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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbst ihr der Name dieser Entität, der das Amulett spinnefeind gegenüberstand, unbekannt war.
    »Shirona… zeigt sich in Gestalt einer schlanken blonden Frau in einem hautengen roten Overall«, erklärte er.
    »Dann weiß ich jetzt endlich den Namen meiner Unterdrückerin! Pro- fessore, ist Shirona ihr wirklicher Name?«
    Zamorra begriff, worauf Bagira hinauswollte.
    Wer den wirklichen Namen eines Dämons kannte, der besaß auch Macht über ihn. Deshalb pflegten die Dämonen der Hölle, nach ihrem Namen gefragt, gern zu lügen oder sich um eine Antwort zu winden, um sich nicht in die Hand anderer zu geben. Wer den Lügen glaubte, hatte Pech… und bekam als Zauberlehrling die Höllischen niemals unter seine Kontrolle. Die drehten dann den Spieß um und nutzten ihn ihrerseits aus, um ihn ›nach Gebrauch wegzuwerfen‹ beziehungsweise zu töten.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß Shirona zu den Dämonen zählt. Wenn ich recht habe, spielt es keine Rolle, ob das ihr wirklicher Name ist. Irre ich, ist er garantiert falsch. Aber woher wissen Sie um diese Details? Sie sind kein Mensch im Sinne meines Verständnisses, Bagira! Was sind Sie wirklich?«
    Die Raubkatze, die vor dir sitzt, hatte das Amulett-Bewußtsein formuliert!
    Die Frau in der enganliegenden schwarzen Kleidung beugte sich vor.
    »Ich bin nicht hier, um mit Ihnen über mich zu reden, professore «, sagte sie. »Ich muß Ihnen die Silberscheibe abnehmen und zerstören, falls Sie mir nicht helfen können.«
    »Was passiert, wenn Sie es nicht tun?«
    »Darüber will ich nicht nachdenken. Helfen Sie mir - oder vermeiden Sie einen Kampf, indem Sie mir den Stern von Myrrian-ey-Llyraiia freiwillig aushändigen.«
    »Spricht so ein Wesen, das meine Begleiterin und mich in der anderen Welt vor den Panthern gerettet hat?«
    »Ich besitze nicht viel Geduld. Entscheiden Sie sich, handeln Sie -schnell!«
    »Sie sind kein Mensch, aber auch kein Dämon. Sonst wären Sie nicht hier«, versuchte Zamorra sie wieder abzulenken. »Sie sind eine Gestaltwandlerin, nicht wahr? Sie treten als Mensch, als Panther und als Katze auf.«
    Sie fauchte schrill auf!
    Schnellte über den niedrigen Marmortisch auf den Sessel zu, in dem Zamorra saß!
    Ihre Krallen wollten das Amulett. Ihre Zähne Zamorras Kehle!
    ***
    Zamorra stieß sich mit dem Sessel zurück.
    Bloß war das verflixte Luxuslederpolsterding so schwer, daß es nicht wie ein Stuhl nach hinten kippte. Es stand auch nicht auf Rollen, rutschte auf dem Teppich also nur ein paar Zentimeter nach hinten.
    Das half Zamorra nicht, Bagiras Angriff auszuweichen.
    Er wollte sich zur Seite aus dem Sessel fallen lassen. Aber er hatte nicht damit gerechnet, daß Bagira ihn wie eine Katze ansprang und nicht wie ein Mensch!
    Sie erwischte ihn!
    Ein paar schnelle Herzschläge lang war er kaum in der Lage, sich zu wehren. Da war der innere Widerstand, gegen eine Frau zu kämpfen und dabei Gewalt anwenden zu müssen.
    Und da war das Erstaunen über das Phänomen, das den Namen Bagira trug. Er sah sie gleich zweifach in einer Gestalt. Als würden sich zwei Diaprojektionen auf der Leinwand überlagern.
    Da war die Frau Bagira.
    Und da war auch ein schwarzer Panther!
    Sie war beides zugleich!
    Mit einer Pranke stieß sie ihn zu Boden. Während sich ihre Finger um seine Schulter schlossen, drangen die Pantherkrallen durch Stoff und Haut.
    Die andere Pranke zerfetzte mit scharfen Krallen sein Hemd, zog tiefe, lange Kratzer über seine Brust - wie gestern bei der Katze, nur entsprechend größer!
    Schlanke Finger schlossen sich um das Amulett, rissen es mit heftigem Ruck von der Silberkette.
    Gleichzeitig tauchte ihr Gesicht über seinem Hals auf, die Lippen öffneten sich…
    Ein Raubtiergebiß schnappte nach Zamorras Schlagader!
    Er drehte sich ruckartig.
    Und schrie auf!
    Ihre Krallen hielten ihn in der Schulter fest, drangen jetzt noch tiefer ein, rissen tiefe Wunden!
    Doch dann schaffte er es, sie mit einem raschen Aufbäumen von sich zu schleudern. Die Krallen ließen los, die Zähne schnappten ins Leere.
    Sofort drehte er sich weiter zur Seite, sprang auf.
    Katzengleich war Bagira im gleichen Moment wieder auf den Beinen. Diesmal konnte Zamorra ihren Sprung allerdings abfangen.
    Nein, das war keine Frau mehr, die ihn da angriff. Das war eine wilde, reißende Bestie!
    Mit zwei schnellen Kung-Fu-Griffen wehrte er sie ab. Sie flog durch den Raum, kam abermals auf die Beine -und sank zusammen…
    Sie kauerte auf dem Boden,
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