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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos
Autoren: Unbekannt
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schlafen Sie nicht!" schrie er unvermutet.
    „Die Rakete ist soeben in Transition gegangen!"
    Im nächsten Augenblick tobten unvorstellbare Energien durch den vor uns liegenden Sektor des Kristallschirms. Ein grauenhafter Schmerz raste durch meinen Körper. Es war schlimmer als beim Eindringen in den Schwarm.
    Wieder zogen geisterhafte Szenen an mir vorüber, unwirkliche Klänge hallten durch unvorstellbare Dimensionen.
    Als wir schlagartig wieder rematerialisierten und der damit verbundene Schock abklang, sah ich außerhalb der Steuerkanzel tie vertrauten Sterne des Normalraums - und hinter uns waberten Eruptionszungen in die gewaltsam gerissene Öffnung des Schmiegschirms.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich eine Halluzination und erblickte mitten in der Öffnung Corellos lächelndes Gesicht.
    Aber die Stimme des Commanders riß mich sehr schnell in die Wirklichkeit zurück.
    „Tatcher", sagte Rorvic drohend, „wenn Sie mir noch einmal eine solche Beule beibringen, lasse ich Sie vor ein Disziplinargericht stellen."
    „Das war ich nicht, Dalaimoc", beteuerte ich. „Es muß eine Nachwirkung des Transitionsschocks sein. Wenn ich auch nur im geringsten dazu beigtragen habe, will ich aus Ihren Stiefeln Kaffee trinken."
    Dalaimoc Rorvic wölbte die Brauen, äußerte sich jedoch nicht weiter zu diesem Thema.
    Während der nächsten Stunden hatten wir damit zu tun, mit mehreren Linearmanövern von der Westflanke des Schwarms wieder vor den Schwarmkopf zu gelangen und Funkkontakt mit der INTERSOLAR aufzunehmen.
    Staatsmarschall Bull zeigte sich hocherfreut über unsere Rückkehr. Er übermittelte uns die neuesten Positionsdaten seines Schiffes und holte uns später mit einem Traktorstrahl ein.
     
    *
     
    Wir hatten Reginald Bull Rhodans Informationsspule übergeben und über unsere Erlebnisse innerhalb des Schwarms berichtet.
    Der Staatsmarschall zeigte sich erschüttert über den Tod der 1200 Cynos, die sich in dem Scheibenschiff befunden hatten.
    „Ich bin sicher", murmelte er, „sie wollten uns etwas von Bedeutung zeigen, um uns künftig vom Schwarm fernzuhalten.
    Fast könnte ich glauben, die Cynos wären gar nicht unsere Gegner, sondern fürchteten uns aus irgendeinem Grund."
    „Ich fürchte mich auch", erklärte ich.
    Bull sah mich überrascht an.
    „Wovor, Captain a Hainu?"
    Ich deutete auf Dalaimoc Rorvic, der in tiefen Schlaf versunken war, nachdem er seinen Bericht beendet hatte. Diesmal meditierte er nicht, sondern schlief tatsächlich.
    „Davor, daß dieses unmögliche Monstrum wieder einmal aufwacht und auf den Gedanken kommt, mich in seinen nächsten Einsatz mitzunehmen, Sir."
    „Was ist daran so Schlimmes?"
    Ich seufzte.
    „Der Kaffee, Sir - der Kaffee, den ich demnächst aus Rorvics Stiefeln werde trinken müssen ..."
     
    ENDE
     
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