Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0552 - Schlachtfeld Erde

Titel: 0552 - Schlachtfeld Erde
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wenn wir jeder unseren Teil dazu beitragen."
    Sie blickte in sein entschlossenes Gesicht und ging ins Wohnzimmer zurück.
    „Ich bin eine Närrin, ich weiß aber ..."
    Er setzte sich zu ihr auf die Couch und gemeinsam verfolgten sie auf dem Bildschirm die Sendung des „Sekundär-Studios".
    Boyran saß auf dem Boden und war so sehr in das laufende Programm vertieft, daß die Umwelt um ihn versank. Er merkte nicht einmal, daß seine Eltern hinter ihm saßen.
    Die Propagandasendung war auch unglaublich realistisch gestaltet. Niemand, der es nicht wußte, hätte es für möglich gehalten, daß die Massenkundgebungen und Demonstrationen in Peking, Haifa und Kairo nur gestellt waren. Die Demonstranten forderten auf Transparenten und in Sprechchören die „Zerschlagung der Europäisch-Atlantischen-Allianz" und die „Entmachtung Terranias".
    Es fiel bei all diesen Szenen nur auf, daß die Demonstranten nie in Großaufnahme gezeigt wurden. Aber die Beobachter aus dem Schwarm, die diese Sendungen analysierten, um sich ein Bild der Terraner zu verschaffen, würden sich dabei sicherlich nichts denken.
    Danach erklärte ein braunhäutiger Kommentator von AAR-Television: „Die weltpolitische Situation wird immer unhaltbarer. Soeben haben wir aus Genf die Meldung erhalten, daß die siebenunddreißigste Verhandlungsrunde über die Verteilung der antarktischen Gebiete vertagt wurde.
    Die Europäisch-Atlantische Allianz ist nicht gewillt, von ihren Forderungen zurückzutreten. Wie der Vertreter Galbraith Deightons ausdrücklich erklärte, beanspruche die EurAA nach wie vor die Gebiete jenseits des Südpols von Coats-Land bis Enderby-Land einschließlich des gesamten Enderby-Quadranten. Die ursprüngliche Grenze, die von Coats Land über den Südpol zum Rockefeller-Plateau ging, wurde als untragbar bezeichnet.
    Die starre Haltung der EurAA gegenüber den Vorschlägen des Afro-Asiatischen-Reichs, deren Abgesandte bekanntlich einen Tausch der an die Ross-See grenzenden Landstriche gegen die von der EurAA geforderten Gebiete zur Debatte stellten, kann nur als Provokation bezeichnet werden. Daraus geht deutlich hervor, daß die EurAA unter allen Umständen - selbst auf die Gefahr hin, einen Weltkrieg zu entfesseln - und mit allen Mitteln ihre Macht ausdehnen möchte. Das Endziel des Westens muß nun deutlich erkennbar werden: die absolute Weltherrschaft.
    Und was hört man aus Terrania, dem Sitz der sonst so stimmgewaltigen Weltregierung, wenn es darum geht, dem AAR mit Sanktionen zu drohen und die Ostpolitik zu verdammen?
    Terrania schweigt. Perry Rhodan läßt es zu, daß die westlichen Agitatoren die Erde in einen Weltkrieg stürzen..."
    „Das ist spannender als die SF-Serie mit den Agenten der Evolutionspolizei", sagte Boyran aufgeregt, als ein Bericht über die Truppenbewegung des AAR an den Grenzen der ehemaligen Mongolei gezeigt wurde.
    „Nur ist das leider die Wirklichkeit", sagte seine Mutter betrübt.
    „Ist nicht wahr", widersprach Boyran. „Das ist nicht echt, sondern alles wie in einem Fiim - aber spannender."
    Rita betrachtete ihren Sohn mit einem seltsamen Ausdruck.
    „Komm einmal her, Boy. Ich möchte dir etwas sagen."
    Ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen, ging Boyran zu seiner Mutter.
    Sie umfaßte ihn mit beiden Armen und sagte zu ihm: „Es ist falsch, wenn du glaubst, das alles sei nur ein spannender Fernsehfilm. Du mußt glauben, dies sei alles Wirklichkeit, du mußt ganz fest daran glauben. Denn es bestimmt dein Leben - und deshalb ist es mehr als nur ein Film."
    „Das weiß ich doch, Ma", sagte Boyran ungehalten. „Wir müssen so tun, als gäbe es ein AAR und eine EurAA auf der Erde. In Wirklichkeit gehört die Erde jedoch zum Solaren Imperium."
    „Es gibt kein Solares Imperium!" sagte seine Mutter eindringlich.
    Boyran schaute seinen Vater hilfesuchend an.
    „Laß ihn, Rita", bat Ezrhad. „Du verwirrst ihn nur. Boy hat ganz von alleine die richtige Beziehung zu den Dingen gefunden. Er faßt es als reizvolles Spiel auf und lebt sich so viel besser hinein, als wenn man ihm einzureden versucht, es handle sich um eine realistische Kriegsgefahr."
    „Klar, Pa", versicherte Boyran. „Ich weiß doch, daß Perry Rhodan die Menschheit nur deshalb aufgerufen hat, sich zu verstellen, um die Schwarmbewohner zu täuschen. Ich mache gerne mit, weil es ein großartiger Spaß ist."
    Ezrhad lächelte seinem Sohn zu.
    Rita sagte: „Du solltest ihm verbieten, die Sendungen über die Kriegspropaganda anzusehen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher