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0556 - Milenas Opferstätte

0556 - Milenas Opferstätte

Titel: 0556 - Milenas Opferstätte
Autoren: Jason Dark
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acht, Mädchen. Gib nur gut auf dich acht. Ich bitte dich.«
    »Aber sicher doch.«
    Sarah Goldwyn verabschiedete sich auch von Suko und schlug die Tür zu. Sie sah noch, wie Suko anfuhr. Erst dann ging sie langsam in ihr Haus zurück, den Kopf voller trüber Gedanken.
    Jane fragte an der nächsten Kreuzung. »Was hast du für ein Gefühl, Partner.«
    »Ein schlechtes…«
    Da schwieg die Detektivin.
    ***
    Hank zog die Seitentür des Wohnmobils auf. Bei Grealy erkundigte ich mich flüsternd: »Wer ist das?«
    »Jemand aus Talley.«
    »Aber kein Waliser oder Engländer?«
    »Nein, ein Tscheche.«
    »Und?«
    »Nichts und. Er ist Künstler, Maler und Bildhauer. Davon kann er sogar leben.«
    »Eine Vertrauensperson also?«
    Grealys Mundwinkel zuckten. »Wem kann man in dieser Lage schon vertrauen?«
    »Mir!«
    Er hatte erst lachen wollen, verbiß es sich allerdings, als er mein ernstes Gesicht sah.
    Inzwischen hatte Hank den Weg für den Neuankömmling freigegeben. Kropec betrat den Wohnwagen und schaute sich um.
    Auch ich sah ihn mir an. Er war ein hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren und einem dünnen Bart auf der Oberlippe. Seine Kleidung wirkte abgetragen und alt.
    »Was willst du, Basil?« fragte Grealy.
    Kropec schloß die Tür. »Ich wollte mit euch reden, das ist alles.«
    Hank schüttelte den Kopf. »Du weißt, daß wir eine besondere Gemeinschaft gebildet haben. Nichts gegen dich und deine Landsleute, aber eine von euch hat den Terror über Talley gebracht.«
    »Sie ist doch tot.«
    Hank lachte. »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Das verstehst du nicht.«
    »Dann klärt mich auf.«
    »Nein, das ist unsere Sache. Ich will wissen, was du von uns willst, Basil?«
    Kropec gab noch keine Antwort. Er schaute in den Wagen hinein.
    Die meisten kannte er, nur ich war ein Fremder. Als sich unsere Blicke trafen, verengten sich die dunklen Augen in seinem Gesicht.
    Vielleicht irrte ich mich auch, aber es kam mir so vor, als würde mich dieser Mann vom ersten Blickkontakt her hassen.
    »Was ist?« fragte ich leise.
    »Nichts weiter, Mister.« Er wandte sich an die Dorfbewohner.
    »Wer ist das?«
    Hank antwortete. »Einer aus London. Er ist gekommen, um Milena zu finden.«
    »Wie…?« Er stellte die Frage mit einem seltsamen Klang in der Stimme. Mißtrauisch und gleichzeitig triumphierend, aber das schien wohl nur mir aufzufallen.
    Hank sprach weiter. »Er wird uns nicht stören, keine Sorge.«
    »Weshalb aus London?«
    »Weil er dort wohnt, du Gipskopf!« rief Tom. »Sag endlich, was du bei uns willst. Spionieren?«
    »Für wen denn?«
    »Für deine Gruppe.«
    »Erzähl doch keinen Unsinn, Tom!« Der Tscheche schaute Hank und auch Grealy an. »Hört zu! Ich bin gekommen, weil ich euch berichten will, wie es im Ort aussieht.«
    »Das interessiert uns immer«, sagte Cockney. »Also, die Frauen sind noch da. Es… es sieht alles relativ normal aus.«
    »Und die Männer?« fragte Grealy.
    Propec rieb seine Hände. »Das ist das Problem. Ich würde sagen, sie sind feige, bis auf einige Ausnahmen, wie ihr. Sie haben sich verkrochen. Die Angst vor Milena geht um.«
    »Zu recht«, sagte Grealy. »Deine Landsleute, Boris, sind das beste Beispiel dafür.«
    »Ich ja nicht.«
    »Klar, du bist einer der wenigen, die nicht in Milenas Bann geraten sind. Aber wo sind die anderen? In der Nacht werden sie zu Blutsaugern. Da verwandeln sie sich in riesige Fledermäuse mit Menschenköpfen. Wir haben sie wieder gesehen und zwei von ihnen erledigt. Wie viele sind noch übrig? acht, zehn oder noch mehr?«
    »Ich habe auch nicht nachgezählt.«
    »Und weshalb gehörst du nicht zu ihnen, Basil? Warum verwandelst du dich nicht auch in einen Blutsauger?«
    Über die Lippen des Tschechen zuckte ein Lächeln. Mir kam es hinterlistig vor. Dieser Mann war nicht ohne Grund gekommen. Bisher hatte er das Thema nie richtig angepackt, darum herum geredet.
    Er schien etwas in der Hinterhand zu halten.
    Mein Mißtrauen wuchs.
    »Du bist uns noch eine Antwort schuldig«, sagte Wayne. Er spielte mit einem armlangen Eichenpflock und zielte wie unabsichtlich sogar mit der Spitze auf Kropecs Brust.
    »Ich habe eben das Spiel durchschaut. Außerdem bin ich später zu euch gestoßen. Dann wollte ich fragen, ob ihr Lebensmittel braucht. In Talley sind die Läden offen. Die Frauen bedienen. Der Händler läßt fragen, was er euch bringen kann?«
    »Steht er wieder im Geschäft?« fragte Grealy.
    »Zumindest tagsüber. Da sind sie ja keine Gefahr. Nur in der Nacht«,
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