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0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra
Autoren: Unbekannt
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jemand weggetrieben worden? Zählt doch einmal durch!"
    Wir standen auf, zählten durch, und inmitten des Haufens von Menschen, die umhersprangen und die Arme um sich schlugen, stellte sich innerhalb von zwei Minuten heraus, daß wir abermals niemanden verloren hatten. Unsere Wut auf die Götzen hatte einen Höhepunkt erreicht, der kaum mehr übertroffen werden konnte. Jemand hob seine Hochenergiewaffe und feuerte auf die Burg, die wie Eis aussah - nichts geschah. Auf dem schwarzen Schirm über uns zeichneten sich jetzt inmitten der Sterne drei wandernde Lichtpunkte ab.
    Atlan deutete auf einen schmalen grünen Saum im Norden und sagte: „Weiter. Dort ist Dschungel!"
    Wir mußten uns bewegen, um erstens unsere Glieder aus dem Bereich der widergespiegelten Sonnenstrahlen zu bringen, zweitens deswegen, weil wir in der schmerzenden Helligkeit halb blind waren, drittens, weil wir unser Ziel erreichen mußten. Als wir langsam laufend den Rand des Eises erreichten, sahen wir, daß wir uns abermals geirrt hatten.
    „Unglaublich! Ihnen fällt aber auch alles ein!" stellte Zwiebus trocken fest.
    Er trat vom Rand des Eises zurück und deutete nach unten.
    Vor der Kante des Eises befand sich ein breiter Wasserarm.
    Das Wasser schien ziemlich warm zu sein, denn es dampfte. Wir erkannten gerade noch das jenseitige Ufer - es war weniger als fünf Kilometer entfernt. Atlan überlegte: „Schwimmen?"
    Es war ausgeschlossen. Fünf Kilometer Schwimmen war unmöglich, und die Götzen würden diesen breiten Wasserstreifen, der aufgewühlt war und viele schaumgekrönte Wellen zeigte, mit einer reichhaltigen Auswahl von Meeresbestien ausgestattet haben.
    „Auf keinen Fall!" sagte ich laut.
    Icho Tolot wandte sich um, betrachtete die Burg, den Spiegelschirm und unsere blaugefrorene Versammlung und sagte leise: „Ich wüßte eine Möglichkeit. Aber sie ist etwas phantastisch!"
    Ich hob den Arm und deutete auf die riesige Waffe des Haluters.
    „Wir schneiden eine Scholle aus dem Eis. Es ist hier nicht besonders dick. Das wird zudem jenem Götzen gefallen!"
    Atlan nickte, schätzte die Chancen ab und erwiderte: „Wir könnten damit Glück haben. Versuchen wir es. Aber ein genügend großes Stück, so daß es uns nicht unter den Füßen davonschmilzt!"
    Icho Tolot war bereits am Werk.
    Ein paar Männer sprachen sich ab und koordinierten ihre Arbeit. Die Waffen traten in Tätigkeit. Wir sägten binnen zwanzig Minuten eine Eisplatte, von etwa dreißig Metern Kantenlänge aus dem massiven Block heraus. Das Eis selbst war etwas mehr als vier Meter dick, so daß die Arbeit ziemlich schnell vonstatten ging. Auf dem Schirm, auf dem sich wie auf einer schimmernden Wand irgendwelche Ereignisse abzeichneten, wurden aus den wandernden Lichtpunkten drei flache Diskusschiffe.
    Lord Zwiebus rief: „Schaut die Ereigniswand an! Dort tauchen drei Cyno-Schiffe auf."
    Während wir arbeiteten, während es langsam wärmer wurde, wurden die Schiffe deutlicher und größer. Sie durchbrachen den Schmiegschirm des Schwarmes und stießen in das Innere der kosmischen Karawane vor. Nachdem das Feuerwerk der Sextagonium-Explosion aufgeleuchtet hatte, wurden die drei Schiffe von Einheiten des Schwarms in ein mörderisches Gefecht verwickelt. Ein erdähnlicher Planet zeichnete sich anschließend auf der Ereigniswand ab.
    Toronar Kasom brüllte: „Wir sind gleich fertig! Los, alle auf die Eisscholle!"
    Noch war unklar, wie wir uns fortbewegen würden. Die gewaltige Menge Eis konnte schlecht in Bewegung gebracht werden. Icho Tolot erbot sich, die Scholle schwimmend abzuschieben, aber Atlan winkte ab, selbst die ungeheuren Kräfte des Haluters standen in keiner Relation zu der Massenträgheit dieser Eisscholle.
    Ich kauerte mich nieder, zeichnete etwas in das Eis und grinste dann.
    „Vorsicht!"
    Die letzten massiven Verbindungen des „Festlandeises" zu unserer Scholle wurden durchgeschnitten. Wir alle befanden uns auf dem schaukelnden, unsicheren Boot aus gefrorenem Wasser.
    Wir brannten Löcher ins Eis und klammerten uns, so gut es ging, darin fest. Ich stellte mich dort auf, wo sich die Scholle vom festen Eis getrennt hatte und stellte meine Waffe auf einen feinen Strahl ein. Dann schätzte ich den Winkel bis zur Wasseroberfläche ab und brannte einen langen, schmalen Kanal ins Eis. Er mündete dicht oberhalb der dampfenden Wasserfläche. Langsam trieb die Scholle in nördlicher Richtung vom Eis weg. Wir sahen gerade noch die ersten Dschungelbäume des jenseitigen
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