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0550 - Merlins Stern

0550 - Merlins Stern

Titel: 0550 - Merlins Stern
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er würde seine Freunde eher verletzen und ihnen schwere Verbrennungen zufügen, als daß er die Magie zerstörte.
    Mit den Strahlwaffen zu arbeiten, die den Menschen entfallen waren, erschien ihm ebenfalls zu riskant. Sie waren für seine vierfingrigen, doch etwas plump geformten Hände nicht geschaffen.
    Blieb nur noch eine andere Lösung. Wenn die Krallen nicht scharf genug waren, waren es auf jeden Fall seine Zähne. Es war ihm gelungen, den Geflügelten damit empfindlich zu verletzen, vielleicht konnte er damit auch bei diesen magischen Bändern etwas ausrichten. Wenn auch das nicht funktionierte, hatte Fooly wenigstens nichts unversucht gelassen.
    Also begann er an den schwarzmagischen Fesseln zu nagen…
    ***
    »Die Finger weg!« rief eine herrische Stimme.
    Lucifuge Rofocale hielt inne. Er sah das siebte Amulett zum Greifen nahe vor sich, und jetzt wollte ihn jemand davon abhalten, es an sich zu nehmen?
    Langsam wandte er sich um.
    Er sah eine Bewegung hinter sich -noch jemand betrat das Zimmer.
    Jene blonde Frau in der roten Kleidung, die er vorhin in einer Vision kurz gesehen hatte - und die auch in Tibet versucht hatte, ihn am Ergreifen des sechsten Amuletts zu hindern, nachdem er die Kobra-Druidin mit einem gewaltigen Schlag ins Nichts davongeschleudert hatte.
    Jetzt trug sie das Amulett!
    Er registrierte es mit Bestürzung. Wann hatte er es verloren?
    Sekundenlang durchzuckte ihn die Erkenntnis, daß er nicht mehr Herr über sich selbst und seine Umwelt war. Aber dann war es schon wieder vorbei, befand er sich wieder im Bann der Amulett-Sucht.
    Er mußte natürlich auch das sechste Amulett wieder an sich bringen, mußte es der Frau abnehmen.
    Doch nicht sie war es gewesen, die ihn angesprochen hatte.
    Da war noch eine weitere Person. Sie hatte sich hinter der Tür befunden, schien dort gewartet zu haben.
    Der Erzdämon fand es erstaunlich, daß er die Präsenz dieses Wesens nicht schon vorher gespürt hatte. Aber das mochte daran liegen, daß er sich nur auf das Amulett konzentriert hatte. Auch jetzt fiel es ihm schwer, den Blick davon zu wenden.
    Er zitterte förmlich, hatte die Pfand noch immer ausgestreckt und wollte nicht glauben, daß sich ihm jetzt noch jemand in den Weg stellen konnte.
    Weder die Frau noch -Was war das für ein Wesen?
    Ein Mann?
    Er erschien Lucifuge Rofocale auf seltsame Weise unscharf. Handelte es sich um eine schlechte Projektion oder um einen Geist, der sich nicht vollständig materialisieren konnte?
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    Nein, das war kein Geist. Das war etwas, das er nicht verstand.
    »Wer bist du?« fragte er.
    »Du darfst mich Taran nennen«, sagte das fremde Wesen. »Und du darfst unverzüglich die Flügel ausbreiten und von hier verschwinden - ohne das Amulett. Ansonsten werde ich dir diese Flügel stutzen.«
    »Verdammt«, murmelte die Frau. »Du nimmst den Mund ziemlich voll, mein Freund.«
    »Nenn mich nicht deinen Freund!« sagte Taran. »Freunde waren wir nie! Und jetzt geht - beide!«
    »Ihr kennt euch?« fragte Lucifuge Rofocale mißtrauisch. Er machte einen weiteren Schritt auf das Amulett zu, konnte es jetzt mit den Fingerspitzen fast berühren.
    »Laß es liegen«, warnte Taran. »Das ist besser für dich, Schwefelmann.«
    Aber Lucifuge Rofocale konnte es nicht liegenlassen. Der Zwang, alle Amulette an sich zu bringen, beherrschte ihn immer noch.
    Das Problem war, daß er die Stärke Tarans absolut nicht einschätzen konnte. Die der Frau schon eher; im tibetischen Hochland war er schon einmal mit ihr fertiggeworden. Aber um sie und die Rückeroberung des sechsten Amuletts wollte er sich später kümmern; das siebte war für ihn weitaus wichtiger.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Frau sich bewegte.
    Da schlug er mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht zu.
    ***
    Teri Rheken näherte sich Château Montagne nur vorsichtig. Als sie telepathisch nach Lucifuge Rofocale tastete, stellte sie zu ihrem Erschrecken fest, daß er sich bereits im Innern des Hauptgebäudes befinden mußte. Von dorther spürte sie zumindest seine Aura.
    Sie hatte also richtig gehandelt, als sie Rhett und seine Mutter in Sicherheit gebracht hatte - wie es schien, gerade noch rechtzeitig!
    Die Abschirmung um das Château war nichts mehr wert. Der Erzdämon konnte sich im Inneren ungehindert austoben. Schon zweimal war es Dämonen gelungen, in die Festung des Dämonenjägers einzudringen; einmal vor sehr, sehr langer Zeit Asmodis, und später Leonardo deMontagne, der sich
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