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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen
Autoren: Jason Dark
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Träume schicken können.
    Baxter wartete ab. Nach zwei Minuten hatte er nichts mehr gehört. Kein Rollen, Aufticken und auch keine Schritte. Daher nahm er an, daß sich die Steine von allein gelöst hatten und nicht gezielt gegen ihn geschleudert worden waren.
    Baxter setzte seinen Weg fort. Er tauchte hinein in die engen Kurven, die bereits im Schatten lagen, denn die Sonne sank allmählich tiefer. Hoch oben, wo die Eisriesen alles überragten, glänzten die Kuppen im goldenen Schein, als würden die Götter dort ihre Feste feiern.
    Weiter unten hatte bereits die abendliche Götterdämmerung begonnen. Baxter wußte auch, daß die Zeit der Dämmerung nicht sehr lange anhalten würde. Irgendwann ging es Schlag auf Schlag. Da fiel dann die Nacht wie ein gewaltiges Tuch über die Berge.
    Noch war genügend Licht vorhanden, um den Weg erkennen zu können. Mark hielt sich stets dicht an der Wand, so daß er keine Angst vor einem Fehltritt zu haben brauchte.
    Glatt war der Pfad nicht. Stolpersteine gab es viele.
    Der Himmel nahm eine graue Farbe an. Mark suchte die Weite ab, so gut er konnte.
    Keine Spur von den Ganos. Die Bestien lagen ihm im Magen. Er konnte sich gut vorstellen, daß sie nur darauf warteten, in die Tiefe stürzen zu können, um ihn zu zerreißen.
    Urplötzlich stand er vor ihm!
    Daß Mark dem Pfeil entkam, verdankte er den unkontrollierten Bewegungen der Zweige eines Gestrüppgürtels, der eine instabile Wand zur Tiefe hin bildete.
    Das hatte Baxter vorsichtig werden lassen. Der Mann schoß seinen Pfeil ab.
    Baxter schleuderte sich nach rechts. Er prallte so hart vor das Gestein, daß er sich selbst stöhnen hörte. Aber der Pfeil glitt vorbei. Dafür kam der Dorfbewohner.
    Auch er handhabte das Blasrohr als Schlagwaffe und erwischte Mark auf der linken Schulter. Der Schmerz war bissig und schoß durch bis zum Handgelenk. Mit einem Tritt verschaffte sich der CIA-Mann Respekt. Sein Gegner, ein Leichtgewicht, flog in das Gestrüpp. Jetzt zeigte es sich, wie trügerisch der Halt war. Trotz des geringen Gewichtes gaben die Zweige nach. Der Mann kippte nach hinten. Er trug eine blasse Kleidung, die sich kaum von der natürlichen Farbe abhob. Nur sein Gesicht war zu erkennen. Eine blasse, schreckverzerrte Insel inmitten des Grüns.
    Mark sprang vor. Er wollte den Mann zurückholen, als er über sich einen gewaltigen Schatten sah.
    Es war eine der Bestien!
    Woher sie gekommen war, wußte Mark nicht. Er hatte sie zuvor nicht gesehen, jedenfalls flog sie heran mit Schwingen wie Drachenflügel und ausgestreckten Krallen.
    Als Waffe trug der CIA-Mann einen 38er bei sich. Den riß er hervor und feuerte.
    Die Kugeln hämmerten in den fellbesetzten Körper des Untiers.
    Ob sie es töteten oder verletzt hatten, bekam Baxter nicht mehr mit, jedenfalls zeigte sich der Gano angeschlagen, er stieg über Mark hinweg.
    Im Echo der beiden Schüsse war der Schrei des Einheimischen untergegangen. Er hatte den Fehler gemacht und sich zu schnell bewegt. Die Zweige waren gebrochen, sie tanzten noch, als Mark hinzukam, doch dem Mann konnte er nicht mehr helfen.
    Wie ein Stein fiel er in die Tiefe, schlug noch an Felsvorsprüngen auf und verschwand in der über der Ebene liegenden Düsternis.
    Den Aufschlag hörte Mark nicht.
    Seine Kehle war trocken, das Gesicht schweißbedeckt. Er fror plötzlich, die Nachwirkungen des Angriffs stellten sich ein. Er wußte, wie knapp es gerade gewesen war.
    Die Bestie war verschwunden. Vielleicht hockte sie im Schatten der Felswand über ihm und lauerte darauf, ihn zum zweitenmal angreifen zu können. Es war ihm auch egal, Mark mußte weiter.
    Die Prozession hatte das Kloster längst erreicht. Zwar lagen die Hütten selbst im Dunkeln, aber in den Klausen brannten Lichter. In der Finsternis sahen die Fenster aus wie gelbrote Rechtecke.
    Viel höher lag das Kloster nicht mehr. Mark hatte den größten Teil der Strecke hinter sich gebracht. Nur noch wenige Kurven, und er stand vor seinem Ziel.
    Es war Nacht geworden.
    Tief schwarze Finsternis, und Baxter bewegte sich auf einem gefährlichen Pfad. Rechts von ihm gähnte die Tiefe der Schlucht, an der linken Seite war die Deckung besser.
    Sein Tempo hielt er nicht mehr bei. Er ging langsamer, war noch vorsichtiger geworden.
    Auch spürte er den Wind, der in dieser Höhe etwas stärker blies.
    Er brachte die Kälte der Gletscher mit und hinterließ auf der Haut des Mannes einen Schauer.
    In der Dunkelheit war es schwer, Entfernungen
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