Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0530 - Die Sternenflut

Titel: 0530 - Die Sternenflut
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und hob sie auf. Sehr vorsichtig trug er sie vor sich her. Mit seinen parapsychischen Sinnen schützte er sie, wagte es jedoch nicht, sie direkt telekinetisch zu bewegen.
    Er fürchtete, irgend etwas zu beschädigen, ohne zu wissen, was.
    Ein langer und kräftezehrender Marsch bis ins Zentrum der Brutpfanne begann. Rauhvertikal war durch nichts mehr abzulenken. Im Süden erschienen gigantische Raumschiffe.
    Sie stürzten in die Atmosphäre und entfesselten Stürme von verheerender Wucht. Der Karta kümmerte sich nicht darum.
    Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf zwei Dinge - die Kugel in seinen Händen und die Brutpfanne.
    Die Raumschiffe rasten westlich von ihm vorbei. Sie verfolgten einen Kurs, der sie zum Nordpol bringen mußte. Die aufgewühlten Luftmassen rissen Sand, Staub und Gestein in die Höhe und wirbelten sie auf die Brutpfanne zu. Rauhvertikal schien sie nicht zu bemerken, doch als sie den Rand der Anlage erreichten, prallten sie gegen eine unsichtbare Wand. Das Gebiet des Kartas schien unter einem riesigen Energieschirm zu liegen, in dem die entfesselten Gewalten ein unüberwindliches Hindernis fanden.
    Rauhvertikal legte die Kugel ins Zentrum der Brutpfanne. Hier war der Sand zu einem porösen Gestein zusammengepreßt worden, Schalenförmig aufragende Schutzwände sammelten das von allen Seiten in Rinnen herangeführte Wasser. Unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen entstand im Mittelpunkt der Anlage ein feuchtes Klima mit stets gleichen Temperaturen. Am Tage verringerte die Verdunstung die Hitze, während nachts der warme Sand die Kälte fernhielt, .
    Langsam zog sich der Karta zurück. Immer wieder blieb er stehen und betrachtete die Kugel. Ein bislang völlig unbekanntes Glücksgefühl überkam ihn. Allmählich begriff er, daß eine Begegnung mit einem anderen Karta durchaus erlaubt und erwünscht sein konnte. Die Schwäche war verflogen. Er fühlte sich wieder kräftiger. Jetzt setzte auch die Erinnerung langsam ein. Stück für Stück enthüllte sie ihm, was geschehen war. Die Erkenntnis überwältigte ihn.
    Lange hatte er an dieser Brutanlage gearbeitet, ohne je zu wissen, ob sie einmal ihren Sinn erfüllen würde. Ganz unvorhergesehen war dann das geschehen, worauf er so lange gewartet hatte.
    Er erreichte den Eingang zu seiner Höhle. Er blieb stehen und drehte sich dann langsam um sich selbst. Der Sturm hatte nachgelassen. Die Raumschiffe waren im Norden verschwunden.
    Auf einer Seite der Pfanne türmten sich hohe Sandberge auf.
    Der Karta sog die Luft tief durch die Atemlöcher ein. Es störte ihn nicht, daß Walla die Schleimhäute entzündete. Jetzt hatte er eine Aufgabe, die wirklich sinnvoll war. Die Anlage der Brutpfanne war nur die Vorarbeit gewesen. Von nun an aber hatte er das werdende Leben zu schützen.
    Bisher galt es nur das Wasser in seinem Gebiet zu schützen und für sich selbst zu erhalten. Von jetzt an war es noch unendlich viel wertvoller geworden. Jeder Fremde, der jetzt in dieses Land kam und Wasser und Leben bedrohte, mußte mit einem Gegner rechnen, der bedingungslos kämpfen würde.
    Behutsam öffnete Rauhvertikal seine Sinne. Er horchte hinaus zu den anderen Kartas im Wüstengürtel. Überall stieß er auf Wesen, die wie er aus einer Phase vorübergehender Bewußtseinsdämpfung erwachten. Im Karstland aber waren alle Kartas wieder voll aktiv. Dort war der Prozeß der Lebensschöpfung schon wieder abgeschlossen. Von dort kamen Impulse höchster Erregung.
    Rauhvertikal versuchte, die Ursachen dafür zu ergründen.
    Ein weiterer Schock traf ihn.
    Fremde waren auf dieser Welt gelandet.
    In seiner Erinnerung tauchten die Bilder der vorbeifliegenden Raumschiffe auf. Die Fremden flogen in Maschinen, die wie Keile durch die Atmosphäre gestoßen waren. Sie gehörten nicht zu jenen Wesen, die in den Raumkugeln lebten.
    Sie kamen aus dem Schwarm.
    Sie würden Tod und Vernichtung auf diese Welt bringen.
    „Das Silberfeld ist wie das Leben. Es ist ein Kreis, ohne Anfang und ohne Ende. Dennoch steht das werdende Leben immer über dem vergehenden, so wie der neue Tag die Nacht verdrängt."
    Aus den Hypnozeichnungen des Opus-undra-mur, entdeckt im Karstrandgebiet Rote Erde, 3442 Erdzeit.
     
    4.
     
    Perry Rhodan betrat die Kommandozentrale. Die GOOD HOPE II entfernte sich noch immer in der Ortungsdeckung der Sonne OPUS-Nurmo von dem Sonnensystem.
    Der I. Kosmonautische Offizier Senco Ahrat lenkte den Leichten Kreuzer mit Hilfe der SERT-Haube. Auf den großen Bildschirmen war der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher