Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0553 - Die Gladiatoren von Terra

Titel: 0553 - Die Gladiatoren von Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Überzeugt, daß jede Sekunde eine neue Teufelei des Götzen über uns hereinbrechen konnte, sahen wir uns um. Aber wir erkannten nichts anderes als den schwarzen Schatten des Schirmes auf dem Eis und die leuchtenden Ränder echten Sonnenlichtes. Ich sah auf der Uhr, daß wir noch zehn Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten.
    Etwa neun Minuten später verdunkelte sich die Szene.
    Ich erschrak nicht einmal mehr, als sich unweit von uns, vielleicht einhundert Meter, das Eis zu bewegen begann.
    Eine Gestalt entstand langsam aus Eiskristallen.
    Sie sah aus wie ein geflügelter Löwe aus einer alten Sage.
    Ein Koloß wuchs aus der Eisfläche heraus und schlug langsam mit den kristallklaren, weißen Flügeln.
    Aber - er flog nicht davon.
     
    9.
     
    Zugegeben, die Versuche einer Erklärung klangen merkwürdig konfus und sehr weit hergeholt. Aber diese Erklärung drängte sich uns auf, als wir die ersten Anzeichen eines rasenden Blizzards im Norden der Eisfläche erkannten.
    Die Burgen schienen nur Behältnisse zu sein, von denen aus sich die Götzen hier versammelten. Einer wurde zu einem Flügellöwen, der andere zu einem Felsen, der dritte bemächtigte sich einer riesigen, blutgierigen Pflanze. Jedenfalls schien den Götzen die Fähigkeit innezuwohnen, ihre Burgen zu verlassen und Gestalten anzunehmen, die ihnen aus einem Grund, den wir nicht zu erkennen vermochten, besonders behagten.
    Und aus dieser Position heraus verkehrten sie miteinander.
    „Wir erkennen die akute Form nicht", so faßte der Haluter seine Gedanken zusammen, „aber wir können ziemlich sicher sein, daß sich die Fremden auch manifestiert in einer wie auch immer gearteten Gestalt, ihre Gedanken optisch auf dem Bildschirm dort oben zeigen."
    Sein mächtiger Handlungsarm deutete wieder zum Himmel.
    Wir blickten nach oben, solange wir noch Gelegenheit dazu hatten. Der Blizzard näherte sich von Norden mit beängstigender Geschwindigkeit. Hatten wir recht, wenn wir daran dachten, daß die Körper der Insektenwesen regungslos und erstarrt dort in den schwebenden Burgen lagen?
    „Haltet euch an Paladin und den Haluter!" schrie Atlan.
    Wir rannten, so schnell wir konnten, nach Norden. Wenn es so war, wie wir dachten, dann befanden sich seit langer Zeit im blauen Nebel gewisse Katalysatoren, die nur darauf warteten, von dem Bewußtsein der Götzen betreten und belebt zu werden.
    Keuchend und hustend schlitterten wir über das Eis.
    Der Haluter rief: „Ich werde mich zu Boden werfen.
    An mir können sich mindestens zehn Terraner festhalten. Sie werden sonst über das Eis geweht!"
    „Habt ihr begriffen?" brüllte Atlan nach hinten.
    „Ja!" kam die Antwort.
    Wir rannten um unser Leben.
    Aus dem sausenden Geräusch in der Luft wurde von Sekunde zu Sekunde mehr und mehr ein Dröhnen, ein Brausen.
    Die gesamte nördliche Zone war angefüllt mit der Wolke des Blizzards. Sie sah aus wie eine gigantische Walze, die über den Dschungel heranrollte. Wir näherten uns dem Rand der Eisfläche. Niemand fragte, wieviel tausend Meter wir zurückgelegt hatten, nachdem wir die Eisplatte erklettert hatten.
    Atlan rief: „Noch wenige Sekunden! Dann gehen wir in Deckung! Schützt die Atemorgane!"
    Ein Blizzard dauert erfahrungsgemäß nicht sehr lange.
    Außerdem konnten wir im Schutz der Milliarden Schneeflocken versuchen, mit Hilfe von Paladin zu überleben, ohne daß es die Götzen sahen.
    Dann war es soweit.
    Der Paladin und Icho Tolot warfen sich zu Boden. Ihre schweren Körper wurden von dem wütenden Anprall des Sturmes nicht bewegt. Wir klammerten uns, als der erste Sturmstoß über uns hinwegheulte, an die Arme und Beine dieser Giganten. Lord Zwiebus brüllte: „Diese verdammten Götzen! Wenn ich einen erwische ..."
    Der Rest seiner Worte wurde vom Kreischen und Heulen des Sturmes übertönt.
    Ich hielt mich an einem der Gurte von Icho Tolot fest. Ich zitterte vor Kälte. Wir alle froren erbärmlich. Schnee erfüllte die Luft, drang schmerzhaft in unsere Nasen und Mundhöhlen.
    Der Sturm riß und zerrte an uns. Jemand schrie plötzlich: „Es geht vorbei!"
    Ich konnte nicht erkennen, ob es Zwiebus, Paladin oder der Haluter war; eine andere Stimme hätte man schwerlich hören können. Ich öffnete mühsam die schneeverkrusteten Augen. Die stechend kalte Atemluft drang durch den Ärmel, den ich vor die Nase gepreßt hielt. Langsam lichtete sich das Dunkel.
    Wir schüttelten uns und hauchten die Finger an.
    Langsam stand Icho Tolot auf und rief: „Ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher