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0530 - Die Sternenflut

Titel: 0530 - Die Sternenflut
Autoren: Unbekannt
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jedoch empfing er die Ausstrahlung eines Wesens, das in einem Wüstengebiet lebte.
    Sie trug den deutlichen Akzent der Weite, der Einsamkeit und der Furcht.
    Der Mausbiber wunderte sich. Er wußte, über welche parapsychischen Kräfte die Kartas verfügten. Weshalb hatte dieses Wesen Angst?
    Er versuchte, weiter in den Geist des Wüstenbewohners einzudringen und fand heraus, daß der Karta in einer sehr flachen Höhle steckte. Er spürte den Widerstand des anderen, den Widerwillen, den dieser gegen das Fremde empfand. Er versuchte, ihn zu besänftigen und Kontakt mit ihm aufzunehmen.
    Zunächst behutsam, dann aber etwas ungeduldig, bemühte er sich, die Abwehrbarriere zu überwinden.
    Der Karta reagierte amokartig.
    Gucky fühlte sich von einem körperlich fühlbaren Schlag getroffen. Etwas Unsichtbares warf ihn an die Felsen. Das Eisplateau wölbte sich auf, als sei eine Bombe eingeschlagen.
    Eine Fontäne aus Eissplittern schoß in die Höhe und raste weit in den Raum hinaus.
    Gucky teleportierte sich auf eine andere Felsspitze, die etwa drei Kilometer entfernt war. .Er blickte zurück.
    Der Feldsdom, auf dem er eben noch gesessen hatte, platzte auseinander. In den entstehenden Spalten leuchtete für Sekunden ein weißes Feuer auf, das jedoch sofort wieder erlosch. Dann wölbten sich die Eis- und Gesteinsmassen zu einem Explosionspilz auf. Unter dem Einfluß der nur sehr geringen Schwerkraft sanken die Reste langsam wieder zu Boden.
     
    *
     
    Rauhvertikal fühlte sich nach der Eruption der aufgestauten Gefühle erleichtert. Ihm war, als habe er sich selbst gereinigt. Die Demonstration seiner Macht hatte ihn kaum angestrengt.
    Jetzt bemühte er sich wieder, das Fremde auf dem kalten Planeten zu erreichen. Er hoffte, auf weniger Widerstand zu stoßen.
    Seine Bemühungen fanden ein jähes Ende, als ein seltsamer Duft zu ihm in die Höhle drang. Er hob den Kopf und wandte ihn der Ausgangsröhre zu. Die von der rauhen Decke herabhängenden Steine beengten das Blickfeld, aber das störte ihn nicht. Er bemerkte einen roten Gasschleier, der vor dem Eingang tanzte.
    Der Karta ließ die schützenden Verdichtungsfelder vor den Atmungslöchern fallen und sog die Luft tief ein. Ihm wurde warm.
    Er zog die Beine an sich heran und kroch durch die Röhre nach oben. Neugierig hob er den Kopf aus der Öffnung, während seine telepathischen Sinne zugleich zu suchen begannen.
    Er verließ die Höhle. Mit zitternden Beinen stand er auf dem Felsboden und blickte in die Brutpfanne hinaus. Die blaßgelbe Sonne stand bereits hoch über dem Horizont. Weiß leuchtete der Sand. Nur in den Staurinnen lag noch Schatten.
    Rauhvertikal eilte über die sorgfältig gepflegte Anlage, bis er eine feuchte Senke erreichte. Selten zuvor war es ihm so schwergefallen, sich auf die Wasserentnahme zu konzentrieren.
    Entsprechend gering war auch das Ergebnis. Nur ein paar Tropfen materialisierten auf seiner Zunge. Unwillig schüttelte er den Kopf. Von Westen her wehte ein Wind, der das sackförmige Gewand fest an seinen Körper drückte.
    Rauhvertikal versuchte erneut, sich zu konzentrieren. Es gelang ihm nicht, denn in der Rinne vor ihm erschien wieder das rote Gasfeld. Zugleich drang ihm wieder jener Geruch in die Nase, der ihn aus der Höhle gelockt hatte.
    Der Karta ließ sich in den Sand sinken. Er schloß die Augen und lauschte. Jetzt spürte er, daß erneut etwas Fremdes in seinen Bereich eingedrungen war. Seltsamerweise empfand er keinerlei Abneigung gegen diesen unerwarteten Besucher.
    Er sprang auf und eilte bis zur nächsten Düne. Von dort aus konnte er die Brutpfanne weit übersehen. Sie lag leer vor ihm, doch an ihrem östlichen Rand war ein spindelförmiges Gebilde entstanden, das dicht über dem Boden schwebte. Es schimmerte in roter, grüner und gelber Farbe.
    Rauhvertikal hatte vergessen, was sich auf dem dritten Planeten dieses Sonnensystems ereignet hatte. Er dachte auch nicht mehr an den Karstlandbewohner, den er getötet hatte, weil er ihm zu nahe gekommen war.
    Allein die Spindel interessierte ihn.,, Er wußte, daß sie ihn nur täuschen sollte. Ihre Aufgabe war es, ihn anzulocken und eine körperliche und geistige Abwehrreaktion gegen jenes Wesen zu verhindern, das jetzt seinen Bezirk betrat.
    Rauhvertikal fühlte, daß sein Kreislauf zu höchster Aktivität erwachte. Die passive Herzperiode, die wenig später begann, war so kurz, daß er sie kaum bemerkte.
    Da kam plötzlich ein Impuls von den Fremden auf dem dritten Planeten.
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