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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos
Autoren: Unbekannt
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entdeckten. Haben Sie konkrete Vorstellungen von dem, was wir nicht entdecken sollen?"
    „Leider noch nicht", antwortete der :Albino. „Doch ich fürchte, die Cynos spielen mit dem Feuer."
    Nach dieser rätselhaften Bemerkung ruckte er sich auf seinem Sessel zurecht und meditierte.
    Peltrow, Bescrilo und Riev unterhielten sich leise. Ich beteiligte mich nicht an dem Gespräch, sondern versuchte mich zu erinnern, wo ich einen leichten elektrischen Schlag erhalten hatte, als ich nach Horn suchte.
    Mir fiel ein, daß ich gar nicht wirklich nach Hron gesucht hatte, sondern nur wahrend einer Scheinexistenz, als mein Korper unter Rematerialierungsschwierigkeiten litt.
    Mein Blick fiel auf eine Stelle des Bodens, über der kurzfristig die Luft geflimmert hatte. Ich erhob mich, schlich auf die Stelle zu, kniete nieder und fuhr mit den Händen suchend umher.
    Plötzlich hielt ich das seltsame, golden flimmernde Wesen wieder zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Ich atmete auf und flüsterte: „Beinahe hätte ich dich nicht wiedergefunden, Hron. Kannst du dich nlcht sichtbar machen?"
    „Du siehst mich doch, Tatcher", kam es zurück. „Genügt dir das nicht?"
    „Aber ich sehe dich doch nicht mit den Augen, sondern praktisch nur mit Daumen und Zeigefinger, und das auch nur dann, wenn ich dich berühre."
    „Du kannst mich nicht berühren, Tatcher - und du kannst mich auch nie mehr verlieren. Ich habe zwar die Kinder des Nyda nicht gefunden, wohl aber das Nyda selbst - beziehungsweise seine Ausstrahlung."
    „Hier - innerhalb des Schwarms?"
    „So kann man es nicht ausdrücken. Eigenblich kann man es einem Wesen wie dir gegenüber gar nicht ausdrücken. Es fehlt einfach die entsprechende gemeinsame Basis - in dieser Beziehung."
    Während ich noch überlegte, wie Hron die letzte Bemerkung gemeint haben könnte, kniete Riev Kalowont neben mir nieder und fragte: „Sprechen Sie mit Hron, Tatcher?"
    Ich nickte.
    In Rievs Gesicht arbeitete es.
    „Ob ich Hron ebenfalls sehe, wenn ich ihn zwischen Daumen und Zeigefinger nehme, Tatcher?"
    Niemand außer mir kann ihn sehen, denn nur ich bin auserwählt", entgegnete ich. „Und ich sehe ihn eigentlich auch nicht."
    Riev wurde blaß und schluckte.
    „Was sagten Sie? Sie wären ..."
    „... auserwählt", ergänzte ich, stand auf und verstaute Hron wieder in der Außentasche. „Sieht man mir das nicht an?"
    Doch, man sicht es Ihnen an", dröhnte Rorvics Stimme gänzlich unverhofft dazwischen. „Sie sind auserwählt, den guten Willen der Cynos zu testen, Captain Hainu. Verlassen Sie die Unterkunft und dringen Sie so weit vor, wie man Sie läßt."
    „Ja, Commander", erwiderte ich.
    Riev Kalowont grinste schadenfroh. Ich trat ihm „versehentlich" mit alIer Kraft auf die Zehen, verließ die Unterkunft und betrat das Solarium.
    Im nächsten Augenblick befand ich mich in einer völlig veränderten Umgebung. Ich stand am felsigen Ufer eines flachen dampfenden Ur - Ozeans und beobachtete eine Horde - von etwa dreißig braunhäutigen humanoiden Lekewesen, die durch das Uferwasser wateten und Algenstränge herausfischten. Weiter draußen bewegten sich riesige graugrüne Kolosse im Wasser: weidende Saurier.
    Als ich Schritte hinter mir hörte, fuhr ich herum.
    Ein alter Mann mit weißem Vollbart und ein vielleicht sechzehnjähriges Mädchen näherten sich mir von der Landseite.
    Sie waren unbekleidet wie die Menschen im Uferwasser, und sie schienen das ganz selbstverständlich zu finden.
    Ich sah an mir herab - und erschrak, denn ich trug noch immer meinen Kampfanzug. Diese Menschen mußten entweder vor mir erschrecken oder mich für einen Gott halten - was eventuell auf das gleiche herauskam.
    Aber bevor ich entschieden hatte, wie ich mich verhalten wollte, waren der Alte und das Mädchen heran und gingen an mir vorbei, ohne mich auch nur anzusehen. Sie verhielten sich, als wäre ich unsichtbar.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und setzte mich auf einen glatten Felsbrocken. Der Alte und das Mädchen gingen zum Strand und riefen den Algenfischern etwas zu, dann wandten sie sich wieder dem Land zu und kletterten auf einen schwarzen Felsbuckel. Wenige Minuten später stellten die Algenfischer ihre Arbeit ein und folgten ihnen.
    Sie erreichten den Felsbuckel, als die Sonne unterging. Sehr schnell wurde es dunkel. Kein Mond leuchtete am Nachthimmel, nur die Sterne funkelten und glitzerten in all ihrer Pracht.
    Die Menschen legten die Algen auf den Fels, stellten sich auf diese Unterlage
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