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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen undurchdringlichen Kokon ein…
    ***
    Im Innern des Polizeiwagens tobte Fabrizio.
    Er schlug um sich, versuchte sich gegen die Spinnen zu wehren.
    Sie mußten vom Fahrzeugdach ins Wageninnere gefallen sein, als Ragusa ausgestiegen war, und er hatte das nicht bemerkt.
    Sie waren faustgroß, einige noch größer.
    Und die Fahrertür ließ sich nicht mehr öffnen!
    Ragusa hatte in ein klebriges Spinnenetz gepackt, das den Griff einhüllte. Als er die Hand wieder losriß, blieben Hautfetzen an Netz und Griff hängen.
    Es ist ein Alptraum, dachte Ragusa. Es ist nur ein böser Alptraum, und gleich erwache ich und liege neben meiner Regina im Bett und…
    Drinnen im Wagen hörte er Fabrizio immer noch kreischen.
    Dutzende von Spinnen wimmelten über seinen Körper. Krochen auf seinem Gesicht herum. Bissen zu.
    Und es wurden immer mehr.
    Woher kamen diese Biester? Wie konnten sie sich derart vermehren? Das war Teufelswerk!
    Da schrie Ragusa auf!
    Sie krochen auch über seinen Körper!
    Und diesmal konnte er sie nicht abschütteln. Sie bissen sich durch die Uniform in seine Haut!
    Fabrizio versuchte, die Autotür von innen aufzustoßen, schaffte es nicht. Das Netz, das sie von außen verschloß, ließ sich nicht zerreißen.
    Ragusa sah durch das schon teilweise verhangene Fenster.
    Fabrizio bot einen gr auenhaften Anblick. Überall hingen Spinnen an ihm…
    Und sie fraßen ihn bei lebendigem Leibe auf!
    Ragusa brüllte vor Schmerz. Die Spinnen bissen sich auch in ihn hinein.
    Er bemühte sich, die kleinen, mörderischen Ungeheuer von seinem Körper zu reißen. Blutige Fleischfetzen blieben zwischen ihren Beißzangen stecken.
    »Hilf mir doch!« kreischte Fabrizio.
    Aber Ragusa konnte ihm nicht helfen.
    Er konnte nur noch mit Bedauern daran denken, was er noch alles hatte tun wollen in seinem Leben. Und wie allein Regina nun sein würde.
    Er schaffte es nicht einmal mehr, Fabrizio und danach sich selbst zu erschießen, um das Leiden zu beenden…
    ***
    Capitano Raffael Re hatte sich diese Nacht wesentlich harmonischer vorgestellt. Mehrere Meldungen über eigenartige Vorkommnisse an verschiedenen Stellen Roms liefen ein, und seine carabinieri hatten einen Einsatz nach dem anderen. Das hätte ihn wenig gestört.
    Doch daß sich ein Einsatzwagen nicht mehr meldete, alarmierte ihn. Er, den sie fast alle nur den »Schreibtisch-Bullen« nannten, sorgte wie ein Vater für seine Untergebenen.
    Er machte sich selbst auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen.
    Er brauchte sich bei keinem Vorgesetzten abzumelden. Die hielten nicht viel davon, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen. Aber einer mußte diesen Dienst ja versehen. Und deshalb war der Capitano der Chef in dieser sternenlosen Nacht. Das Telefon ließ er vom Büro auf den Wagen umschalten, damit er ständig erreichbar war… und stutzte, als er die Fahrerin erkannte!
    Gabriella Pacoso, eine der wenigen weiblichen carabinieri, chauffierte seinen Dienstwagen!
    Und sie hatte den Ehrgeiz, vor Ort zu sein, ehe die Kollegen von den vigili urbani auftauchten.
    Das Konkurrenzdenken zwischen den einzelnen Polizeiorganisationen Italiens feierte immer wieder fröhliche Hochkonjunktur.
    Re erinnerte sich recht genau an Pacoso. Damals war sie mit ihm im vordersten Einsatz gewesen, als Eisbrocken aus einer anderen Dimension die Erde erreicht hatten und Rom um ein Haar zum dritten Kältepol dieses Planeten geworden wäre. Seltsame, echsenhafte Lebewesen aus einer anderen Welt waren aufgetaucht. Und Re hatte einen dieser Echsenmänner getötet, als der in die Villa eines gewissen Teodore Eternale eingedrungen war -der, wie sich herausstellte, in Wirklichkeit ein Deutscher mit Namen Ted Ewigk war. Der Echsenmann hatte versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, und Re hatte ihn erschossen, weil er seine Handlung mißverstanden hatte. Und noch ein Name war gefallen: Zamorra!
    Aber in welcher Beziehung dieser Ewigk zu jenen echsenhaften Wesen stand und wer dieser rätselhafte Zamorra war, hatte Re nicht ergründen können. Ein gewisser Colonello Sebastian vom Geheimdienst hatte sich damals eingeschaltet und dafür gesorgt, daß die Ermittlungen in diesem Fall eingestellt wurden. Alles war top secret… . [4]
    Nichtsdestotrotz waren sowohl Gabriella Pacoso als auch ihr Capitano deshalb vorbelastet, als sie den Wagen fanden, mit dem ihre Kollegen in der Stadt eingesetzt waren.
    »Träume ich?« entfuhr es Pacoso.
    Sie erkannte den Alfa nur noch an dem Blaulicht-Aufsatz auf dem Dach. Alles andere
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