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0552 - Schlachtfeld Erde

Titel: 0552 - Schlachtfeld Erde
Autoren: Unbekannt
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Das übt keinen guten Einfluß auf ihn aus."
    „Ich finde, er sollte über alles informiert werden", entgegnete Ezrhad. „Du hast selbst gehört, daß er es nur als aufregendes Spiel auffaßt."
    „Ich habe nichts gegen die anderen Sendungen des Sekundär-Studios einzuwenden", erklärte Rita. „Aber Krieg ist nichts für Kinder - in keiner Form."
    Ezrhad nickte bedächtig. „Vielleicht hast du recht, Rita. Du hast gehört, was deine Mutter gesagt hat, Boy. Es ist sowieso schon Zeit, daß du ins Bett kommst."
    Boy schnitt eine Grimasse. Aber er begehrte nicht auf. Artig küßte er seine Mutter und seinen Vater und schlurfte in Richtung seines Zimmers. Auf halbem Wege zögerte er.
    „Bedrückt dich etwas?" fragte sein Vater.
    Boy sagte stockend: „Ich habe die Propagandasendungen aufmerksam verfolgt, weiß aber immer noch nicht, warum die Menschheit in zwei Lager aufgeteilt wurde."
    Ezrhad seufzte. Das war etwas, das man einem Zehnjährigen nur schwer erklären konnte. Eine andere Frage war, ob man es überhaupt tun sollte. Aber da Ezrhad schon immer der Meinung gewesen w„r, auch Kindern reinen Wein einzuschenken, fiel ihm die Entscheidung letztlich nicht schwer.
    „Perry Rhodan will bei den Schwarmvölkern den Eindruck erwecken, daß wir Terraner kriegerisch sind und gute Kampftruppen abgeben würden", erklärte er. „Um das zu demonstrieren, war es notwendig, zwei Parteien zu bilden, die einander befehden. Außerdem sollen die Schwarmvölker glauben, auf der Erde herrsche Uneinigkeit, so daß sie gar nicht erst auf die Idee kommen, wir könnten ihnen gefährlich werden."
    „Das weiß ich", sagte Boy. „Ich habe auch mitbekommen, warum die fünfdimensionale Ortungsstille angeordnet wurde. Die Götzen aus dem Schwarm sollen nicht wissen, welch großartige Technik wir besitzen."
    „Und was macht dir dann Kopfzerbrechen?"
    „Warum gibt es eine Weltregierung, die keinen Einfluß hat und eine Europäisch-Atlantische-Allianz und ein Afro-Asiatisches-Reich?" Boy machte ein verzweifeltes Gesicht, weil er erkannte, daß er sich schlecht ausgedrückt hatte. Er suchte mühsam nach den richtigen Worten. „Ich meine ... ich möchte wissen, warum sich gerade wir Afrikaner mit den Menschen vom asiatischen Kontinent gegen die Amerikaner und Europäer verbündet haben.
    Warum wurden gerade diese Bündnisse erfunden, um die Götzen zu täuschen?"
    Ezrhad erkannte, daß die Gedanken seines Sohnes noch viel verschlungenere Pfade gingen, als er geahnt hatte. Die zwei Jahre der Verdummung hatten seiner Intelligenz jedenfalls nicht geschadet. Aber ob Boy auch das Wissen behalten hatte, das er sich vor zwei Jahren auf der Schule angeeignet hatte? Wußte er noch über die Verhältnisse Bescheid, die im 20. Jahrhundert auf der Erde geherrscht hatten und die er vor zwei Jahren im Geschichtsunterricht kennengelernt hatte?
    Ezrhad entschloß sich zu einer ausweichenden Antwort.
    „Man hat diese beiden imaginären Machtblöcke deshalb gegründet, weil die natürlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind. Auf der einen Seite sind Europäer und Amerikaner, Menschen mit weißer Hautfarbe, auf der anderen Seite die Farbigen-wir."
    „Hautfarbe?" wiederholte Boy verständnislos. „Ich wußte nicht, daß man da Unterschiede macht."
    „Heute nicht mehr", antwortete Ezrhad. „Aber noch im zwanzigsten Jahrhundert wurden solche Unterschiede hervorgehoben. Damals wäre es möglich gewesen - wenn Perry Rhodan nicht die Dritte Macht gegründet hätte - daß sich die Menschheit in zwei Lager zusammengeschlossen hätte.
    Von diesen Voraussetzungen ging man aus. Deshalb muß auch den Schwarmbeherrschern eine Europäisch-Atlantische-Allianz und ein Afro-Asiatisches-Reich als plausibel erscheinen.
    Es ist ein überall im Universum gültiges Theorem, daß unreife und barbarische Völker auf ihre Abstammung großen Wert legen."
    Verwirrter als zuvor ging Boy ins Bett.
    „Ich hätte ihm einen Vergleich bieten können", meinte Ezrhad später. „Wenn ich ihm gesagt hätte, daß für manchen Menschen heute ein Blue noch das ist, was vor fünfzehnhundert Jahren ein Neger für einen Weißen war, dann hätte er mich verstanden."
    „Und warum hast du es ihm nicht gesagt?"
    „Soll ich ihm jetzt schon mit zehn Jahren, sagen, daß selbst heute noch nicht alle Menschen kosmisch zu denken gelernt haben? Das kann ich doch nicht, Rita!"
    Sie preßte sich an ihn und gab ihm einen Kuß.
    „Wird es zum Krieg kommen, Eze?" fragte sie leise.
    „Es ist nur ein
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