Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0548 - Testflug zur Erde

Titel: 0548 - Testflug zur Erde
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Faust dagegen und sagte: „Für mich ist das zwar herrlich bequem, wenn du in dieser Haltung mit mir Konversation pflegst, Ava, aber ich wage zu bezweifeln, daß du dich richtig verhältst. Zunächst einmal sollte sich eine junge Dame nicht vor einem Jüngling im Grase räkeln, besonders wenn ihre Bluse nicht ganz geschlossen ist. Und dann höre ich auch die Schritte einiger Roboter, die vermutlich nicht ganz damit einverstanden sind, daß du ihren Kollegen so unsanft ausgeschaltet hast. Ich fürchte, sie werden dir deine Haltung übelnehmen und dich in gleicher Weise desaktivieren wollen."
    Sie richtete sich auf. Stöhnend legte sie ihre Hände an den Hinterkopf. Ovo Bowo sah ihr an, daß sie noch stark benommen war.
    „Los doch", schrie er. „Wie lange soll ich denn noch warten?"
    Derart grobe Formulierungen war sie von ihm nicht gewohnt.
    Sie schreckte auf. Plötzlich schlen sie zu begreifen, wie ernst ihre Lage war. Sie erhob sich und lief weiter. Zunächst taumelte sie noch stark, doch dann erholte sie sich. Ovo Bowo schaltete das Antigravgerät ein, das er unter seinem Umhang verborgenhielt.
    Er erhob sich von dem Kiesel und schwebte senkrecht in die Höhe.
    Ava Liran hatte eine Felskuppe erreicht. Von hier aus war es nicht mehr weit zum Geheimeingang, der zu dem Versorgungsdepot führte. Vielleicht wäre sie schon in Sicherheit gewesen, wenn sie den Siganesen nicht begrüßt hätte. Bowo stieg auf, bis er alle Roboter sehen konnte, die das Mädchen jagten. Es waren sieben Kampfmaschinen, die in der Deckung ihrer Schutzschirme vordrangen. Er sah ein, daß es sinnlos war, gegen diese Übermacht zu kämpfen. Er folgte der Triebwerkstechnikerin. Bald merkte er jedoch, daß sie es nicht schaffen würde, rechtzeitig in das Höhlensystem zu kommen.
    Deshalb flog er den Hang hinauf, bis er glaubte, weit genug vom Geheimeingang entfernt zu sein. Dann feuerte er aus der Deckung heraus mit dem Energiestrahler auf die Roboter. Diese reagierten sofort, obwohl der Nadelstrahl sie nicht erreicht hatte.
    Sie stürmten mit Riesensätzen auf den Siganesen zu.
    Ovo dachte jedoch gar nicht daran, auf sie zu warten.
    Er schaltete alle Hilfsaggregate aus, um eine Ortung zu erschweren, und lief flink wie ein Wiesel auf das Mädchen zu.
    Ein menschliches Auge hätte in dem schwachen Licht jetzt nur noch einen huschenden Schatten wahrgenommen.
    Betroffen blieb er vor dem Eingang der Höhle stehen. Ava Liran kauerte mit schmerzverzogenem Gesicht auf dem Boden. Ihr Fuß hatte sich zwischen zwei Felsen verklemmt. Sie bekam ihn nicht mehr frei.
    Der Siganese griff nach seinem Desintegrator, doch sie flüsterte: „Nein, Ovo, damit würdest du sie nur aufmerksam machen."
    „Wenn ich es nicht tue, finden sie dich auch", entgegnete er.
    „Ja, aber später", sagte sie ruhig.
    Er blickte sie erschrocken an.
    „Sie werden dich töten."
    „Vielleicht", erwiderte sie. „Vielleicht aber auch nicht. Roboter können Menschen nicht töten."
    „Du hast gesagt, daß Batala sie umprogrammiert hat."
    Er zögerte nun nicht mehr länger. Er kümmerte sich nicht um die Proteste des Mädchens und desintegrierte den Felsen, bis sie den Fuß herausziehen konnte. Die Schritte der Roboter näherten sich wieder. Ava schleppte sich über den Boden bis zu dem getarnten Panzerschott. Der Siganese flog zu einem verborgenen Knopf hinauf. Er warf sich mit ganzer Kraft dagegen und stemmte ihn mit der Schulter in die Fassung. Die Panzerwand schob sich zur Seite. Ava Liran konnte in die Höhle kriechen. Ungeduldig wartete Ovo ab. Die Roboter näherten sich beängstigend schnell.
    Fast dauerte es zu lange, bis das Mädchen in Sicherheit war.
    Der Siganese konnte das Schott schließen. Er sah, daß die Roboter die Höhle erreichten, als die Schutzmauer in den Felsen verschwand. Jetzt mußte nur noch ein Sperrschlüssel herumgedreht werden.
    Ovo flog einen halben Meter zur Seite. Dann beschleunigte er und raste wie ein Geschoß durch die Luft. Er streckte die Beine nach vorn. Der Schulterumhang flatterte hinter ihm her. Als seine Füße gegen die obere Kante des Schlüsselgriffs prallten, knickten ihm die Beine ein. Er schlug erst mit den Knien und dann mit der Hüfte gegen den Schlüssel, überschlug sich und wirbelte davon, bis die Felswand ihn aufhielt.
    Aufatmend bemerkte Ava, daß ein gelbes Licht an der Tür aufleuchtete. Es zeigte ihr an, daß sie von außen jetzt nicht mehr geöffnet werden konnte. Der Siganese schwebte bis auf den Boden herab. Er schaltete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher