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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gast war – auch Gäste hatten Wünsche, die das Organhaus erfüllen konnte. Es sei denn, die Funktionen wurden vom Hauptbewohner mittels Gedankenbefehl blockiert.
    YeCairn sprang vom Stuhl hoch, als er jemanden eintreten hörte. Aber es war nicht Shats, sondern der Hausherr selbst und – Professor Zamorra und ein junger Bursche, in dem er Julian Peters, den Träumer, zu erkennen glaubte.
    »Zamorra? Was führt denn dich hierher?« brachte er verblüfft hervor.
    »Was ist mit Merlin?« fragte Zamorra anstelle einer Antwort.
    »Schläft. Total erschöpft. Frage mich nicht, warum – frage lieber Shats. Der hat ihn gefunden.«
    »Shats?« echoten Zamorra und Norr.
    »Der Sauroide, der bei Merlin war, als ich eintraf«, erklärte Gevatter Tod.
    Norr wandte sich Zamorra zu. »Ursprünglich wollte ich Merlin selbst unterstützen und ihm magische Energie zukommen lassen. Aber jemand teilte mir mit, daß es plötzlich einen Tempel der Kälte in dieser Stadt gäbe, und da hielt ich es für wichtiger, mir den anzuschauen, und beorderte eine ›Wachablösung‹ hierher.«
    »Diesen Shats«, sagte Zamorra. »Könnte es eine Namensähnlichkeit sein? Bei uns gibt es auch die Namen Pierre, Smith, Meier, Iwan oder Sinclair gleich im Tausender-Paket.«
    Reek Norr kam zu keiner Antwort.
    Der, von dem die Rede war, trat ein, in einer Sammeltüte all die Kräuter und sonstigen Substanzen, die Gevatter Tod ihm aufgezählt hatte. Er stutzte, als er die neuen Besucher sah.
    Etwas in Zamorra gefror. Es war schon schlimm gewesen, Orrac Gatnor zu sehen.
    Aber der gehörte wenigstens zur anderen Seite, zu den Bösen.
    Aber Ti-Ak Shats war genauso tot…
    ***
    Ti-Ak Shats trat ein. Er trug einen gutgefüllten Beutel in der Hand, und Zamorra sah ihn an wie ein Gespenst.
    Shats mußte auch ein Gespenst sein! Er war tot, umgekommen während einer jener unseligen Auseinandersetzungen mit Orrac Gatnor von den Sümpfen! Andererseits stand er Zamorra jetzt so leibhaftig gegenüber, wie es zuvor Gatnor getan hatte. Zamorra war oft genug mit Shats zusammengewesen, um ihn unter Tausenden anderer Sauroiden sofort wiederzuerkennen!
    Gevatter Tod rupfte ihm den Beutel aus der Hand und entleerte den Inhalt auf eine Tischplatte, um kurz zu sortieren und zu prüfen. »In Ordnung«, sagte er. »Dann kann ich ja anfangen.«
    »Womit?« fragte Reek Norr.
    »Damit, Merlin wieder aufzuwecken.«
    »Hoffentlich nicht genau so, wie bei den Organhäusern«, wandte Norr skeptisch ein. »Sie sterben ab – Merlin sollte nicht unbedingt das gleiche Schicksal erleiden, ja?«
    »Sei still, Reptil«, fauchte YeCairn, »und misch dich nicht in meine Angelegenheiten.«
    Julian im Hintergrund grinste spöttisch.
    Zamorra runzelte die Stirn. Aber Reek Norr nahm die Bemerkung offenbar nicht krumm. Allerdings beugte er sich über Merlin. »Warum dieser ganze Umstand? Ich werde versuchen, ihn magisch aufzuwecken. Das dürfte die einfachste Methode sein und…«
    »Halt!« schrie YeCairn auf und riß Norr zurück. »Nicht berühren! Das ist zu gefährlich!«
    »Aber wieso?« wandte Ti-Ak Shats ein. »Ich habe ihn doch auch berührt, habe ihn hierher getragen. Warum soll Norr es nicht dürfen?«
    »Weil Sie dabei keine Magie eingesetzt haben, Shats. Begreift denn keiner, was hier passiert? Echsenmagie und Merlins Zauber vertragen sich nicht untereinander! Dadurch kommt es zum genau umgekehrten Effekt! Norr, wenn Sie versuchen, Merlin Kraft zukommen zu lassen, bringen Sie ihn vielleicht damit sogar um, so wie er vor Erschöpfung zusammenbrach, als Shats ihm Energie zufließen lassen wollte, sie ihm aber in Wirklichkeit entzog!«
    »Das ist ja Irrsinn!« entfuhr es Reek Norr.
    »Es muß so sein«, behauptete YeCairn. »Ich habe darüber nachgedacht und alle Möglichkeiten, die ich kenne, in Erwägung gezogen. Ich weiß viel über Magie, über Zauberei, wie man sie hier vermutlich niemals kennenlernen wird. Und deshalb sehe ich keine andere Möglichkeit. Niemand von Ihnen kann Merlin helfen. Und möglicherweise kann ich selbst auch auf dem Silbermond nichts mehr tun – außer eben Merlin wieder zu stärken. Aber wenn ich mich an den Organhäusern vergreife, oder vielleicht ähnlich wie Merlin mit einem von Ihnen zusammenwirken möchte, wird mich das erneut umwerfen! Es findet eine Veränderung statt, die ich mir nicht erklären kann, die aber gewaltig ist… so gewaltig, daß sie unter Umständen zu einer nicht zu unterschätzenden Gefahr werden kann und zum Ende dieser Welt führen
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