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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache
Autoren: Werner Kurt Giesa
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was zu tun war. Ein Handzeichen reichte, um die Zimmer aufzuteilen, um die sie sich kümmern wollten; Nicole übernahm die 337.
    Zamorra verhielt sich anfangs höflich; er hielt sich an die Spielregeln und klopfte bei Zimmer 335 an. Erst normal, dann stärker, schließlich mit Fausthieben.
    Als immer noch niemand reagierte, benutzte er den Dhyarra-Kristall. Die Energie des Sternensteins wirkte als Schlüssel. Daß diese Art des Eindringens nicht hundertprozentig legal war, wußte er - aber er war sicher, daß der Betroffene sich hüten würde, Anzeige zu erstatten. Bei einem »normalen« Menschen wäre Zamorra auch keinesfalls in dieser Form vorgegangen. Aber er war sicher, daß es sich hier nicht um einen »normalen« Menschen handelte…
    Vorsichtig schob er die Tür auf. Er achtete nicht auf Nicole; er wußte, daß sie sich selbst zu helfen wußte, wenn es darauf ankam. Zamorra rechnete mit einem sofortigen Angriff; immerhin hatte er sich ja eindringlich genug angekündigt.
    Doch nichts geschah.
    Dafür stand das dem Eingangsbereich gegenüberliegende Fenster offen War Mondragon durchs Fenster geflüchtet?
    Ein Sprung aus der 3. Etage war nicht gerade gesundheitsfördernd. Vielleicht hatte er die Feuerleiter benutzt - falls sie für ihn erreichbar war.
    Zamorra blieb mißtrauisch. Er rechnete mit einer Falle. Das offene Fenster konnte der Köder sein.
    Merlins Stern erwärmte sich.
    Das bedeutete, daß das handtellergroße Amulett eine dämonische oder immerhin schwarzmagische Aura feststellte!
    Also stimmte Zamorras Verdacht. Er befand sich auf einer richtigen Spur. Dieser Aristide Mondragon -wer auch immer sich hinter diesem eher zirkusträchtigen Namen verbergen mochte - war der Auftraggeber von Annette! Zamorra glaubte nicht daran, daß sich rein zufällig noch ein anderer Dämonischer hier aufhielt. Dafür waren die Beobachtungen zu eindeutig.
    Reg dich jetzt nicht künstlich auf, vernahm er in diesem Moment die lautlose Telepathenstimme des Amuletts. Das sich darin bildende künstliche Bewußtsein machte sich wieder einmal bemerkbar. Du bist nicht in Gefahr. Der Dämon hat das Zimmer bereits verlassen. Du wirst ihn anderswo finden müssen
    »Schön, daß du’s mir sagst«, spottete Zamorra. »Vielleicht hättest du besser vorhin auf der Spur der Haar-Diebin bleiben sollen.«
    Wie, wenn du es durch deine seltsamen Befehle vermurkst? gab das künstliche Bewußtsein etwas spöttisch zurück.
    »Der Dämon, sagtest du«, wich Zamorra aus. »Bist du sicher?«
    Diesmal antwortete das Amulett nicht. Offenbar hielt es eine abermalige Bestätigung des bereits Ausgesagten für unter seiner Würde.
    Zamorra dachte an das Fundstück, das Nicole für eine Drachenschuppe hielt. Als er es im Foyer aufhob, hatte Merlins Stern nicht darauf reagiert. Hatte dieses seltsame kleine Objekt nichts mit dem Dämon Mondragon zu tun? Oder hatte das Amulett nicht darauf reagieren können?
    Plötzlich bekam der Name Mondragon doch eine neue Bedeutung.
    Das Wort »Drache« steckte darin. Und eine Drachenschuppe hatte dort gelegen, wo Monsieur Mondragon gesessen hatte… und jetzt bezeichnete das Amulett-Bewußtsein ihn als einen Dämon…
    Du versuchst wieder einmal, aus Vermutungen Fakten zu machen, nahm er überrascht die lautlose Stimme in seinem Kopf wieder wahr. Ich stelle lediglich fest, daß der Dämon das Zimmer verlassen hat. Daß der Dämon und Mondragon identisch sind, ist deine Annahme.
    »Haarspalterei«, murmelte Zamorra. »Wie wäre es, wenn du mal weniger sibyllinisch daherreden würdest, wenn du schon glaubst, etwas zu sagen zu haben?«
    Wieder verzichtete Merlins Stern auf eine Antwort.
    Zamorra blieb wachsam. Rasch durchsuchte er das Zimmer. Es erfolgte kein Angriff. Es gab auch nichts, was ihm verdächtig erschien. Weder im Bad, noch in der kleinen Mini-Abstellnische, noch in der Zimmereinrichtung. Und persönliche Dinge fand Zamorra nicht.
    Wenn Merlins Stern nicht die schwarzmagische Aura wahrgenommen hatte, und wenn Jaques ihm nicht gesagt hätte, daß Mondragon in diesem Zimmer logierte, hätte Zamorra es für unbewohnt gehalten. Alles war sauber, aufgeräumt und unberührt. Zumindest auf den ersten Blick.
    Nach Fingerabdrücken konnte Zamorra natürlich nicht suchen!
    Außerdem war da das offene Fenster. In einem unbewohnten Hotelzimmer ließ man nicht das Fenster mit beiden Flügeln weit geöffnet.
    Zamorra trat vorsichtig heran.
    Da war keine Feuerleiter außen an der Fassade. Die befand sich wohl am
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