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0554 - Kidnapper im Weltraum

Titel: 0554 - Kidnapper im Weltraum
Autoren: Unbekannt
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ermunternd an, dann fuhr er fort: „Es ist natürlich kein Zufall, daß ich ausgerechnet Sie zu dieser internen Besprechung gebeten habe. Die rein militärischen Einzelheiten und Aktionen diskutiere ich heute nachmittag noch mit Julian und den einzelnen Kommandeuren. Was ich jetzt zu sagen habe, geht in erster Linie nur Sie an, insbesondere Atlan, der das Einsatzkommando führen wird."
    Ribald Corello saß in seinem Stuhl etwas im Hintergrund. Am Tisch hockte Gucky auf drei Polstern, damit er nicht zu klein aussah. Neben ihm saßen der Reihe nach Fellmer Lloyd, Baiton Wyt, Ras Tschubai und Irmina Kotschistowa. Icho Tolot saß nicht, er wuchtete hinter dem Tisch, an dessen anderem Kopfende, Rhodan genau gegenüber, der vier Meter hohe Spezialroboter Paladin IV stand. Die sechs Siganesen, die den Roboter steuerten und jede seiner Handlungen kontrollierten, saßen auf seiner ausgestreckten Hand.
    Das Einsatzkommando!
    Jeder einzelne von ihnen ein hervorragender Kämpfer oder Mutant mit speziellen Fähigkeiten. Eine nahezu unbesiegbare Truppe, die unter Atlans Kommando stand. Was durchaus nicht bedeutete, daß sich Gucky benachteiligt fühlte. Er war fest davon überzeugt, daß diesmal, wenn er dabei war, nichts schiefgehen konnte.
    „Ihr Einsatz hat nur ein einziges Ziel: Der sogenannte Götze Corkt Y'Xamterre, den wir von nun an der Einfachheit halber lediglich mit ,Corkt' bezeichnen, soll lebend in unsere Hand gelangen. Eine Aufgabe für unseren Freund Gucky, nehme ich an." Er lächelte. „Du mußt deshalb nicht gleich um zehn Zentimeter größer werden, mein Kleiner. Tüchtigkeit und Fähigkeit haben nur wenig mit körperlicher Größe zu tun."
    Jemand kicherte verhalten. Es war Baiton Wyt, der in letzter Zeit Guckys spezieller Freund geworden war. Die beiden Mutanten verstanden sich ausgezeichnet.
    Der Mausbiber reagierte nicht. Er sah Rhodan erwartungsvoll an.
    „Corkt kann als eine Art Entwicklungshelfer angesehen werden, der allerdings im Auftrag seiner Kollegen recht brutale Maßnahmen ergreift, wenn sich jemand nicht nach seinem Willen entwickeln läßt. Er wurde damit beauftragt, eine Strafexpedition gegen die Erde durchzuführen. Wahrscheinlich fiele es uns leicht, den bevorstehenden Angriff zurückzuschlagen, aber das wäre genau verkehrt. Der Gegner soll im unklaren gelassen werden, über welche Technik und damit Waffen wir verfügen.
    Zwar wollen wir dem Gegner zeigen, daß wir nicht gerade schwach und wehrlos sind, und wir werden ihm auch entsprechende Verluste zufügen, aber unsere wahre Stärke darf er niemals erkennen. Wir werden ihm nicht verraten, daß wir mehr als hunderttausend Einheiten zur Verfügung haben, und wir werden ihm auch nicht zeigen, daß wir mit maximal achthundert Kilometern pro Sekundenquadrat beschleunigen können.
    Entsprechende Anweisungen gehen an alle Kommandanten; kein einziges Schiff wird, auch wenn auf der Flucht, mit mehr als einhundertachtzig beschleunigen. Weiter wird der Gegner in dem Glauben gelassen, daß unser größtes Schiff einen Durchmesser von fünfhundert Metern hat. Die MARCO POLO hält er bisher noch für das Schiff einer ihm unbekannten Rasse. Sie wird weiterhin im Hintergrund bleiben."
    Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er mit erhobener Stimme fort: „Das gesamte Unternehmen läuft unter der Bezeichnung .Abwehr'. Es werden weder Transformkanonen noch Arkonbomben eingesetzt. Wir wehren uns mit einfachen Atomwaffen, die in diesem Fall wirkungsvoll genug sein dürften.
    Mit diesem Täuschungsmanöver gehen wir natürlich ein gewisses Risiko ein. Die Frage lautet nämlich: Ist der Einsatz von zehntausend Schiffen als scheinbare Gesamtmacht ausreichend, den Gegner vorerst in die Flucht zu schlagen und ihn vorsichtig zu machen, oder ist er zu klein, um den Überfall auf die Erde zu verhindern? Wir haben auf diese Frage von unseren Psychologen noch keine endgültige Antwort erhalten können."
    „Mir geht das Versteckspiel, ehrlich gesagt, richtig auf die Nerven", ließ sich Gucky vernehmen und hob abwehrend die Hände, als Atlan sich zu Wort meldete. „Ja, ich weiß, was du von dir geben willst, Atlan. Ich stimme dir auch zu! Wir sind zu diesem Täuschungsmanöver gezwungen, und ich halte es ebenfalls für einen klugen Schachzug. Ich habe ja auch nur gesagt, daß er mir auf die Nerven geht, kein Wort mehr."
    „Wir haben keine andere Wahl", sagte Rhodan. „Erst dann, wenn der Paratronschirm unser Sonnensystem isoliert, können wir endgültig zuschlagen
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