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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fuhr Zamorra fort. »Was nun?«
    »Was muß ich noch tun, damit Sie mir helfen?« fragte Bagira. »Ihnen die Füße küssen?«
    Er lachte auf.
    »Sie sind ja verrückt, signorina! Ich bin nicht daran interessiert, als verspätetes Frühstück in Ihrem Panthermagen zu landen, Gnädigste! Sagen Sie mir, warum Shirona dieses Amulett unbedingt zerstören will. Und sagen Sie mir, wer oder was Sie wirklich sind. Sie sind zwar menschenähnlich, aber ganz bestimmt nicht menschlich. Also, bitte…«
    Sie bewegte sich, nahm eine bequemere Haltung an. Aber sie erhob sich dabei nicht vom Teppich.
    Allerdings konnte sie ihn aus ihrer neuen Haltung nicht spontan angreifen, wie er erkannte - diesmal kalkulierte er den Angriff einer Katze ein.
    Aber sie schien in diesem Moment nur noch ein hilfloses Wesen zwischen den Fronten zu sein. Zwischen zwei Mühlsteinen, die sie zermalmen konnten.
    Die Aufforderung des Amuletts ging Zamorra wieder durch den Kopf:
    Versuche die Raubkatze, die vor dir sitzt, vom Bann des anderen zu befreien.
    Dagegen war nichts einzuwenden. Wenn er dazu in der Lage war…
    Dazu mußte er aber mehr wissen. Viel mehr als bisher.
    Das andere - das war Shirona…
    Bagira schloß die Augen.
    »Ich weiß nicht, warum sie will, daß es zerstört wird«, sagte sie leise. »Sie hat es mir nicht verraten. Glauben Sie mir das?«
    »Vielleicht, vielleicht… au!… auch nicht«, sagte Zamorra. Er hatte dazu gewohnheitsmäßig mit den Schultern gezuckt, was links prompt teuflisch wehtat. »Was sind Sie?«
    Sie schwieg.
    »Ich weiß jetzt, daß Sie auch kein Dämon sind«, sagte er.
    Da fuhr sie auf.
    »Das haben Sie geglaubt?«
    »Mußte ich das nicht? Sie haben meine Gefährtin und mich in diese Welt mit den Panthern geholt - oder waren Sie das nicht? Sie haben mich in Gestalt einer Katze angegriffen, Sie haben in Gestalt einer Katze letzte Nacht versucht…«
    »Das war ich nicht!« stieß sie hervor. »Das war…«
    »Was?«
    Sie ließ sich in einen Sessel fallen, zog die Beine hoch, umschlang sie mit den Armen und stützte das Kinn auf die Knie.
    »Ich möchte nicht darüber sprechen«, sagte sie. »Aber dann werden Sie mir nicht helfen wollen. Sie sind in der besseren Position.«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Ich will nur wissen, mit wem oder mit was ich es zu tun habe. Sind Sie so etwas wie ein Wer-Wesen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich bin menschlich«, sagte sie. »Alles andere…«
    »Was ist damit?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf.
    »Es ist meine Sache. Gut, Sie werden mir nicht helfen wollen. Gestatten Sie, daß ich dann gehe? Ich werde es Shirona schon irgendwie beibringen können, daß ich es wieder nicht geschafft habe.«
    »Wo treffen Sie Shirona?«
    Ihr Kopf flog herum; sie sah ihn fragend an.
    In ihren grünen Katzenaugen leuchtete es gelblich auf.
    »Was wollen Sie tun, professore ?«
    »Mich ein wenig mit ihr unterhalten. Auf meine Weise.«
    »Dann begleiten Sie mich. Bleiben Sie in meiner Nähe. Sie wird sich irgendwie melden. Warten Sie… Sie scheint dem Amulett selbst ausweichen zu wollen. Ich sollte es anderswo deponieren und mich dann erst mit ihr treffen.«
    Zamorra nickte. Das paßte zwar nicht ganz zu Shironas früherem Verhalten. Es war eher Merlins Stern, der auf Ausweichkurs ging. Aber Shironas Aktionen hatten sich seit ihrem ersten Auftauchen grundlegend gewandelt. Einst war sie recht undifferenziert aufgetreten. Jetzt entwickelte sie sich scheinbar mehr und mehr zum Negativen.
    Doch vielleicht war ›negativ‹ der falsche Ausdruck. Vielleicht war Shirona nur ein Kind, das experimentierte und sich nichts dabei dachte, wenn es der Kaulquappe ein Bein ausriß, um nachzuschauen, ob es wirklich nachwuchs.
    Aber wenn sie sich so verändert hatte, warum sollte das nicht auch auf ihr Verhältnis zu Merlins Stern Einfluß haben?
    »Wo deponieren und wo treffen?« hakte er wieder ein.
    »Wo ich es unterbringe, ist meine Sache. Getroffen haben wir uns vor dem Capitol.«
    »Haben Sie einen neuen Treffpunkt ausgemacht für den Fall, daß Sie diesmal Erfolg gehabt hätten?«
    »Nein… aber sie kann mich überall finden.«
    »Ich werde Ihnen in einem gewissen… Sicherheitsabstand folgen.«
    Bagira nickte.
    »Was ist, wenn Sie aus irgendeinem Grund in die andere Welt wechseln? Dann wird es mir schwerfallen, Ihnen zu folgen.«
    »Ich will Shirona nicht im weiten Land sehen«, sagte Bagira. Min Schatten schien über ihr Gesicht zu fallen. »Ich werde Sie in dieser Welt zu Shirona führen.«
    »Was
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