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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen
Autoren: Jason Dark
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anderer steckt dahinter. Einer, den wir kennen.«
    Da fiel bei Suko der Penny. »Shimada!«
    Shao nickte. »Richtig. Es war seine Kraft, die Gigantus erfüllte. Durch ihn wollte Shimada an die Sonnengöttin herankommen. Er hat es versucht und wurde abgeschlagen. Laßt uns gehen! Ich will hier nicht länger bleiben.«
    Der Fußweg hinunter ins Tal zog sich in die Länge. Hinzu kam die Finsternis.
    Weiter unten auf dem Weg zuckte Lichtschein über die Felsen.
    Dort hielten sich die Menschen auf, die einmal Gigantus für einen großen Gott und Magier gehalten hatten. Auch sie wären letztendlich in Shimadas Klauen geraten.
    Suko und Shao blieben zusammen. Sie gingen Arm in Arm über den Pfad. Wir ließen sie, denn wir alle wußten, daß für beide die Stunde des Abschieds kommen würde.
    Dann hörten wir das Heulen.
    Es waren furchtbare Laute, die aus der Tiefe zu uns drangen. So heulte kein Mensch.
    »Der Tiger!« flüsterte Shao, »das ist der Tiger.«
    »Und weshalb schreit er so?«
    »Da, seht!« Sie deutete über den Rand der Schlucht hinweg. »Das blaue Licht, das ist er, Shimada!«
    Es war nicht nur ein Licht, es war ein gewaltiger Komplex, die blaue Festung, Wohnsitz dieses grausamen Dämon, der damit die Zeiten durcheilte.
    Jetzt war er da.
    Und er nahm schreckliche Rache an seinen Versagern!
    ***
    Wir konnten nichts tun, weil wir einfach zu weit entfernt standen.
    Wir schauten in die Tiefe, wo sich das blaue Licht konzentriert hatte und einen bestimmten Felsvorsprung erhellte, der vom Tal her nicht zu sehen war.
    Auf ihm hielten sich der schwerverwundete Tiger und sein Herr Gigantus auf.
    Über ihren Köpfen zogen die beiden Ganos ihre Kreise. Sie traf Shimadas Rache zuerst.
    Aus der Festung stieg eine Gestalt, eingehüllt in geheimnisvolles, dunkelblaues Licht, aus dem plötzlich eine scharfe Klinge hervorstach. Ein mächtiges Schwert, von dem man sagte, daß dessen Klinge auch Stein durchschlagen könnte.
    Nicht nur Stein, auch Monster.
    Shimada tötete sie mit zwei Streichen. Er schlug sie mitten durch.
    Sie fielen in die Tiefe und lösten sich zu Rauchwolken auf.
    Dann richtete er den Tiger.
    Zurück blieb Gigantus.
    Er hatte sich erhoben und stand in der blauen Festung wie eine Figur. Die Arme streckte er Shimada bittend entgegen. Doch die lebende Legende, wie er auch genannt wurde, kannte kein Pardon.
    Er schlug zu.
    Einmal nur und von oben nach unten.
    Wie hatte Shao noch zu uns gesagt? Gigantus ist eine Gestalt aus Haut, Elektronik und Magie.
    Das bekamen wir demonstriert. Als die Klinge ihn zweiteilte, da funkte und sprühte es, als hätte es hunderte von Kurzschlüssen gleichzeitig gegeben.
    Gleichzeitig jagte ein schriller Schrei in den nächtlichen Himmel, ein letzter Blitz, scharf gezackt und hellgelb, dabei von unten nach oben fahrend, dann war es ruhig.
    Shimada hatte seine »Arbeit« verrichtet.
    Schnell wie das Licht war die blaue Festung verschwunden und damit auch ihr Herrscher.
    Wir verzichteten darauf, uns das anzusehen, was von Gigantus zurückgeblieben war. Da hatte er zwei der mächtigsten Geheimdienste der Welt verrückt gemacht – und was war geblieben?
    Ein Haufen verschmorter Elektronik.
    »Man kann noch so viel erleben«, sagte er Russe. »Irgendwann geschieht immer etwas Neues. Vor allen Dingen, wenn man mit euch zusammentrifft, John und Suko.«
    »So ist das Leben. Oder anders gesagt: wer den Wal hat, hat die Qual…«
    ***
    Der Rest ist wirklich Routine und für einen Bericht nicht lohnenswert. Wir kamen ins Dorf, fanden dort einen Wagen, den wir uns ausliehen, und fuhren zurück bis Paro, wo wir kleinlaut die Zerstörung des Hubschraubers zugeben mußten.
    Mark Baxter wollte dafür sorgen, daß Patan die Maschine ersetzt bekam.
    Zuvor aber mußten er und Wladimir noch ihre Freundschaft begießen. Das taten sie so lange, bis ihnen schlecht war. Und da sie nicht allein trinken wollten, kriegten sie mich dazwischen.
    Um keinem weh zu tun, trank ich einmal Wodka und einmal Whisky. Über den Rest möchte ich schweigen, ebenso auch darüber, wie sich Shao und Suko die Zeit derweil vertrieben.
    Wir jedenfalls haben die beiden nicht gestört…
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 541 »Buddhas schreckliche Botschaft«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 459 »Geheimwaffe Ghoul«
    [3] eigentlich Towarischtsch; gemeint ist ein Genosse (russische Bezeichnung)
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