar Ratten.
    Die Regenbogenblumen, das waren jene seltsamen Pflanzen, die intelligente Wesen zur Teleportation von einer Blumenkolonie zur anderen nutzen konnten. Es waren unerklärliche, magische Gewächse, die jene Außerirdischen, die Unsichtbaren, nutzten, und auch Zamorra und seine Gefährten…
    »Die Ratten hättest du ja fressen können, statt den Professor wegen deines dämlichen Schinkens anzumachen«, fauchte Fooly.
    Fenrir verzog die Lefzen zu einem wölfischen Grinsen. Wer bin ich denn, daß ich zähe Ratten fresse, wenn es hier saftigen Schinken gibt?
    »Sagt mal, ihr seid wohl beide ein wenig irre, wie?« fragte Zamorra nach. »Der eine hat nichts anderes als seine überzogene Freßsucht im Wolfsschädel, der andere ruiniert die Kellertür - die nicht einmal abgeschlossen war! Du hättest also jederzeit von selbst herausgekonnt, Fenrir!«
    Die Klinke drinnen ist für mich nichtbedienbar, bemängelte Fenrir, diesmal durchaus sachlich. Ich hätte ja gewartet, aber der großmäulige Brandstifter watschelte zufällig draußen vorbei, und da habe ich ihn kontaktiert. Er war sofort bereit, mir zu helfen und mich herauszuholen. »Ach!« schrie Fooly. »Jetzt lobst du mich! Gerade wolltest du mich noch fressen!«
    Zamorra sah ihn streng an. »Hättest du nicht einfach die Türklinke ausprobieren können?«
    Fooly wies auf Fenrir. »Der ist schuld. Der hat gesagt, die Tür wäre zu, und er könne nicht heraus. Da bin ich zu William gegangen, aber der sagte, es gäbe keinen Schlüssel, und da mußte ich natürlich…«
    Darf ich dir einen guten Rat geben, Zamorra? fragte Fenrir an. Schmeiß diesen albernen Vogel raus, ehe er dir noch das ganze Château zertrümmert.
    »Ich werde ihn rösten, diesen Frechdachs!« keifte Fooly.
    Frechwolf, wenn ich bitten darf, bat Fenrir. Soviel Zeit muß sein!
    »Ihr seid alle beide verrückt«, murmelte Zamorra. »Total bescheuert. Wieso unterhalte ich mich eigentlich mit euch? Streitet euch, bringt euch um, den Überlebenden kann dann ich erschlagen - dann herrscht endlich wieder Ruhe in diesen einst ehrwürdigen Hallen.«
    Er wandte sich ab und schritt davon.
    »He!« krächzte Fooly. »Du kannst uns doch nicht einfach hier stehenlassen!«
    Zamorra hielt es für nicht erforderlich, darauf noch zu antworten.
    Er fragte sich, wie lange er Foolys Treiben noch zuschauen würde, ohne die Geduld zu verlieren. Fehlte bloß noch, daß der Drache eines Tages beschloß, sich an den Computern zu vergreifen. Das konnte wirkliche, irreparable Schäden verursachen. Wenn es nur um zertrümmerte Türen und Fenster oder sonstige Kleinigkeiten ging, das ließ sich verschmerzen…
    Butler William, der Fooly gewissermaßen »adoptiert« hatte, schien jedenfalls nicht genug Autorität zu besitzen, um dem kleinen Drachen beizubringen, was erlaubt war und was nicht - und wie er sich im Falle eines Falles zu benehmen hatte. Ein Türschloß mit einem Stemmeisen aufzubrechen, nur weil ein Schlüssel fehlte, war jenseits aller Verhältnismäßigkeit der Mittel.
    Es hätte tatsächlich gereicht, den Griff auszuprobieren. Oder jemandem Bescheid zu sagen, daß sich Fenrir im Keller befand.
    Zamorra seufzte.
    »Also«, ging er die Gedankenkette durch. »Ich stelle William zur Rede, damit er Fooly zur Rede stellt. Bringt er das nicht fertig, stelle ich Fooly selbst zur Rede… Bei Merlin, wie sag ich’s meinem Drachen - daß seine Tolpatschigkeit langsam, aber sicher katastrophal wird?«
    ***
    Der andere, dachte Zia Thepin. Wer war er? Ich muß mich an ihn erinnern können. Er ist wie ich, und er ist doch ganz anders.
    Wer ist er?
    Was ist er?
    Sie versuchte krampfhaft, sich zu erinnern. An jenen Tag, an dem sie den eigenen Weg zu gehen versucht hatte. Es war nicht wirklich gelungen, aber da war der Schatten eines anderen, der fast von ihrer Art war. Sie empfand etwas, das sie lange nicht mehr hatte spüren dürfen, das sie aber fühlte, wenn sie an ihn dachte.
    Etwas, das ihrer Art eigentlich fremd sein sollte.
    War es das, was zu ihrer Bestrafung geführt hatte?
    Ich muß ihn finden. Ich muß mehr über ihn wissen.
    Ich muß mit ihm Zusammensein!
    Etwas in ihr schrie ihr zornig zu, daß es falsch war, was sie dachte und wollte, daß es allenfalls zu ihrem Untergang führen würde.
    Man hatte sie nur mit einem Fluch belegt. Aber was würde geschehen, wenn sie ein zweites Mal
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