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0561 - Leichenwagen zur Hölle

0561 - Leichenwagen zur Hölle

Titel: 0561 - Leichenwagen zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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besten gegen sie angehen. Es sind ja seine Diener gewesen. Er wußte, wie stark sie waren.«
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen, Robby. Und jetzt – wie geht es weiter?«
    »Ich kann ihn leider nicht sehen und auch nicht spüren. Er muß sich zurückgezogen haben.«
    »Ist er so feige?«
    »Das weiß ich nicht.« Robby gab die Antwort in dem Augenblick, als er sich materialisierte. Er stand neben dem Toten und schüttelte sich, als er Larry Innes sah.
    »Wahrscheinlich wird er versuchen, dann anzugreifen, wenn ich nicht daran denke.«
    Robby nickte. »Das kann sehr lange dauern. Tage, Wochen, vielleicht Monate. Du wirst ihn immer auf den Fersen haben. Ich stehe da in einer besseren Position. Ich kann ihn spüren, wenn er sich in meine Nähe begibt. Du aber siehst ihn erst, wenn es fast zu spät ist.«
    »Leider.« Suko knetete sein Kinn, während er überlegte. »Man müßte ihn irgendwie bannen können. In einem Raum gefangen halten, verstehst du?«
    Robby hob die Schultern. »Wie willst du das machen?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Magisch bannen.«
    »Ja, das ist die Idee.«
    »Vielleicht beschwören?«
    »Auch.« Suko winkte ab. »Es hat nur keinen Sinn, wenn wir uns hier den Kopf über Dinge zerbrechen, die geschehen könnten. Er war ja nicht allein. Es gibt noch einen zweiten.«
    Robby nickte. »Der ist wahrscheinlich bei John Sinclair.«
    Sukos Mund nahm einen harten Zug an. »Ich glaube«, sagte er, »da schaue ich mal nach.«
    »Sicher, Suko, sicher. Aber rechne damit, daß du etwas Schreckliches sehen wirst.«
    »Weißt du mehr?«
    »Leider nicht…«
    Mit einem verdammt unguten Gefühl in der Magengegend schob sich der Inspektor durch den Widerschein der Kerzenflammen auf die Tür zu, durch die John Sinclair verschwunden war…
    ***
    Es war genau die Sekunde, die zwischen Tod und Leben entschied.
    Nicht ich hatte die Initiative übernommen, es war mein Kreuz, das sich plötzlich »selbständig« machte und handelte.
    Kein Allheilmittel in diesem Fall, sondern eine logische Folge davon, daß es Gut und Böse gab und das Kreuz für den Teufel und auch dessen Diener den absoluten Gegenpol darstellte.
    Das Kreuz entfaltete seine Kraft schneller als die tödlichen Zangen der Scheren.
    Es gleißte auf, schleuderte sein Licht die Treppe hoch und schien sogar die dicken Mauern durchbrechen zu wollen. Ich hatte die Augen nicht geschlossen, starrte in das Licht hinein, das mich seltsamerweise nicht blendete, und so konnte ich sehen, was geschah.
    Die Kreatur des Teufels, die einmal dem Spuk gehört hatte, wurde voll erwischt. Sie malte sich in der Lichtglocke wie eine dunkle Insel ab.
    Ein wohl erkennbarer Umriß, der durch die Strahlen gefangen und zur Bewegungslosigkeit verdammt war. Zitternd stand die Gestalt vor mir, durchdrungen vom Licht, das dessen Doppelexistenz brutal hervorriß.
    Es verwandelte sich innerhalb der nächsten Sekunden, obwohl ich den Eindruck hatte, daß Zeit keine Rolle mehr spielte. Hier kämpften Energien gegeneinander und checkten ab, wer die stärkere von ihnen war.
    Aus der bleichen Gestalt rann die Kraft. Sie sackte zusammen, um sich gleichzeitig in die Existenz zu verwandeln, die sie einmal gewesen war, in den Diener des Spuks.
    Ich wußte genau, wie die Wesen aussahen, die sein Reich der Schatten bewachten. Mehr als einmal schon hatte ich gegen sie gekämpft. Es waren keine Menschen, sondern widerliche Echsenwesen mit schuppiger Haut und einem ebensolchen Schädel.
    Breit, groß, mit einem klaffenden Maul versehen, in dem die beiden Gebißreihen gefährliche Reißzähne zeigten. Bewaffnet waren sie mit Lanzen, aber dieses Wesen hier war waffenlos.
    Es stand im Licht, warf den häßlichen Echsenschädel von einer Seite auf die andere, hielt die Schnauze weit offen. Dampf quoll aus dem Rachen und fand seinen Weg ins Freie.
    Dampf oder Atem, der erst grau war, dann aber eine andere Farbe annahm. Rötlichbraun wurde er und erinnerte mich in dieser Form an blutigen Qualm.
    Noch hielt sich das Echsenwesen auf den Beinen. Doch es schwankte. Der blutige Qualm verdichtete sich und änderte seine Farbe. Sie wechselte über in ein tiefes Schwarz.
    Das war das Aus!
    Er brach zusammen, der verräterische Diener des Spuks. Als er den Boden berührte, zersplitterte seine dunkelgrüne Echsenhaut in zahlreiche Pailletten, die auch nicht länger liegenblieben und allmählich zu Staub zerkrümelten.
    Das Licht verlöschte. Mein Kreuz nahm wieder sein normales Aussehen an.
    Zärtlich strich ich
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