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0548 - Feuerdrache

0548 - Feuerdrache

Titel: 0548 - Feuerdrache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich bin?«
    »Vielleicht kannst du das sogar selbst«, sagte Zamorra. »Es hängt davon ab, ob es der Drache ist, der momentan hier sein Unwesen treibt. Ich zeige dir mal ein Bild.«
    Fooly watschelte hinter ihm her. Zamorra zog seinen Drehsessel zur Seite und deutete auf das Monitorbild. »Erkennst du dieses Wesen?«
    »Ich bin ja nicht dumm«, fauchte Fooly einmal mehr. »Das ist ein Drache. Und was weiter?«
    Zamorra seufzte. »Ich hatte gehofft, du würdest ihn als deinen Elter erkennen.«
    »Dieses Bild? Niemals!«
    William hob die Hand. »Verzeihen Sie, Professor…«
    »Nun hören Sie schon auf, sich ständig zu entschuldigen, wenn Sie etwas sagen wollen!« fuhr Zamorra ihn an. »Das wird langsam unerträglich. Reden Sie einfach, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist.«
    »Es gibt scheinbar nur wenige Drachen, Monsieur«, sagte William. »Sie kennen sich untereinander. Sie brauchen nicht einmal Namen, um sich voneinander zu unterscheiden. Vielleicht sollten Sie MacFool fragen, wie sein Elter aussieht. Ich meine, wir könnten Korrekturen anfertigen lassen…«
    »Wozu, wenn es nicht der abgebildete Drache ist?« warf Nicole ein.
    Zamorra schüttelte abermals den Kopf. »Vielleicht habe ich mich bei meiner Beschreibung geirrt, was kleine Details angeht. Ich habe ihn schließlich in der Zeitschau nicht lange genug gesehen und dabei auch andere Sorgen gehabt. Möglicherweise stimmt die Hautfarbe nicht, und…«
    »Da stimmt noch viel mehr nicht«, stellte Fooly fest. Er fuhr eine Kralle aus einem Finger aus und berührte den Bildschirm. Da sich der animierte »Drache« bewegte, machte Fooly die Bewegung mit - und zog einen tiefen Kratzer durchs Bildschirmglas! Seine Krallen mußten die Schneideschärfe von Diamanten besitzen!
    »Oh, nein«, seufzten William und Nicole synchron.
    »Da stimmt es zum Beispiel nicht«, fuhr Fooly ungerührt fort und kratzte weiter. »Die Flügelform ist etwas anders. Und da«, ein neuer Kratz-Ansatz, »ist die Augenfarbe nicht richtig. Und…«
    William zerrte ihn zurück; zu spät, um die Bildschirmverglasung zu retten. Die war endgültig ruiniert.
    »Habe ich dir nicht gesagt, daß du nichts ohne meine ausdrückliche Erlaubnis anfassen darfst?« schrie der Butler den Drachen an.
    »Hast du«, erwiderte Fooly unschuldig. »Da wußte ich aber noch nicht, daß du nur der Deputy des Sheriffs des Gesetzes diesseits und jenseits…«
    »Ich kann den Spruch nicht mehr hören«, keuchte William verzweifelt.
    »Natürlich. Er stimmt ja auch nicht«, erklärte Fooly. »Eigentlich müßte es wie in den bewegten Bildern ›Rio Grande‹ heißen, nicht ›Loire‹.«
    »Jedenfalls läßt du künftig die Finger von allem, was man dir nicht ausdrücklich zu berühren erlaubt!« herrschte William ihn an. »Egal, wer es dir verbietet oder erlaubt! Verstanden?«
    »Aye, Sir… äh, ich meine, Aye, William der Butler.«
    Nicole zog den Drehsessel wieder heran und setzte sich vor das Eingabeterminal. »Paß auf, Fooly. Sagst du mir bitte, was nicht stimmt? Ich versuche es dann zu ändern.«
    Während Fooly sie nacheinander auf die Fehler in der Darstellung aufmerksam machte, flogen ihre Finger über die Tastatur. Das Drachenbild auf dem Monitor veränderte sich, allerdings nur geringfügig.
    »So stimmt es«, verkündete Fooly schließlich froh. »So sieht mein Elter aus.«
    Zamorra nickte.
    »Stimmt«, sagte er. »Diese Beschreibung ist besser als meine. So habe ich ihn auch gesehen.«
    »Menschen!« schnob Fooly prompt. »Dabei bist du in anderen Dingen klug wie ein Drache! Was soll ich nur von dir halten?«
    Nicole grinste verschmitzt.
    »Zamorra ist eben ein Mann«, sagte sie. »Das ist eine besondere Spezies der Gattung Mensch. Für bestimmte, einfache Aufgaben schon durchaus brauchbar, aber noch die erste Version der Schöpfung Mensch. Wir Frauen sind die verbesserte zweite Version.«
    Fooly grinste zurück - er schaffte es, mit seinem Drachenmaul irgendwie ein menschliches Grinsen zu imitieren. »Die dritte, wirklich perfekte Version ist der Drache«, verkündete er siegesgewiß.
    »Dietenhöfersches Theorem«, murmelte Professor Zamorra. »Am Anfang war der Drache…«
    Er warf einen Blick aus dem Panoramafenster.
    Er winkte Fooly zu. »Magst du herkommen? Schau mal nach draußen. Ist er das?«
    Der kleine Drache watschelte heran. Auch Nicole und William traten zu Zamorra.
    Ein ungeheuerliches Wesen arbeitete sich den Berghang herauf.
    Ein Drache…
    »Jaaa!« schrie Fooly begeistert. Er
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