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0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus
Autoren: Jason Dark
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Möglicherweise sah es deshalb so hell aus. Mandy hatte die Arme erhoben und ihre Handflächen gegen die Wangen gepreßt. Sie wagte kaum, Luft zu holen, ihre Brust saß irgendwie zu, das Herz schlug viel zu schnell, sie bekam ihre Aufregung nicht in den Griff.
    Der Zombie aber blieb – bis zu dem Augenblick, als sich hinter seinem Rücken jemand in die Höhe schob.
    »Nein…!« preßte Mandy hervor. »Das … das kann nicht wahr sein. Das ist verrückt …«
    Es war der Unheimliche, der sich in die Höhe geschoben hatte.
    Dieser Kapuzenmann mit der silbernen Axt, die ebenfalls vom Lichtschein erwischt wurde und reflektierte.
    Das Callgirl rechnete mit dem Schlimmsten, doch der Kuttenträger hatte etwas anderes vor.
    Er schlug seine linke Hand auf die Schulter des Zombies und riß die Gestalt zurück.
    Schwungvoll drehte sich der lebende Tote. Er hielt sich auf den Beinen, obwohl es so aussah, als würde er fallen. Der Kuttenträger ging zurück, er tauchte ein in die Dunkelheit, wobei ihm der Zombie folgte, um seinem Trieb zu gehorchen.
    Da befand sich ein Opfer, ein Mensch…
    So lief er dem Kuttenträger nach und verließ ebenfalls den Schein der Außenleuchte.
    Mandy konnte beide kaum erkennen, aber sie sah, daß sich der Kuttenträger vor dem Zombie nicht fürchtete.
    Er griff an.
    Etwas schwang durch die Luft, blitzte auf wie ein Silberstreif. Es war die Axt.
    Und dann fiel wieder etwas zu Boden.
    Mandy Waynright hatte nicht genau erkennen können, was dieser Gegenstand war.
    Wahrscheinlich ein Kopf…
    Sie preßte ihre Handfläche gegen den Mund, weil sie nicht schreien wollte. Was sie in den letzten Sekunden erlebt hatte, konnte ein normaler Mensch kaum verkraften.
    Es war der reinste Terror…
    Noch immer starrte sie gegen das Fenster. Irgend etwas mußte geschehen, daran glaubte sie fest, und sie sah, wie sich jemand aus der Dunkelheit des Gartens hervor auf das lange Fenster zubewegte, einen halben Schritt davor stehenblieb und in das Haus starrte.
    Kam er jetzt wieder zu ihr?
    Nein, der Kuttenträger hatte etwas anderes vor. Durch die Augenschlitze starrte er das Callgirl an, dann bewegte er langsam seinen Kopf vor und zurück.
    Er nickte ihr zu.
    Es war ein wissendes und gleichzeitig ein abschiednehmendes Nicken. Er drehte sich um und ging davon. Noch einmal bückte er sich und hob etwas auf.
    Wahrscheinlich war es der Kopf des Zombies…
    Mandy aber blieb im Hausflur stehen. Sie wußte nicht, was sie noch tun sollte. Durch die beiden langen Glasfenster kam sie sich vor wie auf dem Präsentierteller.
    Ihre Augen waren groß und hatten jeglichen Glanz verloren. Die Pupillen erinnerten an starre Kugeln.
    Mit einem Zittern in den Knien drehte sich das Callgirl um und ging zurück in den Wohnraum. Dort stolperte sie über einen der Sessel und fiel glücklicherweise nicht auf den Boden, sondern in den Sessel hinein, wo sie hockenblieb.
    Wie lange sie da gesessen hatte, konnte sie nicht sagen. Sie starrte ins Leere, auch ihr Hirn war leer, weil sie einfach an nichts mehr denken konnte.
    Irgendwann hatte sie den Schock überwunden. Zwar fühlte sie sich danach nicht fit, aber es gelang ihr doch, die Gedanken einigermaßen zu sammeln. Mandy begann praktisch mit der Schlußfolgerung. Ihr war klar, daß sie etwas tun mußte.
    Sie konnte es einfach nicht so hinnehmen, was da geschehen war.
    Wenn sie recht darüber nachdachte, lag in ihrem Garten eine Gestalt ohne Kopf. Das war schrecklich und gleichzeitig ein Fall für die Polizei.
    »Ausgerechnet die Bullen«, sagte sie und lachte. Die würden sie fertigmachen, weil ihr niemand glauben würde, was geschehen war.
    Wem von der Polizei konnte man denn erzählen, daß sie Besuch von einem Kuttenträger und einem Zombie gehabt hatte?
    Da gab es keinen. Die Bullen würden sie einsperren und für verrückt erklärten. Da nutzten dann auch ihre guten Beziehungen zu gewissen Kreisen nichts. Mandy kannte einige Leute, die sich ihrer Dienste erfreut hatten. Aber die würden bestimmt alles abstreiten.
    Sie kam sich vor, wie von den Backen einer Zange umklammert, und die drückten fester zu.
    Die Frau griff nach den Zigaretten und zündete sich ein Stäbchen an. Hastig saugte sie den Rauch ein, stieß ihn ebenso schnell wieder aus, fuhr durch ihr Haar und starrte zu Boden.
    Was sollte sie tun?
    Die Polizei ging ihr nicht aus dem Kopf. Sie überlegte hin und her, denn tief in ihrer Erinnerung mußte es etwas geben, über das sie auf geistiger Ebene gestolpert war.
    Und diese
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