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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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nicht ansah, daß er eine gefährliche Waffe war.
    »Ich habe euch eine freudige und eine betrübliche Nachricht zu überbringen«, sagte der Kleine von der Prä-Welt Coor. »Welche wollt ihr zuerst hören?«
    »Die freudige«, entschied Mr. Silver.
    »Tucker Peckinpah ist wieder da.«
    »Was?« Diese Sensation ließ mich meine derzeitigen Schwierigkeiten vergessen. »Wo ist er? Wie hat er es geschafft, die Hölle zu verlassen? Warum kam er nicht mit? Ist er nicht okay?«
    »Oh, es scheint ihm gut zu gehen«, sagte Cruv.
    »Es scheint?« sagte ich aufgeregt. »Du weißt es nicht?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen. Er befindet sich in New York.«
    »Was um alles in der Welt will er denn da?« fragte ich.
    »Er hat vor, einen ganz großen Fisch an Land zu ziehen, wie er sich ausdrückte«, sagte Cruv.
    Ich lachte nervös. »Typisch Peckinpah. Kaum ist er der Hölle entronnen, da stürzt er sich schon wieder in seine Geschäfte.«
    »Was ist die betrübliche Nachricht?« fragte Mr. Silver.
    Cruv erwähnte das von Peckinpah aufgestellte Sparmaßnahmenpaket, dem auch der »Weiße Kreis« und wir zum Opfer fallen sollten.
    »Das hat er entschieden?« fragte ich erregt. »Das glaube ich nicht.«
    »Er gab die Positionen mündlich und telegraphisch an Dean McLaglen durch«, sagte der häßliche Gnom.
    Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »Da stimmt irgend etwas nicht«, sagte ich grimmig. »So etwas würde Tucker Peckinpah nie tun. Er sagte immer, mit seinem Geld und unserer Kampfkraft müßten wir der schwarzen Macht Paroli bieten. Ich habe damals, vor vielen Jahren, den Tod seiner Frau Rosalind gerächt. Seither waren wir Partner. So ein Bündnis löst Tucker Peckinpah doch nicht mit einem einfachen Handstrich auf.«
    »Ich hätte dafür eine plausible Erklärung«, sagte Mr. Silver.
    Wir blickten ihn alle gespannt an.
    »Die Hölle könnte Tucker Peckinpah umgedreht haben.«
    Mich überlief ein eiskalter Schauer.
    ***
    Er hieß Yarrambool und war der König des Feuerreichs, ein unbestechlicher, gerechter Herrscher, dessen Untertanen ein glückliches und zufriedenes Leben führten.
    Sie waren ihm treu ergeben, denn sie wußten, daß er nur das Beste für sein Volk wollte.
    Eine merkwürdige Welt war das, in der die Feuerwesen lebten. Alles brannte. Die Steine die Sträucher, das Wasser, der Boden unter ihren Füßen, und auch sie selbst.
    Aber die Flammen erzeugten keine Hitze, verletzten niemanden. Auch Menschen konnten sie berühren, ohne sich daran zu verbrennen, diese Erfahrung machten Tony Ballard und seine Begleiter, als es sie in diese geheimnisvolle Welt verschlug. [1]
    Anfangs waren ihnen die Feuerwesen feindlich gesinnt gewesen, denn sie mißtrauten allen Fremden, doch getrennt hatten sie sich als Freunde.
    Yarrambool stieg von seinem Feuerpferd. Er reichte die brennenden Zügel einem seiner Begleiter. Sie standen vor einem Hügel, auf dem ein kleiner Tempel thronte.
    Ihn beabsichtigte Yarrambool aufzusuchen, und zwar allein.
    Er wandte sich an die vier Feuerkrieger, die ebenfalls von ihren Pferden gestiegen waren. »Ihr wartet hier«, sagte er.
    Die Krieger nickten und führten die Pferde zu einem bizarr geformten brennenden Felsen. Yarrambool wandte sich um und stieg die Flanke des Feuerhügels hinauf.
    Als er den Tempel mit den Flammensäulen erreichte, trat ihm Sheesa, die Dienerin der Orakelpriesterin Cannitta, entgegen. Ihre Feuerfigur war in ein langes brennendes Gewand gehüllt.
    Sie verneigte sich vor dem König der Feuerwelt. »Cannitta erwartet dich, Herr.«
    »Bring mich zu ihr«, verlangte Yarrambool.
    Sheesa verneigte sich abermals und führte ihn in den Tempel. Sie war nicht die einzige Dienerin der Orakelpriesterin. Insgesamt zwölf Mädchen waren um das Wohl der Priesterin besorgt und gehorchten widerspruchslos ihren Befehlen.
    Cannitta lag auf Feuerkissen und aß brennende Früchte. Zwei Dienerinnen bewegten Federfächer, auf denen Flammen tanzten.
    Die Orakelpriesterin erhob sich nicht, sondern forderte Yarrambool auf, sich zu ihr zu setzen. Er nahm Platz und sagte, er wäre gekommen, um ihre Weissagungen zu hören.
    »Was ich dir diesmal zu sagen habe, ist nicht erfreulich«, begann Cannitta. »Es drängen sich Zeichen und Vorahnungen auf, die auf schweres Unheil hindeuten. Wir wollen heute zusammen den Kelch der Weisheit befragen. Wenn wir Glück haben, haben mich die Zeichen und Vorahnungen getrogen.«
    »Das will ich hoffen«, sagte Yarrambool und stand mit der Orakelpriesterin
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