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0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
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kaum noch gefährlich zeichnete sich die Gestalt des Teufels ab, die einen Moment später verschwunden war, als hätte sie jemand ausradiert.
    Wieder drehte sich Jane in ihrem Gefängnis. Ihre Gedanken hatten die Klarheit zurückgefunden, und sie konzentrierte sich auf ihre unmittelbare Umgebung.
    Ein Gefängnis ohne Ecken und Kanten, das hatte sie sehr schnell herausgefunden. Darauf gab es nur eine Antwort.
    Die Kugel!
    Jane hatte sie heranschießen sehen. Lautlos, trotzdem wuchtig, und sie war von ihr gefangengenommen worden.
    Nun steckte sie in diesem Gefängnis, ohne eine Chance zu sehen, sich befreien zu können.
    Der innere Sturm ebbte ab. Jane konnte sich wieder so bewegen, wie sie es wollte. Sie lag da, unter ihr wölbte sich der Boden. Sie spürte eine ungemein klare Luft, als wäre sie mit Sauerstoff angereichert worden. Deshalb konnte sie auch atmen. Es ging ihr verhältnismäßig gut, trotz des Gefängnisses.
    Sie drückte sich herum. Schlangengleich legte sie sich auf den Rücken und schaute in die Höhe.
    Von innen her war die Kugel so gut wie undurchsichtig. Es war schwer, die graublauen Wände mit Blicken zu durchdringen. Dennoch erkannte sie, daß sich außen etwas tat.
    Dort bewegte sich was.
    Jane hoffte darauf, es bald deutlicher erkennen zu können. Bisher nahm sie nur einen blaßbleichen Gegenstand wahr, der alles bedeuten konnte.
    Von beiden Seiten her näherten sich Schatten, die das Innere der Kugel verdunkelten, als sie den Gegenstand umfaßten.
    Schatten, die sich spreizten.
    Hände…
    Riesig, schon klauenhaft. Sie hielten die Kugel fest, als wollten sie diese für alle Ewigkeiten umklammern. Und zwischen ihnen, aber über Jane Collins, nahm der Schatten allmählich deutlichere Umrisse an. Jane erschrak zutiefst, als sie ihn sah. Ein grauenhaftes Gebilde, ein von Haut und Haaren befreiter Schädel.
    Ein Skelettkopf!
    Sie hielt den Atem an. Sein Maul öffnete sich wie ein Tor. Sie glaubte, Dampf daraus fließen zu sehen. Sicher war sie sich nicht.
    Wer war diese Gestalt?
    Jane hatte diesen Schädel noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen.
    Doch sie ahnte, daß sie vom Regen in die Traufe gekommen war…
    ***
    Der Bucklige hatte zugeschlagen, doch einen winzigen Augenblick zu spät. Er brüllte, als ihn die eigene Kraft nach vorn trieb und der Stein ins Leere traf. Er rutschte ihm sogar aus der Hand und prallte mit einem dumpfen Geräusch zu Boden, wo er steckenblieb.
    Quasimodo wußte nicht mehr, was er noch tun sollte. Er kreiselte herum. Seine Augen hatten einen bittenden Ausdruck angenommen, als er dem Satan entgegenschaute.
    Auch Asmodis war von dieser Attacke überrascht worden. Selbst sein sensibles Warnsystem hatte in diesen entscheidenden Augenblicken versagt, was ihn furchtbar wurmte.
    Der Bucklige streckte ihm die rechte Hand entgegen, wollte etwas sagen, doch der fürchterliche Schrei des Teufels riß ihm das Wort von den Lippen.
    Ein Tanz des Teufels! Besser hätte der Vergleich nicht passen können, was Asmodis da tat. Fast schien es, als wollte er sich in den Boden hineinbohren, um genau an dieser Stelle direkt in die Hölle zu fahren. Er ließ es bleiben. Statt dessen zuckten diese starren, ihn umgebenden Flammen in die Höhe.
    Ein fürchterlicher Schrei hallte durch die Tiefbaustelle, dann war Asmodis spurlos verschwunden.
    Zurück blieb der Bucklige. Er kniete im weichen Lehm. Sein Gesicht zeigte einen dümmlichen Ausdruck. Obwohl er zu den Zombies gehörte, zu den nicht mehr denkenden Kreaturen ohne Seele, war ihm plötzlich bewußt geworden, daß ihn sein Herr, Meister und Lebensretter verlassen hatte. Das siebte Opfer hatte ihm Quasimodo nicht bringen können. Und wer dem Satan nichts mehr brachte, den ließ er fallen.
    Der Bucklige senkte den Kopf. Die gespreizten Hände steckten im weichen Dreck. Er zog sie langsam hervor, wie ein Bäcker, der seine Finger aus dem Teig nimmt.
    Nur schmierte der sich den Teig nicht ins Gesicht, was der Zombie tat, so daß von der bleichen Frontseite nur mehr ein schmutziges Relief zurückblieb.
    ***
    Kommissar Serge Adami war in seinem Element. Er konnte auf Jagd gehen, das allein zählte, und seinen Augen besaßen einen schon fiebrigen Glanz. Suko und Lady Sarah hockten im alten Dienst-Citroën des Beamten, der von Serge über das Pflaster von Montmartre gescheucht wurde, als gelte es, eine Rallye zu gewinnen.
    »Den packen wir, den packen wir, und wenn er sich mit tausend Teufeln verbindet. Ich kriege den verdammten Killer!«
    Suko
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