Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0550 - Rückkehr ins Jahr 2000

Titel: 0550 - Rückkehr ins Jahr 2000
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Promax rieb sich das Kinn, während er darüber nachdachte, ob die letzte Antwort des Maahks von Humor oder dessen Fehlen zeuge. Er kam zu dem Schluß, daß die Entscheidung für oder wider das Vorhandensein maahkschen Humors pauschal und daher unzulässig wäre, war sich jedoch sicher, daß jenes „Selbstverständlich" rein sachlich zu verstehen sei und aussagte, daß er, Captain Promax, durchaus erfahren dürfe, was die fünfundzwanzig Großraumschiffe der Maahks bei der Hundertsonnenwelt zu tun hatten - und daß er es erfahren würde, wenn er tatsächlich danach fragte.
    Die Mentalität von Maahks unterschied sich ebenfalls in vielen Dingen von der der Menschen, wenn auch nicht in allen, was ebenfalls durch Grek-1 bewiesen worden war.
    Cuno tastete sich noch einen Whisky und setzte sich dann vor die Kontrollen, um Verbindung mit dem Kommandanten der beiden Walzenschiffe aufzunehmen, die die LOVELY LUCIFER abschleppen sollten.
    Knapp drei Stunden später jagte der Kreuzer zwischen den beiden Walzenschiffen und mitten im Pulk der Maahks auf jenen Punkt im intergalaktischen Raum zu, an dem die Überlichtfahrt beginnen sollte.
     
    *
     
    Captain Cuno Promax nickte dem Trivideobild des Mannes zu, der in seinem Hyperkom-Trivideo erschienen war.
    „Ich grüße Sie, Professor Waringer. Der Großadministrator schickt mich mit einer Botschaft für Sie. Die Maahks waren so freundlich, mich und mein beschädigtes Schiff mit nach der Hundertsonnenwelt zu nehmen."
    Es war Geoffry Abel Waringer nicht anzusehen, ob ihn Cunos Eröffnung überraschte. Der Hyperphysiker lächelte verlegen, wie es seine Art war.
    „Da die Maahks mit fünfundzwanzig Großraumschiffen gekommen sind, nehme ich an, die Hundertsonnenwelt war schon vor der Begegnung mit Ihnen ihr Ziel. Können Sie mir sagen, was die Maahks hier wollen, Captain?"
    Cuno Promax grinste.
    „Das habe ich die Maahks mehrmals gefragt, Professor. Sie antworten jedes Mal, daß sie es mir sagen könnten - aber sie sagten es mir nicht. Vielleicht haben Sie mehr Erfolg bei ihnen, es sei denn, Sie würden ebenfalls von der maahkschen Justiz steckbrieflich gesucht wie ich."
    „Wie Sie...?"
    Cuno seufzte.
    „Vor der Verdummung verdiente ich meinen Lebensunterhalt damit, aus Andromeda emigrierte Tefroder, mit falschen Pässen versehen, ins Solare Imperium einzuschmuggeln und ihnen Arbeit zu verschaffen. Die Maahks sahen das nicht gern, weil sie befürchteten, als solare Bürger getarnte Tefroder könnten Einfluß auf die solare Politik nehmen und irgendwann zum Krieg gegen die Wasserstoffatmer treiben. Die solare Bürokratie dagegen nahm mir hauptsächlich die formellen Verstöße gegen veraltete Gesetze übel. Ich wurde für fünf Jahre nach Carlotta verschickt, konnte nach dem Eintritt der Verdummung fliehen und war so dumm, mich dem solaren Flottenkommando zur Verfügung zu stellen."
    Waringer runzelte die Stirn.
    „Warum nennen Sie das dumm, Captain Promax? Ich denke, die Menschheit hat es verdient, daß man sich um sie bemüht."
    „Das denke ich auch, Professor, auch wenn ich keinen Grund dafür sehe, warum die Menschheit gerettet werden sollte."
    „Sie dürfen eben nicht zuviel nachdenken, Captain", entgegnete Waringer ironisch. „Bitte, versuchen Sie den Grek-1 dieses maahkschen Verbandes dazu zu bewegen, eine Konferenzschaltung mit Ihnen und mir einzugehen."
    Promax nickte. Er gab der Hauptpositronik seines Schiffes einen entsprechenden Befehl. Kurz darauf vergrößerte sich der Trivideokubus des Hyperkoms scheinbar; Cuno gewann den Eindruck, als befände er sich plötzlich selber im Kubus - und säße Grek-1 und Professor Waringer unmittelbar gegenüber. Er kannte diesen gewollten Täuschungseffekt seit langem, dennoch faszinierte er ihn jedes Mal aufs neue.
    „Ich grüße Sie", sagte der Maahk, nachdem Cuno ihm den Hyperphysiker vorgestellt hatte. Er sprach diesmal ein beinahe akzentloses Interkosmo. „Meine Regierung schickt mich mit einem kleinen Flottenverband, um den befreundeten Völkern des Solaren Imperiums im Kampf gegen den verdummenden Schwarm beizustehen."
    „Sie sind über den Schwarm und die durch ihn verursachte Verdummung informiert?" fragte Waringer. Er beantwortete die Frage selbst. „Natürlich sind Sie informiert, Grek-1. Es war dumm von mir, anzunehmen, die Völker der Maahks hätten nicht zu ergründen versucht, aus welchem Grunde vor fast zwei Jahren Standardzeit die diplomatischen und wirtschaftlichen Kontakte zwischen Ihnen und uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher