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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufgeräumt. Heilige Madonna, das ist doch zum Verrücktwerden! So viel Spinnendreck an einem Platz… Das hält doch kein Mensch aus!«
    Tina fragte sich, ob das alles real war. So irrsinnig schnell konnte sich kein Ungeziefer der Welt ausbreiten.
    Etwas von den Spinnennetzen, die sie am Fenster zerstört hatte, klebte immer noch an ihrer Hand. Es wollte sich einfach nicht abstreifen lassen, so oft sie es auch versuchte.
    Lori war schon an der Tür und wollte sie öffnen.
    Nur ging das nicht!
    Die Klinke ließ sich nicht niederdrücken!
    »Das gibt’s doch nicht!« stieß Lori hervor.
    Sie lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf die Türklinke.
    Und die brach ab.
    »Wir nehmen die Außentreppe. Komm nach oben«, rief Tina der Freundin zu. »Und Rafi müssen wir auch Bescheid geben…«
    Sie wandte sich der Holzstiege zu.
    Aber…
    ***
    Salvatore Branisi sah auf, als er das eigenartige Geräusch hörte. Ein seltsames Schaben und Scharren, und dazwischen ein widerliches beißendes Klacken.
    Branisi sprang auf. Nach einem Einbrecher hörte sich das zwar nicht an, aber…
    Er öffnete die Zwischentür zum Vorzimmer.
    Und starb…
    ***
    »Du solltest nachschauen, was mit dem Wagen ist!« stieß Fabrizio hervor. Seine Stimme erreichte eine Tonlage, wie Ragusa sie noch nie bei seinem Partner vernommen hatte.
    »Ich?« murmelte Ragusa.
    »Ich gehe nicht hinaus«, keuchte Fabrizio. »Ich… ich kann es nicht, Val. Diese Spinnen…«
    Aber sie mußten hier fort!
    Abertausende der fettleibigen, ekeligen Biester krochen jetzt über den von behaarten Körpern schwarzen Wagen.
    Ragusa wußte nicht, ob dieses widerliche Getier eine echte Gefahr darstellte. Doch allein die Möglichkeit, daß Fabrizio mit seiner Spinnenangst ausrastete, war schon schlimm genug.
    »Funk die Zentrale an«, sagte Ragusa. »Die sollen wissen, was hier los ist.«
    »Die glauben uns doch kein Wort!«
    »Trotzdem!« beharrte Ragusa. »Und die Motorhaubenentriegelung, schnell!«
    Es dauerte fast eine Minute, bis Fabrizio den Hebel fand und die alltägliche Bewegung durch führte. Per llaubenzug löste er die Verriegelung der Motorhaube.
    Ragusa stieg zeitgleich aus. Er fühlte sich unbehaglich. Sein Verstand sagte ihm, daß Spinnen ungefährlich waren. Sicher gab es einige, die giftig waren und bissen. Aber diese hier gehörten ganz bestimmt nicht dazu.
    Dennoch, das Gefühl, etwas winziges auf sich herumkriechen zu spüren, das eine klebrige Spur aus hauchdünnen Fäden hinterließ, rief auch bei ihm Ekel und eine Gänsehaut hervor.
    Er erschrak, als er den Wagen von außen sah. Die walnußgroßen Spinnen - einige erreichten sogar die Größe eines Taubeneis - wimmelten über das ganze Fahrzeug.
    Sie woben ihre grauen Netze und begannen, die Räder einzuspinnen.
    Ragusa wandte sich nicht bis nach vorne zur Motorhaube. Ihm kam plötzlich eine andere Idee.
    Er ging zum Heck des Wagens, bückte sich…
    Prompt landete eine der Spinnen in seinem Nacken!
    Mit einer wilden Verwünschung schleuderte er sie von sich, blickte nach oben…
    Und sah drei der Achtbeiner zugleich von einem Baum auf ihn zu fallen.
    Knapp verfehlten sie ihn diesmal.
    Er warf einen Blick auf das Auspuffrohr.
    Es war zu!
    Ein dichtes Gewebe verschloß die Öffnung!
    Das war der Grund dafür, daß der Motor sich nicht mehr starten ließ! Der Staudruck der Abgase, die nicht mehr entweichen konnten, schlug auf den Motor zurück.
    Aber Spinnennetze sind zartgewobene Gespinste, von Menschenhand ebenso leicht zerreißbar wie vom Sturm! Und wenn der Motor startete, mußten die Abgase den Netzverschluß fortfegen!
    Offenbar war jedoch genau das nicht der Fall.
    Ragusa zog die Dienstpistole. Mit dem Lauf versuchte er das Gespinst zu zerstören, stieß dagegen… ohne Erfolg!
    Federnd wie ein Gummituch gab das Spinnengewebe nach, verschloß aber weiterhin das Auspuffrohr.
    Und immer mehr Spinnen krabbelten über den Wagen. Ein paar marschierten schon an den Hosenbeinen seiner Uniform empor.
    Er entsicherte die Pistole. Dann feuerte er schräg in das Auspuffrohr.
    Diesmal schaffte er es, das Netz zu beschädigen. Die Kugel knallte ins Rohr und sauste mit häßlichem Scheppern in den Schalldämpfertopf.
    »Jetzt starten!« brüllte Ragusa nach vorn.
    Fabrizio mußte ihn doch hören.
    Aber er startete den Motor nicht…
    Da stürmte Ragusa nach vorn, wollte die Fahrertür aufreißen.
    Er konnte es nicht mehr…
    ***
    »Da muß doch etwas gewesen sein«, drängte Cosima Cravero. »Was war da
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