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0548 - Knochen-Cowboy

0548 - Knochen-Cowboy

Titel: 0548 - Knochen-Cowboy
Autoren: Jason Dark
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Totempfahl etwa gewußt, daß sich noch ein zweiter Gegner nahe der Wohnung aufhielt? War er ein Wächter, ein Aufpasser oder ein Kontrolleur?
    Suko legte seine rechte Hand auf den Griff der Dämonenpeitsche, bevor er sie hervorholte. Er schlug einmal einen Kreis über den Boden. Die drei Riemen rutschten heraus. Als sie den Untergrund berührten, entstand ein leichtes Klatschen. Das einzige Geräusch in der sonst drückenden Stille.
    Jetzt war die Waffe schlagbereit.
    Durch ihre Hilfe hatte Suko viele Erfolge errungen. Die drei aus der Haut des Dämons Nyrana gefertigten Riemen waren mit Magie prall gefüllt. Sie vernichteten vieles, und Suko war auch bereit, mit der Peitsche gegen den Totempfahl anzukämpfen. Allerdings wollte er noch damit warten. Er wußte nicht, ob ein Angriff gut für John Sinclair gewesen wäre.
    Aber er näherte sich dem Pfahl.
    Suko war kaum zwei Schritte gegangen, als er etwas spürte, das einfach nicht in die normale Umgebung hineingehörte. Es war schwer für ihn, das andere zu identifizieren. Seiner Meinung nach mußte es sich dabei um eine Botschaft handeln, die ihm jemand übermitteln wollte.
    Diese Botschaft erreichte ihn auf mentaler Ebene. Es waren Gedanken, warnende, zugleich böse Worte aus einer anderen, möglicherweise dämonischen Welt.
    ›Komm her zu mir. Ich bin die Kraft, die schon vom Volk der Apachen so angebetet wurde. Komm zu mir. Umarme mich, und du wirst erleben, was es bedeutet, nicht mehr sterben zu müssen. Wir, die Apachen, haben das Geheimnis längst erkannt. Komm her…‹
    Suko zeigte sich irritiert. Auch daran zu erkennen, wie er den Kopf schüttelte. Was man ihm da gesagt hatte, gefiel ihm überhaupt nicht.
    Er wollte sich nichts vorschreiben lassen, sondern tun und lassen, was er für richtig hielt.
    Die magische Kraft des Pfahls gab nicht auf. Sie lockte den Inspektor immer stärker. Obwohl Suko es eigentlich nicht wollte, ging er weiter. Er merkte kaum, daß er dabei einen Fuß vor den anderen setzte und diese Bewegungen in winzige Schritte umwandelte.
    Sein Blick war nicht mehr auf die Fratze gerichtet, ihn interessierte vielmehr das nur schwer zu erkennende Gesicht des Link McAssig dicht darüber.
    Die Augen nahmen Sukos Aufmerksamkeit gefangen. Versuchten sie etwa ihn zu warnen? War das überhaupt noch ein menschlicher Blick, oder hatten Kräfte aus einer dämonischen Welt längst die Kontrolle über diesen Geist bekommen?
    In der rechten Hand hielt Suko die ausgefahrene Dämonenpeitsche. Da der Arm nach unten hing, schleiften die Riemen über den Boden. Das zweite Geräusch neben seinen eigenen Schritten.
    Dann wurde er abgelenkt.
    Wieder schoben sich die Alutüren des Lifts auseinander. Ein Mann verließ den Fahrstuhl, begleitet von einem Jungen, der höchstens sieben Jahre alt war. Er ging an der Hand des Mannes und berichtete ihm von einer Fernsehserie, die er gesehen hatte.
    Der Vater lachte, grüßte Suko, der sich darüber wunderte, daß die beiden einfach an ihm vorbeischritten, ohne einen Kommentar abzugeben. Sie mußten doch diesen verdammten Pfahl sehen.
    Sie sahen ihn nicht, denn auch Suko konnte ihn nicht mehr entdecken. Er war verschwunden.
    Tief atmete der Inspektor durch, wischte über seine Augen. Ihm war schon viel wiederfahren, dieser Vorgang gehörte zu den seltsamsten überhaupt.
    Wieso…?
    Seine Gedanken stockten. Die Tür, durch die Vater und Sohn verschwunden waren, knallte mit einem lauten Geräusch zu.
    Für die Dauer von einer Sekunde befand sich Suko wieder allein im Flur. Aber nicht länger, denn plötzlich war der Totempfahl wieder da. Nur stand er diesmal nicht so weit entfernt, sondern genau vor ihm.
    Suko spürte die Gewalt der befehlenden Gedanken, die machtvoll in sein eigenes Ich hineindrangen. Es gab jetzt keine Distanz mehr, die sie hätte abschwächen können.
    Er mußte sich ihnen stellen.
    ›Umarme mich.‹ Und Suko tat das, was ihm geheißen worden war…
    ***
    Der Schuß hatte die drückende, gefährliche Spannung, die in dem Wohnraum herrschte, gelöst. Er war aufgepeitscht wie ein Signal, und ich wußte, daß es mich nicht erwischt hatte.
    Während ich auf den Knochen-Cowboy zuhechtete, stand die letzte Szene noch wie gemalt vor meinen Augen. Die Hand des Mädchens, die die Klaue zur Seite fegte und damit die Mündung aus der eigentlichen Schußrichtung gebracht hatte.
    Die Kugel mußte einfach fehlen. Ich hoffte nur, daß sie nicht die Mutter erwischte.
    Dann prallte ich mit dem Knöchernen zusammen. Ich
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