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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leisem Knistern, aber das Abwehrzeichen verging und gab den Weg frei. Die weißmagische Barriere brach in sich zusammen.
    Der Schmerz verschwand. Jetzt konnte Britt Malcolm ungehindert eintreten. Sie hatte die Abschirmung geknackt. Allerdings stellte sie fest, daß es sie eine Menge Kraft gekostet hatte. Weniger der Versuch, das weißmagische Symbol zu verbrennen, sondern überhaupt erst, heranzukommen.
    Solange sie sich im Bann des schmerzhaften, zerstörerischen Abwehrfeldes befunden hatte, war ihr kontinuierlich Kraft entzogen worden.
    Aber es würde auf jeden Fall noch reichen, das Opfer zu töten.
    Lautlos näherte sie sich dem Schlafzimmer und schob die nur angelehnte Tür auf.
    Sie sah den Mann auf dem Bett liegen. Vorsichtig und kampfbereit trat sie näher, aber nach einer Schußwunde suchte sie vergebens. Sollte sie in der Nacht die falsche Person angeschossen haben? Das war praktisch unmöglich. Sein Bild, von der Fürstin der Finsternis übermittelt, hatte sich dermaßen präzise in ihr Bewußtsein gebrannt, daß sie ihn wahrscheinlich sogar in tiefster Dunkelheit eines stillgelegten Bergwerkschachtes erkannt hätte. Und die Straße gestern war hell genug erleuchtet gewesen, daß sie mit ihren Katzenaugen jedes Detail registrieren konnte.
    Also tatsächlich ein Magier mit gewaltigen Selbstheilungskräften. Das erklärte praktisch alles.
    Nun, er schlief, hatte ihre Annäherung nicht bemerkt - sie zögerte keine Sekunde länger, ihn zu töten.
    Diesmal nicht mit einem Pistolenschuß, sondern auf eine etwas endgültigere Weise.
    Weit öffnete sie den Mund, bis ihr zu einer Grimasse verzerrtes Gesicht nichts Menschliches mehr an sich hatte.
    Und spie Zamorra eine Feuerlohe entgegen!
    ***
    Spencer fühlte sich plötzlich von einer unsichtbaren Kraft gepackt und vorwärts gezerrt. Im gleichen Moment glaubte er, inmitten eines lodernden Feuers zu stehen. Die Flammen waren überall um ihn herum und löschten alles andere völlig aus. Er schrie auf. Er glaubte zu hören, daß hinter ihm noch eine Frauenstimme eine Warnung geschrien hatte, aber dafür war es jetzt zu spät. Das Feuer fraß sich blitzartig durch seine Kleidung und in seine Haut. Er machte einen Sprung zurück, aber noch während er sprang, wußte er, daß der Boden unter seinen Füßen ebenso verschwunden war wie alles andere. Er fühlte keinen Widerstand mehr; sein Sprung funktionierte nicht. Er veränderte seine Position um keinen Millimeter.
    Das Feuer erreichte seine Adern, seine Nerven, seine Knochen. Er konnte sein eigenes Schreien nicht mehr vernehmen. Das unerträglich grelle Licht der Flammen vor seinem Gesicht wich abrupt tiefster Schwärze. Aber der schier unerträgliche Schmerz blieb. Spencer versuchte um sich zu schlagen, aber seine Arme zerfielen zu Asche, noch während er sie bewegte. Augenblicke später konnte er seinen Körper nicht mehr fühlen; nur noch den rasenden Schmerz.
    Dann war es vorbei. Er wußte, daß er gestorben war. Verbrannt innerhalb von Sekunden.
    Allerdings hatte er sich sein Erwachen im Himmel oder in der Hölle, wohin auch immer es ihn verschlagen hatte, etwas anders vorgestellt als so, wie es sich ihm nun darbot…
    ***
    Zamorra schreckte aus seinem Schlaf hoch. GEFAHR! signalisierte sein Unterbewußtsein. Im nächsten Moment jagte auch schon eine Feuerlohe auf ihn zu, so unglaublich schnell, daß er kaum Zeit fand, auszuweichen. Er rollte vom Bett herunter, aber die Flammen strichen noch über seinen ausweichenden Körper. Unwillkürlich schrie er auf, prallte einen halben Meter tiefer auf den Boden und rollte sich gleich weiter. Er sah hinter Flammen und Rauch halb verborgen eine schemenhafte Gestalt, die sich drehte, um seinen Bewegungen zu folgen. Feuer knisterte, Flammen knallten. Stoff geriet in Brand. Traum oder Wirklichkeit? Er sprang auf, mit seinen Gedanken noch gar nicht wieder in der Realität. Eine neue Flammenzunge schoß haarscharf an ihm vorbei; er spürte die Hitze. Mit einem wilden Sprung warf er sich dem feuerspeienden Wesen entgegen, als es gerade wieder Atem holte, prallte mit ihm zusammen. Sie stürzten. Zamorra glaubte eine Frau zu fühlen. Wieder spie sie Feuer; die Flammenlohe jagte haarscharf an seinem Gesicht vorbei, als sein Kopf zurückzuckte, aus der unmittelbaren Gefahrenzone kam. Er konnte gerade noch die Lider schließen, ehe das Feuer seine Augen verbrennen konnte. Während er sich zur Seite rollte, führte er einen eher blinden Handkantenschlag aus. Die Gestalt keuchte
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